4. Oktober 2020

Corona-Fälle und Kreuzbandrisse

Das letzte Aufeinandertreffen im Bonner Sportpark gewann RWE mit 3:1, dann folgte die lange Corona-Pause. (Foto: Endberg)
Das letzte Aufeinandertreffen im Bonner Sportpark gewann RWE mit 3:1, dann folgte die lange Corona-Pause. (Foto: Endberg)

Der Bonner SC hat zum Saisonstart mit mehreren Rückschlägen zu kämpfen.

Der Bonner SC hat in der neuen Spielzeit noch nicht in die Erfolgsspur gefunden. Das Team von Trainer Thorsten Nehrbauer gehört zu den Mannschaften in der Regionalliga West, die bis zum Wochenende auf ihren ersten Sieg (3:2 gegen Rot Weiss Ahlen) warten mussten. Kommenden Dienstag (6. Oktober) ab 19.30 Uhr empfängt man in einer Nachholpartie vom 2. Spieltag Rot-Weiss Essen. Insgesamt waren die Rheinländer in der noch jungen Spielzeit bisher nicht gerade vom Glück verfolgt.

Schon während der Vorbereitung hatten die ehemaligen Bundeshauptstädter mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Ein Spieler des Bonner SC war positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er klagte über leichte Beschwerden und wurde noch vor dem Zusammentreffen mit der Mannschaft isoliert und zum Test geschickt. In Absprache mit den Mannschaftsärzten und dem Gesundheitsamt wurden daraufhin alle Spieler und das gesamte Funktionsteam wegen möglicher Kontakte in der Saisonvorbereitung getestet. Die gesamte Testreihe ergab fünf positiv getestete Personen, die sich in eine zweiwöchige häusliche Quarantäne begeben mussten. Alle anderen Getesteten waren nach Absprache mit dem Gesundheitsamt für einige Tage in häuslicher Isolation.

Den nächsten Rückschlag in der Vorbereitung gab es mit der Verletzung von Neuzugang Julian Büscher. Der 27-jährige Mittelfeldspieler, der vom TuS Haltern zum BSC gewechselt war, verletzte sich beim Training schwer. Nach einem Zweikampf erlitt er einen Kreuzbandriss im Knie.
Eigentlich wollte Büscher, der vor einiger Zeit schon mal an der Essener Hafenstraße mittrainiert hatte, auch in dieser Saison für den bisherigen Bonner Ligakonkurrenten TuS Haltern in der Oberliga Westfalen spielen. Der zentrale Mittelfeldspieler, der vor den Toren der Seestadt aufgewachsen war, bevor er unter anderem Fußballprofi in den USA und Kanada wurde, hatte erst im Juni seinen auslaufenden Vertrag um zwei Jahre verlängert. Dann aber teilte er dem Verein mit, dass er aus beruflichen und familiären Gründen nicht mehr zur Verfügung steht.

Inklusive Bücher beträgt das Durchschnittsalter der insgesamt 15 BSC-Zugänge gerade einmal 20,8 Jahre. Da sich auch Torhüter Eamonn Klein verletzt hatte, reagierten die Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Mario Neunaber mit der Verpflichtung des Niederländers Justin Dautzenberg (SV Straelen). Nach dem Kreuzbandriss, den sich Kapitän Kris Fillinger in der Partie gegen den FC Wegberg-Beeck (0:2) zugezogen hatte, soll auch im zentralen Mittelfeld noch einmal personell nachgelegt werden.

Dass der Bonner SC jedoch trotz aller personellen Probleme zu guten Leistungen in der Lage ist, zeigten die Rheinländer bereits am vorletzten Spieltag mit dem beachtlichen 1:1 bei der U23 von Borussia Dortmund. Die Rot-Weissen, die im Bonner Sportpark Nord Anfang März ihr letztes Spiel vor der langen Corona-Pause 3:1 gewonnen hatten, sind gewarnt.