9. Dezember 2021

Krisenfestigkeit gefragt

Nächster Gegner: Daniel Zillken neuer Geschäftsführer Sport beim Bonner SC.

Die Mannschaft des Bonner SC steht in einem Kreis zusammen.
Kein Punkt gegen ein Top-Team: Bislang sammelte Bonn nur Zähler gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. (Fotos: Endberg)

Der Bonner SC, am Freitag bei Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße zu Gast, ist seit der Saison 2016/2017 „Stammgast“ in der Regionalliga West. Die beste Platzierung war in der Aufstiegssaison ein neunter Rang. Danach folgten ein 13. Platz und dann zweimal Rang 14 hintereinander. In der letzten Saison reichte wegen der Aussetzung des Aufstiegs aus den Oberligen wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie Rang 19 zum Klassenverbleib. Auffällig in diesem Jahr: Bonn holte gegen noch keine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte Zähler. Das Hinspiel im Sportpark Nord endete 3:0 für RWE.

Aktuell sieht es danach aus, als müsste der Bonner SC erneut bis zum Saisonende darum kämpfen, um über dem Strich zu bleiben. Nach Abschluss der Hinserie trennen die Rheinländer lediglich drei Punkte von der Gefahrenzone, wobei einige Konkurrenten auf den Abstiegsplätzen noch mit je einer Partie im Rückstand sind. 

Um erneut den Klassenverbleib zu sichern, will der Verein aus der ehemaligen Bundeshauptstadt alle Kräfte bündeln – und hat dafür einen alten Bekannten an Bord geholt. Rekordtrainer Daniel Zillken ist zum BSC zurückgekehrt. Der ehemalige Cheftrainer, der vom 1. Juli 2014 bis zum 10. November 2018 bei den „Rheinlöwen“ im Amt war und den Verein erst in die Regionalliga West geführt hatte, leitet ab sofort an anderer Stelle die Geschicke des Klubs. Als neuer Geschäftsführer Sport und Sportdirektor hat er einen Fünf-Jahres-Vertrag beim BSC unterschrieben. 

„Vorstand und Aufsichtsrat sind unabhängig von der gegenwärtigen sportlichen Lage der Überzeugung, dass die Professionalisierung des BSC auch in der Führung des Vereins unabdingbar ist“, sagt BSC-Vorstandsvorsitzender Professor Dirk Mazurkiewicz. „Die Verstärkung im hauptamtlichen Bereich sehen wir als eine große Chance. Ziel ist es, die internen und sportlichen Strukturen nachhaltig zu stärken. Außerdem soll der Verein mit dieser strategischen Initiative mehr Planungssicherheit erhalten“, so BSC-Aufsichtsratsvorsitzender Michael Pieck. 

„Als die Anfrage von meinem ehemaligen Klub kam, musste ich nicht lange überlegen“, erklärt Zillken. „Die handelnden Personen sind immer noch dieselben, die zu meiner damaligen Zeit die Verantwortung hatten. Von daher wusste ich, dass ich auf loyale, vertrauensvolle und zuverlässige Partner treffe. Das Ziel muss sein, alle Kräfte zu bündeln, damit der Klassenverbleib in der Regionalliga gesichert werden kann. Aus meiner Vergangenheit weiß ich, dass die Bonner zusammenhalten, wenn es um etwas geht.“ 

Krisenfestigkeit gefragt – Rot-Weiss Essen
Fehlt nach wie vor verletzt: Ex-Essener Enzo Wirtz.

Vorerst nicht mithelfen kann mit Enzo Wirtz ein ehemaliger RWE-Spieler. Bonner SC-Cheftrainer Björn Joppe muss auch in den nächsten Monaten noch ohne den Sommer-Neuzugang planen. Der 26-jährige Angreifer hatte sich im Meisterschaftsspiel beim SC Wiedenbrück (1:3) Anfang September einen Kreuzbandriss zugezogen. Enzo Wirtz, der für den FC Wegberg-Beeck, den Wuppertaler SV, RWE und zuletzt für den SV Rödinghausen insgesamt schon 173 Spiele (32 Tore) in der Regionalliga West absolvierte, wollte bei den Bonnern zu alter Stärke zurückfinden, nachdem die zurückliegende Spielzeit (40 Spiele/sechs Tore) nicht optimal gelaufen war. Daraus wurde (zunächst) nichts. 

Als Ersatz für Enzo Wirtz nahm der Bonner SC den international erfahrenen Mittelstürmer Etienne Mukanya unter Vertrag. Der 26-jährige Belgier gab im Heimspiel gegen den Wuppertaler SV (1:2) sein Debüt. Seinen ersten (und bislang einzigen) Treffer für den neuen Arbeitgeber markierte Mukanya im Gastspiel bei der U23 von Borussia Mönchengladbach, das allerdings 1:2 verloren ging. Nachdem zwischenzeitlich vier von fünf Begegnungen gewonnen werden konnten und der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz gelungen war, holte der Bonner SC zuletzt nur einen Punkt aus vier Partien.