15. August 2021
Spätberufen, „bekloppt“ und laut


Hupen-Günni feiert heute seinen 70. Geburtstag und will endlich wieder in den Block.
Vom heute auf gestern wurde reingefeiert: Hupen-Günni lud ins Vereinsheim der Schrebergarten-Anlage: „Alle getestet oder geimpft.“ Sowieso alles im grünen Bereich, auch wenn Günter Müsch zuletzt einige körperliche Baustellen angehen musste: „Ich mach‘ das wie Johannes Heesters, ich werde 107 Jahre alt.“ Der Plan ist gut und ausbaufähig: „Jopie“ schaffte sogar 108 Lenzen.
Neben Freundin und Familie ist Rot-Weiss Essen seine Leidenschaft. „Das erste Mal bei RWE war ich in den 60er Jahren, da hat mich Sirenen-Willi in der Westkurve fasziniert. Aber früher war ich zunächst einfach Fan und Sympathisant.“ Aktiver war Günni über einen langen Zeitraum bei Westfalia Herne, aber das ist eine andere Geschichte. „Seit Mitte der 2000er Jahre bin ich voll und ganz bei RWE aktiv. Ich war wieder einmal im Georg-Melches-Stadion und die Stimmung war so geil, da habe ich zu meiner Freundin gesagt: Hier baue ich mein Zelt auf!“ Er hat es keine Sekunde bereut, beispielsweise „die Aufstiegssaison unter Waldemar Wrobel war bombe, ich habe mit der Mannschaft auf dem Rasen gefeiert.“
Ensemblemitglied im Kuriositätenkabinett
Nun ist er schon über 15 Jahre festes Ensemblemitglied im Kuriositätenkabinett an der Hafenstraße. Und das ist eine Ehre. Seine Ausrüstung hat er selbst gebaut: „Die Anlage läuft mit einer LKW-Batterie.“ Keine Säure, sondern Gel, wegen der Sicherheit. Er sei „bekloppt und verrückt, aber positiv, weil ich immer auch ein Vorbild für meine Enkelkinder sein möchte.“ Nicht nur sein Zelt, sondern auch sein schweres „Sound-System“ ist fest an der Hafenstraße stationiert: „Marcus Uhlig hat dafür gesorgt, dass ich alles unter der Tribüne bei R5 lagern kann, dann fällt das schwere Geschleppe weg.“
In dieser Saison glaubt er fest an den Aufstieg: „Die Jungs sind heiß wie Pommes. Wir gehen hoch.“ Er muss es wissen, schließlich hat Müsch selbst lange vor den Ball getreten: „1974 mit der Gründung habe ich bei Blau-Gelb Überruhr begonnen, in den 80ern habe ich noch bei Fortuna Bredeney und in Erkenschwick gespielt. Nach Karriereende wieder in Überruhr.“
Nun liegt eine neue Regionalliga-Saison vor den Rot-Weissen. Hupen-Günni will nach der langen Corona-Pause in den Block, will an seine Apparatur, will RWE nach vorne peitschen. Rot-Weiss Essens Redaktion wünscht ihm dafür alles Gute, vor allem Gesundheit und natürlich auch maximalen sportlichen Erfolg im nächsten Lebensjahr!