26. November 2021

Ambition für den Profifußball

Dank DFB-Entscheidung: SV Rödinghausen möchte langfristig in den Profifußball.

SV Rödinghausen-Kapitän Daniel Flottmann.
Der Captain ist ein Routinier: Daniel Flottmann läuft mit 37 Jahren mit der Binde auf. (Foto: Endberg)

Der SV Rödinghausen ist in der Regionalliga West als Tabellenvierter nur zwei Punkte von Spitzenreiter Rot-Weiss Essen entfernt. Zumindest, wenn man nur die Partien ab dem 5. Spieltag und damit seit der Amtsübernahme des neuen SVR-Trainers Carsten Rump (40) berücksichtigt. Seitdem holten die Ostwestfalen, die am Samstag ab 14.00 Uhr im Rahmen des 18. Spieltages im Stadion Essen an der Hafenstraße zu Gast sind, nämlich eindrucksvolle 27 Punkte (Schnitt pro Spiel 2,07) und damit sogar zwei Zähler mehr als beispielsweise der Titelaspirant SC Preußen Münster (25). Nur RWE, der Wuppertaler SV (jeweils 29 Punkte) und Fortuna Köln (28) schnitten in dieser Phase besser ab. Eine noch eindrucksvollere Zwischenbilanz des SVR unter Rumps Regie verhinderte die jüngste 0:1-Heimniederlage gegen Rot Weiss Ahlen. 

„Für mich als Trainer ist es ein großes Glück, dass ich mit einem Kader arbeiten kann, der über so viel Qualität und Mentalität verfügt“, gibt sich Neu-Trainer Rump betont bescheiden. Als er jedoch als Nachfolger des freigestellten Nils Drube am Wiehen anheuerte, standen nach vier Niederlagen null Punkte und der letzte Platz zu Buche. Nur deshalb trennen den SV Rödinghausen in der „echten“ Tabelle nicht nur zwei, sondern elf Zähler von RWE

Doch wie hat Rump diese Wende hinbekommen? „Mir ist wichtig, für eine gute Atmosphäre und gegenseitigen Respekt zu sorgen. Das lebe ich vor“, so der Ex-Profi von Arminia Bielefeld: „Jeder soll an jedem Tag gerne zum Training kommen.“ Offenbar funktioniert das, wie acht Siege, drei Unentschieden und nur zwei Niederlagen aus den letzten 13 Partien sowie das Erreichen des Viertelfinales im Westfalenpokal unterstreichen. 

Der wiedergewählte Vorstandvorsitzende Ernst-Wilhelm Vortmeyer blickt denn auch voller Tatendrang voraus: „Ich freue mich sehr über die Wiederwahl und darüber, dass wir in dieser großartigen Konstellation weiterarbeiten dürfen. Wir haben sportlich bereits unheimlich viel gemeinsam erreicht und wollen nun in der nächsten Zeit auch die Gemeinschaft im Verein voranbringen sowie mehr Initiative im Breitensport zeigen.“ 

Alexander Müller, der als Geschäftsführer beim SV Rödinghausen wiedergewählt wurde, konkretisierte außerdem die sportlichen Ziele: „Wir sind gut aufgestellt für die Zukunft und für die Themen, die auf uns warten. Wir werden jetzt die Professionalisierung aller Bereiche vorantreiben, die Ausbildung unserer Jugendspieler fördern und gemeinsam auf das Ziel eines möglichen Aufstiegs in die 3. Liga hinarbeiten.“ 

3. Liga? War da nicht mal was? Genau! Am Ende der (wegen Corona vorzeitig abgebrochenen) Saison 2019/2020 hatte sich der SV Rödinghausen zwar den Meistertitel der Regionalliga West gesichert, aus wirtschaftlichen und infrastrukturellen Gründen aber auf den möglichen Aufstieg in die 3. Liga verzichtet. Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen jedoch durch einen Beschluss des DFB-Präsidiums verändert. Bei einer bereits ab der nächsten Saison reduzierten Stadion-Mindestkapazität von künftig nur noch 5.001 (statt 10.001) Plätzen für die 3. Liga ist für den SV Rödinghausen ein möglicher Aufstieg zumindest erheblich realistischer geworden.