19. Mai 2021

Pokalaus im Elfmeterschießen

Simon Engelmanns Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 reichte nicht für das Weiterkommen im Niederrheinpokal. (Foto: Endberg)
Simon Engelmanns Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 reichte nicht für das Weiterkommen im Niederrheinpokal. (Foto: Endberg)

RWE – Straelen 4:6 (2:2 n.V., 1:1). Später Gegentreffer führte zur Verlängerung.

Mit 4:6 nach Elfmeterschießen unterlag die Elf von der Hafenstraße am Mittwochabend dem SV Straelen. Simon Engelmann besorgte den Führungstreffer nach einer guten Stunde (65.), die Gäste trafen in der Nachspielzeit zum 1:1-Ausgleich (90.+4). Kader (95.) und Kefkir (110.) bestätigten das Remis mit ihren Toren zum 2:2 nach der Verlängerung. Im Elfmeterschießen hatte der SV schließlich das bessere Ende für sich. RWE-Cheftrainer Christian Neidhart: „Du gehst in Führung, bekommst aber den Gegentreffer in der 94. Minute. Plötzlich ist es der Pokalkrimi, der es nicht werden darf. Im Elfmeterschießen hat Straelen die besseren Nerven."

Neidhart rotierte zwei Mal im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Aachen: Steven Lewerenz und Jan-Lucas Dorow rückten für Oguzhan Kefkir und Isaiah Young in die Startformation (dieser Wechsel wurde nach einer guten Stunde rückgängig gemacht).
Essen startete vielversprechend: Nach drei Zeigerumdrehungen scheiterte Simon Engelmann nach einem Zuspiel von Kevin Grund an SV-Schlussmann Udegbe. Die Mannschaft von der niederländischen Grenze hielt jedoch ordentlich mit und hatte durch Cagatay Kader selbst eine gefährliche Szene (12.), die Kugel ging jedoch am kurzen Eck vorbei an Daniel Davari ins Toraus. Viele Abschlussmöglichkeiten gab es in Halbzeit eins allerdings nicht, entsprechend logisch war das 0:0 zur Pause.

Die Heimmannschaft hatte die erste gute Gelegenheit nach dem Pausentee: Grund flankte einen ruhenden Ball auf Dennis Grote, dessen Kopfball Udegbe entschärfte. Grote versuchte es danach mit einem Distanzschuss, aber auch hier war Udegbe auf dem Posten (57.). Die 1:0-Führung fiel nach 65 Minuten: Amara Conde köpft das Spielgerät nach einer feinen Kefkir-Aktion auf Goalgetter Engelmann, der goldrichtig stand und zum 1:0 einnickte.

Unnötiger Treffer in der Nachspielzeit

Wuppertal fegte in der Parallelpartie den MSV Duisburg mit 6:2 weg und bahnte sich den Weg ins Endspiel um den Niederheinpokal. An der Hafenstraße waren die heimischen Spieler vielleicht auch schon im Kopf im Finale. In den letzten Sekunden vor dem Schlusspfiff der regulären Spielzeit fehlte die letzte Konsequenz und das Übel nahm seinen Lauf: Nach 180 Sekunden in der Nachspielzeit glich der Gast aus. Lachheb verlängerte eine Flanke mit dem Kopf und de Regt traf am langen Pfosten zum 1:1-Unentschieden – Verlängerung.

Plötzlich drehte der SV Straelen das Match sogar. Bouchama servierte von der linken Seite auf Kader, der das Leder nur noch einschieben musste (95.). Das durfte nicht wahr sein!
Rot-Weiss Essen fing sich jedoch und spielte nach einer Gewitteruntersbrechung wieder mit. In der 108. Minute die Chance zum erneuten Ausgleich. Der agile Kefkir musste den Ball nur noch einmal quer auf Engelmann legen, schoss aber ans Außennetz. Doch kurz darauf machte er es doch – und wie! Oguzhan Kefkir lag in der Luft und köpfte die Kugel aus fünf Metern zum 2:2-Remis in die Maschen (110.).

Im Elfmeterschießen schließlich verschossen Torschütze Kefkir und Kapitän Kehl-Gomez ihre Strafstöße. Der SV Straelen verwandelte seine Versuche und zog ins Endspiel um den Niederrheinpokal ein. Neidhart richtete nach dem Abpfiff den Blick nach vorne: „Wichtig ist, am Sonntag eine frische Mannschaft auf den Platz zu stellen. Da geht es um drei Punkte in der Meisterschaft und um unser großes Ziel!“
Am Sonntag (14 Uhr) steht für Rot-Weiss Essen das nächste Meisterschafts-"Endspiel" bei der U21 des 1. FC Köln auf dem Programm.