13. September 2021

Preußen Münster: Nach sechs Spieltagen Tabellenführer

Über den RWE-Gegner am Dienstagabend.

Preußen Münster: Nach sechs Spieltagen Tabellenführer – Rot-Weiss Essen
Schlammschlacht beim letzten Mal: Im März unterlag RWE den Preußen mit 0:1 – die Revanche soll am Dienstag her. (Fotos: Endberg)

Trotz zuletzt zwei Unentschieden noch Tabellenführer: Mit 14 Punkten führt Preußen Münster, bei denen RWE am Dienstag (19.00 Uhr) mit vollem Gästeblock zu Gast ist, das Regionalliga-West-Klassement an. Dabei blicken die „Adlerträger“ auf ein Spiel mehr, als die Verfolgergruppe, bestehend aus dem 1. FC Köln, RWO, RWE und dem SC Wiedenbrück (allesamt fünf). Nach vier Siegen in den ersten vier Spielen, kam das Team von Trainer Sascha Hildmann in den letzten beiden Partie gegen den SV Rödinghausen (0:0) und RW Ahlen (1:1) nicht über ein Unentschieden hinaus.

Alle Trainer hatten das Gründungsmitglied der Bundesliga vor der Spielzeit bei der alljährlichen Trainerumfrage als Titelkandidat auf der Rechnung. Auch SCP-Trainer Hildmann wagte sich bei der Frage nach dem Saisonziel ein wenig „aus der Deckung“. Der 49-jährige Ex-Profi (u. a. 1. FC Saarbrücken und Alemannia Aachen) sagte: „Wir wollen unsere Saison bestätigen und – wenn möglich – noch ein wenig besser als Platz drei abschneiden.

“ Dass der SC Preußen Münster im ersten Jahr nach dem Abstieg aus der 3. Liga so weit oben landete, hing eng mit der starken Rückrunde zusammen. Die 44 Punkte aus der zweiten Saisonhälfte wurden lediglich von der U23 von Borussia Dortmund, die am Saisonende den Sprung in die 3. Liga schaffte, um zwei Zähler übertroffen. In der Gesamtabrechnung fehlten den Münsteranern zu den Dortmundern (15 Punkte Abstand) und Vizemeister Rot-Weiss Essen (zwölf) aber doch einiges.

Nur punktuell verstärkt

Um diesmal möglichst bis zum Saisonende ein Wörtchen um den Aufstieg in die 3. Liga mitzureden, vertrauen die Verantwortlichen um Münsters Sportdirektor und Ex-Profi Peter Niemeyer (146 Bundesliga-Spiele für den SV Werder Bremen, Hertha BSC und SV Darmstadt 98) auf einen Großteil des letztjährigen Kaders. 14 Spieler sind weiterhin für den SC Preußen am Ball.

Unter den Abgängen finden sich mit Angreifer Joel Grodowski (zum SC Verl) und Linksverteidiger Niklas Heidemann (Wuppertaler SV) allerdings auch zwei vorherige Stammspieler. Bei den Zugängen griffen die Münsteraner in recht hohe „Regale“. Mit Thorben Deters und Marvin Thiel (beide VfB Lübeck) sowie Luke Hemmerich (Würzburger Kickers), Manfred Osei Kwadwo (SV Waldhof Mannheim) und Last-Minute-Zugang Manuel Farrona Pulido (FC Hansa Rostock) waren gleich fünf Spieler zuletzt in höheren Ligen am Ball. Aber auch der von Oberligist VfR Wormatia Worms verpflichtete Jan Dahlke stellte mit seinem Siegtreffer in der Partie bei der U23 von Borussia Mönchengladbach (2:1) schon unter Beweis, dass er durchaus eine Verstärkung werden kann.

Preußen Münster: Nach sechs Spieltagen Tabellenführer – Rot-Weiss Essen
Seit 2020 an der Preußenstadion-Seitenlinie: Ex-Profi Sascha Hildmann.

Außerdem wurde eine Entdeckung der zurückliegenden Saison mit einem Profivertrag ausgestattet. Der 18-jährige Angreifer Deniz-Fabian Bindemann, der bereits im März 2021 im Spiel gegen den Wuppertaler SV (2:0) sein Debüt für die erste Mannschaft gegeben hatte, spielte sich seitdem durch gute Leistungen in den Vordergrund. In seinen zwölf Einsätzen in der abgelaufenen Spielzeit erzielte Bindemann beachtliche acht Treffer.

Nationalspieler verlässt das Preußenstadion

Nicht mehr zurückgreifen kann SCP-Trainer Hildmann dagegen auf Abwehrspieler Roshon van Eijma. Der Vertrag des 23-Jährigen wurde im beiderseitigen Einvernehmen vorzeitig aufgelöst. Der Nationalspieler von Curacao hatte bereits während der gesamten Saisonvorbereitung wegen seiner Länderspielreisen gefehlt und deshalb kaum Aussicht auf Einsatzzeiten. „So schön es ist, einen Nationalspieler in den eigenen Reihen zu haben, so groß sind auch die damit verbundenen Schwierigkeiten“, sagt Münsters Sportdirektor Peter Niemeyer.

„Für einen Regionalligisten, der in seinem Spielplan keine Länderspielpausen vorgesehen hat, waren die vielen Nationalmannschaftsabstellungen am Ende leider nicht mehr realisierbar. Sowohl für den Spieler als auch für den Klub war das keine zufriedenstellende Situation“, kommentierte Ex-Profi Niemeyer die vorzeitige Trennung. Van Eijma war vor einem Jahr von Roda JC Kerkrade aus der zweiten niederländischen Liga an die Hammer Straße gewechselt, schaffte es aber – auch wegen der zahlreichen Länderspiel-Abstellungen – nicht, sich für dauerhafte Einsätze zu empfehlen. In der abgelaufenen Saison kam van Eijma elfmal zum Einsatz, davon dreimal über 90 Minuten. Im März feierte er sein Debüt für die A-Nationalmannschaft der Karibik-Insel Curacao, die von den niederländischen Fußball-Legenden Guus Hiddink und Patrick Kluivert trainiert wird. Inzwischen heuerte Roshon van Eijma in den Niederlanden beim Zweitligisten TOP Oss an.

Über den SCP

Vereinsfarben: Grün-Weiß
Stadion: Preußenstadion (14.300 Plätze)
Trainer: Sascha Hildmann, geb. 7. April 1972
Web: www.scpreussen-muenster.de