10. Dezember 2021
Ein besonderer Spieltag!
Letztes Spiel im „Stadion Essen“ und „kurze fuffzehn“-Jubiläum: BSC-Duell ist der Abschluss eines furiosen Hafenstraßen-Jahres.


Rot-Weiss Essen begeht am heutigen Freitag den Rückrunden-Auftakt an der Hafenstraße (19.30 Uhr). Gegen den Bonner SC erleben die maximal 6.700 Zuschauer ein in mancher Hinsicht historisches Spiel und den Schlusspunkt eines furiosen Heim-Kalenderjahres mit euphorischen wie niederschmetternden Momenten.
Eins ist klar: Wohl in keiner Saison dürfte die Maximalkapazität so geschwankt haben. Mal Geisterspiel, dann 750 und alle Geimpften, weit über 10.000 und schlussendlich wieder 6.700. Corona war auch im „Stadion Essen“ Thema. Apropos: Gegen den Bonner SC läuft Rot-Weiss zum allerletzten Mal auf dem Platz des „Stadion Essens“ auf, ab Januar werden Spiele schließlich im „Stadion an der Hafenstraße“ ausgetragen. Mehr noch: Weil die Fußballfrauen-Bundesliga-Mannschaft SGS Essen kein Heimspiel mehr austrägt, ist es überhaupt das letzte Fußballduell unter dieser Bezeichnung.
Hafenstraße – ein traditionsreicher Ort! Und zur Geschichte der Fußballarena an den Stadtteilsgrenzen Bergeborbecks und Vogelheims gehört die Stadionzeitschrift „kurze fuffzehn“. Weil die im Dezember exakt 70 Jahre alt wird, trägt RWE gegen Bonn einmalig ein rot-weisses Sondertrikot zu Ehren des Hefts. Die dazugehörige Jubiläumsausgabe wird – wie gewohnt – am Stadion verteilt.


Das Heim-Kalenderjahr 2021 ist eins für die Geschichtsbücher. Anfang des Jahres bewegte eine furiose DFB-Pokalsaison nicht nur Hafenstraße, sondern auch die Stadt. Später ehrt Rot-Weiss unter anderem diese Leistung aller Essener mit dem Heimdress 2021/2022, was die Stadtkarte trägt. Im Achtelfinale schlug RWE dank Kefkir- und Engelmann-Treffern Champions-League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen mit 2:1 in einer Schlammschlacht nach Verlängerung. Erwähnenswert in diesem Kontext: Der erste Einsatz des Video-Assistant-Referees (VAR) an der Hafenstraße.
Nach Engelmanns Hütte überprüfte Referee Daniel Schlager mit Tobias Reichel die Bude, Frimpong soll auf der anderen Seite gefoult worden sein. Ein Moment in dem der Atem stockt: Tor Rot-Weiss oder Elfmeter Leverkusen? Ergebnis: Der Videoschiedsrichter entscheidet zugunsten RWE, Treffer zählt! Einen Monat später griff gleicher nicht ein, als Finn Porath in einer mindestens strittigen Szene gegen Dennis Grote bei minimalem Kontakt zu Boden ging. Elfmeter Holstein Kiel – 0:1. Nach zwei weiteren Treffern der Nordlichter ist am 03. März klar: Die wilde Pokalreise an der Hafenstraße endet im Viertelfinale gegen einen Zweitligisten.
Zahlen der Heimsaison
Doch auch ohne Außenseiter-Halbfinale bleibt die Heim-Bilanz des Jahres mehr als beträchtlich. Insgesamt läuft Rot-Weiss Essen 23-mal auf heimischen Rasen auf, davon 19-mal in der Regionalliga. In 22 der Spiele steht Daniel Davari im Tor, einmal behütet Jakob Golz das heimische Netz. So fallen 19 Gegentore (0,82 / Spiel), in der Regionalliga sogar nur 13 (0,68 / Spiel).
Dem gegenüber stehen 59 rot-weisse Treffer (2,56 / Spiel), 48 in der Regionalliga (2,52 / Spiel). Am häufigsten enden Spiele 2:1 (viermal). Die Torjägerkrone für den besten Heim-Goalgetter 2021 darf sich Simon Engelmann mit wettbewerbsübergreifend 14 Erfolgserlebnissen aufsetzen. Alleine drei davon stammen aus der Partie gegen Liga-Absteiger Bergisch Gladbach im April (4:0). Das Spiel mit den meisten RWE-Buden, ein 7:0, erlebten die Zuschauer im November gegen Landesligist Fichte Lintfort. In der Liga war Rot-Weiss Essen zudem in drei Duellen fünffach erfolgreich. Gegen Lotte (5:2), Schalke (5:0) und Lippstadt (5:0) stehen die Regionalliga-Treffer-Rekorde des Heimjahres 2021.
Zur Aufzählung gehört auch die höchste Niederlage: Die kassierte Rot-Weiss am 20. August beim 1:4 gegen den SV Straelen. Überhaupt blieb dieses Spiel die einzige Hafenstraßen-Regionalliga-Niederlage des Kalenderjahres. Und das alles geht so in die Geschichtsbücher ein!