2. Oktober 2020

Traum-Comeback für Harenbrock

Kaum zu sehen - trotzdem sofort da: Cedric Harenbrock. (Foto: Endberg)
Kaum zu sehen – trotzdem sofort da: Cedric Harenbrock. (Foto: Endberg)

RWE – Fortuna Düsseldorf II 2:0. Packender Kampf bei Zuschauer-Rückkehr.

Lang ersehnt, endlich Realität: Die rot-weissen Fans waren nach Corona-Unterbrechung unter strengen Hygieneauflagen zurück im Stadion! 5.000 Zuschauer auf der Sparkassen-, Rahn- und Stadtwerketribüne sahen einen 2:0-Erfolg von Rot-Weiss Essen gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf. Die entscheidenden Treffer für RWE erzielten Dennis Grote und Cedric Harenbrock. „Wir haben deutlich gespürt, dass die Zuschauer pushen. Die Mannschaft hat eine Top-Leistung abgeliefert und verdient gewonnen. Ich bin froh, dass wir unseren Lauf fortsetzen können und uns von Spiel zu Spiel steigern“, so Chef-Trainer Christian Neidhart.

 Mit nur einer Veränderung im Kader gegenüber dem 3:0-Erfolg über den SV Lippstadt beging Neidhart das Flutlicht-Spiel an der Hafenstraße. Einzig Cedric Harenbrock rotierte auf die Ersatzbank, die Startformation blieb im Vergleich zum Gastspiel in Ostwestfalen gleich. Die Vorzeichen versprachen einen heißen Ritt: Bisweilen musste sich weder Fortuna Düsseldorfs Zweitvertretung, trainiert von Nico Michaty, noch Essen in der Saison geschlagen geben, die letzten Spiele gewannen beide Teams deutlich (Fortuna Düsseldorf: 6:0-Sieg über Sportfreunde Lotte). „Endlich wieder Zuschauer im lautesten Stadion der Liga – das ist „R…“, kündigte Stadionsprecher Christian Ruthenbeck unter hellem Flutlicht den Anpfiff an … „W – E“, schallte es von den Tribünen. Spätestens da war jedem klar: Die Hafenstraße ist wieder da! 

Die erste Hälfte gab den Fans fast alles, was sie so lang vermisst hatten: Kampf, Emotionen und Leidenschaft. Einzig die Tore fehlten. So hatte RWE bereits nach vier Minuten die erste große Torgelegenheit gegen forsch aufspielende Düsseldorfer: Marco Kehl-Gomez per Kopf knapp drüber. Auf der Gegenseite bewies Daniel Davari erstmals vor rot-weissen Zuschauern nach 12 Zeigerumdrehungen sein ganzes Können und parierte im 1-gegen-1 mit Fortuna-Angreifer Timo Bornemann. Pech dann bei der dicksten Gelegenheit im ersten Durchgang: Eine Grund-Ecke von links flog schnurstracks Richtung Kopf von Dennis Grote, dessen Ball anschließend jedoch mit einem lauten Knall am Lattenkreuz abprallte (35.). Und weil auch Sandro Plechaty im Nahduell mit Düsseldorf-Keeper Dennis Gorka den Kürzeren zog, ging es dennoch torlos in die Halbzeitpause (45.).

Grote als Knotenplatzer
Einem hitzigen Beginn des zweiten Durchgangs sollte dann die entscheidende rot-weisse Drangphase folgen: Ein Engelmann-Kopfball verfehlte das Tor noch knapp (64.) und Kefkirs Versuch aus spitzem Winkel scheiterte am Außennetz (68.), bevor Dennis Grote den leidenschaftlichen rot-weissen Fußball belohnen und das Stadion Essen erstmals wieder zum Beben bringen sollte. Nach einer Ecke stieg der Mittelfeldspieler am höchsten und vollendete zur Führung (71.).

Direkt nach dem Führungstreffer tauschte Neidhart Grote gegen Cedric Harenbrock – und der sollte sich in seiner Pflichtspiel-Premiere unter dem neuen Chef-Trainer bei echtem Fußballwetter – Regen – fix bedanken: Nach langem Pass blieb die rot-weisse Nummer acht vor Gorka cool und vollendete zur komfortablen Zwei-Tore-Führung (80). Geschichten, wie sie nur Abende an der Hafenstraße schreiben können: „Cedrics Tor war natürlich die Kirsche auf der Torte“, bilanziert Christian Neidhart zufrieden, „er hat das Tor wie ein alter Hase vollendet.“