20. August 2021

Erste Heimniederlage seit Februar 2020

RWE unterliegt dem SV Straelen beim ersten Heimspiel der Saison 2021/2022 mit 1:4. (Foto: Endberg)
RWE unterliegt dem SV Straelen beim ersten Heimspiel der Saison 2021/2022 mit 1:4. (Foto: Endberg)

RWE – SVS 1:4. Kader trifft dreimal für Straelen.

Rot-Weiss Essen hat gegen den SV Straelen vor 7.500 Zuschauern an der Hafenstraße 1:4 (0:0) verloren. Es war für die Rot-Weissen die erste Heimniederlage in einem Punktspiel seit mehr als eineinhalb Jahren (0:2 gegen den SV Rödinghausen am 1. Februar 2020). Cagatay Kader erzielte gleich drei Treffer für die Grenzländer (46./55./72. (FE)). Den Schlusspunkt setzt Joker Timo Mehlich (89.). Sandro Plechaty markierte das zwischenzeitliche 1:2-Anschlusstor (60.). "Die Niederlage heute tut richtig weh. Gehst du in der ersten Halbzeit mit 1:0 in Führung, veränderst du das Spiel.  In der zweiten Halbzeit verteidigen wir dann den ersten Konter nicht gut, nach dem Anschlusstreffer war die Euphorie nochmal da, aber dann kriegen wir den nächsten Nackenschlag", sagt RWE-Chef-Trainer Christian Neidhart zur Partie.

"Georg-Melches-Verdienstmedaille" für Walter Ruege
Den ersten Jubel und riesigen Applaus durch die endlich ins Stadion zurückgekehrten Zuschauer gab es schon vor dem Anpfiff an der Hafenstraße, als Stadionsprecher Walter Ruege als erster Preisträger mit der neu eingeführten "Georg-Melches-Verdienstmedaille" ausgezeichnet wurde. Damit honoriert der Traditionsverein Rueges jahrzehntelange Tätigkeit am RWE-Mikrofon.
Seit nicht weniger als 42 Jahren hat Walter Ruege seinen "Arbeitsplatz" in der Sprecherkabine – früher viele Jahre im Georg-Melches-Stadion, jetzt auch schon mehr als neun Jahre im Stadion Essen. In dieser Zeit hat er mehr als 900 Spiele begleitet. Damit ist der 64-Jährige längst eine RWE-Legende. Er wurde von RWE-Vorstand Marcus Uhlig sowie Walther Müggenburg und Detlev Jaritz vom Ehrenrat ausgezeichnet. Die "Georg-Melches-Verdienstmedaille" soll künftig in jedem Jahr an einen verdienten Rot-Weissen vergeben werden.

Zlatko Janjic rückt für Kevin Holzweiler ins Team

Im Vergleich zum 3:0-Auftaktsieg beim Bonner SC hatte RWE-Trainer Neidhart lediglich eine Änderung in seiner Startformation vorgenommen. Weil Offensivspieler Kevin Holzweiler wegen seiner Augenverletzung aus dem Bonn-Spiel während der gesamten Woche nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte, fehlte der Neuzugang vom FC Viktoria Köln im Kader. Für ihn rückte Zlatko Janjic neu ins Team – und bildete gemeinsam mit Simon Engelmann einen Zwei-Mann-Sturm. Sonst blieb das Personal auf dem Platz unverändert.

Simon Engelmann verzieht aus Rücklage knapp
Keine Überraschung: Von Beginn waren die Rot-Weissen die spielbestimmende Mannschaft, kontrollierten Ball und Gegner. Einziges Manko: In der Offensive und vor allem im Abschluss fehlten bisweilen Zielstrebigkeit und Präzision. Die mit Abstand beste Chance im ersten Durchgang hatte Simon Engelmann, der von Isaiah Young mustergültig bedient wurde, beim Schuss aber in Rücklage geriet und deshalb knapp verzog. Sonst gab es noch einige Versuche von Zlatko Janjic, Sandro Plechaty oder Cedric Harenbrock. Echte "Hochkaräter" waren nicht mehr dabei. Allerdings verteidigten die Grenzländer auch gut, machten es den RWE-Offensivspielern sehr schwer.

Praktisch mit der ersten Chance für den SVS markierte Cagatay Kader (46.) den 1:0-Führungstreffer – und legte neun Minuten später nach einem weiteren Konter sogar noch das zweite Tor nach (55.). Innenverteidiger Yannick Langesberg konnte ihn im Strafraum nicht mehr am gezielten Abschluss hindern.
Die Rot-Weissen mussten sich nach diesem Doppelpack schütteln, schlugen dann aber schnell zurück. Nach einem öffnenden Pass von Luca Dürholtz ließ Sandro Plechaty den Ball einmal aufspringen, nahm genau Maß – und beförderte die Kugel mit Vollspann zum 1:2 (60.) ins lange Eck. In diesem Moment keimte wieder Hoffnung auf. Unmittelbar danach brachte Christian Neidhart mit Erolind Krasniqi (für Cedric Harenbrock) den ersten frischen Offensivspieler, um den Druck weiter zu erhöhen. Später kamen noch Sascha Voelcke und Sören Eismann in die Partie.

In der 72. Minute sorgte dann aber erneut Cagatay Kader für die Vorentscheidung. Nach einem Foul von Felix Herzenbruch an Tobias Peitz zeigte Schiedsrichter Marc Jäger (Euskirchen) auf den Punkt. Der Straelener Torjäger ließ sich diese Chance nicht entgehen und stellte auf 1:3. Kurz vor dem Abpfiff setzte der nur wenige Sekunden zuvor eingewechselte Timo Mehlich (89.) nach einem Sololauf noch den Schlusspunkt zum 1:4.

Für RWE geht es bereits am kommenden Mittwoch, 25. August, im Rahmen der ersten "englischen Woche" mit dem Traditionsduell beim Wuppertaler SV weiter. Anstoß im Stadion am Zoo ist um 19.00 Uhr. Neidhart: "Wir müssen die Jungs jetzt aufbauen und haben am Mittwoch die Chance, die richtige Antwort zu geben."