Rot-Weiss Essen – Rot-Weiss EssenWuppertaler SV – Rot-Weiss Essen

So., 23.01.2022 14:00 Uhr

Rot-Weiss Essen : Wuppertaler SV

2 : 1

2 : 1

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Gipfeltreffen an der Hafenstraße!

Das erste Pflichtspiel des Jahres 2022 hat es für Rot-Weiss Essen gleich in sich: Zum Auftakt nach der Winterpause steigt direkt die Spitzenbegegnung der Regionalliga West. Im Rahmen des 22. Spieltages ist der Wuppertaler SV am Sonntag, 14.00 Uhr (im Livestream), im Stadion an der Hafenstraße zu Gast. Der WSV hat als Tabellenzweiter aktuell einen Punkt Rückstand auf RWE, hat allerdings schon eine Partie mehr bestritten.

Beeindruckend ist – genau wie bei allen anderen Spitzenmannschaften – die Konstanz des Teams von Wuppertals Trainer Björn Mehnert. Während der gesamten Hinserie gab es nur eine Niederlage (0:1 im ersten Aufeinandertreffen mit RWE). Seit 18 Partien haben die Bergischen nicht mehr verloren, zuletzt gelangen sechs Siege aus den zurückliegenden sieben Spielen. In insgesamt 21 Begegnungen gab es erst 13 Gegentreffer. In gleich zehn Begegnungen musste WSV-Torhüter Sebastian Patzler gar nicht hinter sich greifen.

Ein wesentlicher Faktor für den erfolgreichen Saisonverlauf sind auch die Transfers, die in dieser Spielzeit bislang getätigt wurden. Neben den zuvor schon höherklassig aktiven Roman Prokoph (zuvor Fortuna Köln), Lion Schweers (SV 07 Elversberg) und Niklas Heidemann (SC Preußen Münster) haben auch Felix Backszat (bekanntlich von Rot-Weiss Essen) und Philipp Hanke (TSV Steinbach Haiger) bislang überzeugt. Der frühere RWE-Kicker Backszat trägt bei den Bergischen sogar die Spielführerbinde.

Auch die altersmäßig jüngste Verpflichtung des WSV hat schon Akzente gesetzt. Kingsley Sarpei (19), Neffe von Ex-Profi Hans Sarpei (unter anderem FC Schalke 04), war nach einigen Monaten ohne Verein Ende September unter Vertrag genommen. Bei seinem Startelf-Debüt in der Partie bei der U21 des 1. FC Köln (3:0) gelang dem bei Bayer 04 Leverkusen ausgebildeten Angreifer sein erstes Saisontor. Gegen Alemannia Aachen (5:0) legte er eine Vorlage und einen starken Auftritt nach. „Kingsley macht für sein Alter schon vieles richtig“, lobt Trainer Björn Mehnert den Nachwuchsangreifer.

Seit der Winterpause hat der Wuppertaler SV neben Felix Backszat (Saison 2020/2021), Kevin Rodrigues Pires (2012 bis 2014) und Kevin Pytlik (2012 bis 2014) mit Valdet Rama noch einen weiteren ehemaligen RWE-Spieler im Kader. Der mittlerweile 34-Jährige wurde in der U19 der Rot-Weissen ausgebildet. Nachdem er unter anderem in der Bundesliga (15 Einsätze für Hannover 96), in Schweden (Örebro SK), Spanien (Real Valladolid) und China (Yanbian Funde) am Ball war, wechselte der ehemalige albanische Nationalspieler jetzt vom SV Meppen nach Wuppertal. Bei den Emsländern hatte Rama auch eine Saison lang mit RWE-Trainer Christian Neidhart zusammengearbeitet.

„Er ist definitiv ein Unterschiedsspieler, der ein sehr gutes Eins-gegen-Eins zu bieten hat und seine Erfahrungen im Profibereich gesammelt hat. Vom Typ her sind wir zu 100 Prozent davon überzeugt, dass er in unsere Truppe passt“, so Wuppertals Sportlicher Leiter Stephan Küsters. An der Hafenstraße könnte Rama sein erstes Pflichtspiel im WSV-Trikot bestreiten.

Tabellenführung ausgebaut!

Rot-Weiss Essen hat die Tabellenführung in der Regionalliga West ausgebaut. Das Team von Trainer Christian Neidhart startete am 22. Spieltag mit einem 2:1 (2:1)-Heimsieg im Traditionsduell und Top-Spiel gegen den ersten Verfolger Wuppertaler SV in das neue Fußballjahr 2022. Mit jetzt 50 Punkten auf dem Konto vergrößerten die Essener den Abstand zum WSV auf vier Zähler trotz einem Spiel weniger. Bereits in der Anfangsphase brachten Isaiah Young (6.) und Felix Bastians (12.) die Gastgeber mit zwei Treffern auf die Siegerstraße. Kurz vor der Pause brachte Marco Königs (44.) den WSV wieder heran, konnte die erste Niederlage seit dem Hinspiel in Wuppertal (1:0 für RWE) aber auch nicht mehr verhindern. Die Essener bauten dagegen ihre Erfolgsserie auf 19 Partien ohne Niederlage aus. „Wir sind natürlich glücklich, dass wir nicht nur gut ins neue Jahr gestartet sind, sondern auch mit neun Punkten in die Rückrunde. Dieser Sieg tut richtig gut, ich hoffe, dass die Jungs viel davon mitnehmen“, resümierte RWE-Chef-Coach Neidhart nach dem Spiel.

Erster Einsatz für Daniel Heber seit Mitte Oktober
Im Vergleich zur abschließenden Partie vor der Winterpause beim SV Straelen (1:0) nahm Christian Neidhart nur eine Veränderung an seiner Anfangsformation vor. Für Zlatko Janjic, der zunächst auf der Bank Platz nahm, kehrte Innenverteidiger Daniel Heber nach überstandenem Wadenbeinbruch in die Startelf zurück – und zeigte auf Anhieb wieder eine sehr starke Leistung. Es war sein erster Einsatz seit Mitte Oktober. Gemeinsam mit José-Enrique Rios Alonso und Felix Herzenbruch bildete Heber die Dreierkette in der Abwehr vor dem neuen Kapitän und Torhüter Daniel Davari.

Auf den Flügeln sorgten Sandro Plechaty (rechts) und Felix Bastians (links) für Schwung, in der Mittelfeldzentrale zogen Niklas Tarnat und Luca Dürtholtz die Fäden. Im Angriff unterstützten Cedric Harenbrock und Isaiah Young wirkungsvoll Mittelstürmer Simon Engelmann.

Die beiden Winter-Neuzugänge Marius Kleinsorge (vom 1. FC Kaiserslautern) und Fabian Rüth (Hoffenheim II) gehörten erstmals zum RWE-Aufgebot, wurden nach der Pause eingewechselt. Nach langer Verletzungspause (Innenbandriss) kehrte auch Oguzhan Kefkir in den Spieltagkader zurück. WSV-Trainer Björn Mehnert verzichtete zunächst ebenfalls auf den im Winter vom SV Meppen verpflichteten Ex-Essener Valdet Rama. Der Mittelfeldspieler wurde allerdings schon während der ersten Halbzeit für Verteidiger Durim Berisha eingewechselt.

Fulminanter Start zur schnellen 2:0-Führung
Die leider nur 750 Zuschauer im Stadion an der Hafenstraße, darunter auch das prominente RWE-Mitglied Andreas Rettig (langjähriger Bundesliga-Manager, aktuell Geschäftsführer beim Drittligisten FC Viktoria Köln), erlebten einen fulminanten Start der Rot-Weissen, die von Beginn an das Geschehen auf dem Platz bestimmten und sich dafür auch schnell mit einer 2:0-Führung belohnten.

Beim ersten Treffer schalteten die Essener nach einem Ballverlust des früheren RWE-Jugendspielers Kevin Pytlik blitzschnell um. Cedric Harenbrock steckte für „Isi“ Young durch, der WSV-Schlussmann Sebastian Patzler umkurvte und zum 1:0 traf (6.). Nur wenig später „schlich“ sich Felix Bastians von der linken Außenbahn vor den Wuppertaler Kasten und verwertete dort eine mustergültige Hereingabe von Simon Engelmann zum 2:0 (12.).

Wuppertals Trainer Mehnert reagierte auf den schnellen Rückstand, wechselte Valdet Rama ein und stellte in der Hintermannschaft auf Viererkette um. Die Gäste kamen dadurch zwar etwas besser ins Spiel, wurden aber nur selten gefährlich. Deutlich näher waren die Rot-Weissen dem dritten Treffer. Sebastian Patzler musste bei einem 16-Meter-Schuss von Sandro Plechaty sein ganzes Können aufbieten, Simon Engelmann und Daniel Heber setzten Kopfbälle ein wenig zu hoch an.

Als kaum jemand mehr damit rechnete, kamen die Rot-Blauen kurz vor der Pause mit dem ersten richtigen Torschuss doch noch zum recht überraschenden Anschlusstreffer. Valdet Rama legte den Ball glänzend für Marco Königs ab, der Daniel Davari mit einem Flachschuss keine Chance ließ – nur noch 2:1 (44.).

Sandro Plechaty verpasst 3:1 zweimal nur knapp
Während es bei RWE in der Halbzeit keine Wechsel gab, kam beim WSV mit Kevin Hagemann (für Kingsley Sarpei) ein weiterer neuer Offensivspieler. Die Gäste bemühten sich um mehr Ballbesitz, konnten die Begegnung in dieser Phase auch deutlich offener gestalten. Die erste hochkarätige Tormöglichkeit hatten jedoch wieder die Rot-Weissen. Nach einem Pass von Isaiah Young lief Sandro Plechaty frei auf das Wuppertaler Tor zu, sein Schuss landete jedoch an der Latte. Auch bei einem Kopfball von Sandro Plechaty, den Sebastian Patzler aus dem Winkel fischte, lag das 3:1 in der Luft.

Um für frischen Wind zu sorgen, wechselte RWE-Trainer Christian Neidhart mit Zlatko Janjic (für Simon Engelmann), Erolind Krasniqi (für Cedric Harenbrock) und Neuzugang Marius Kleinsorge (für Sandro Plechaty) neue Offensivspieler ein. Später kam auch noch Fabian Rüth (für Isaiah Young) zu seinem Debüt an der Hafenstraße.

Marius Kleinsorge hatte direkt die Chance, für die Entscheidung zu sorgen. Nachdem der Flügelstürmer zum Abschluss gekommen war und Sebastian Patzler schon überwunden hatte, blieb der Ball genau auf der Torlinie liegen. So nah kamen die Gäste aus Wuppertal dem Ausgleich nie und gingen am Ende auch als verdienter Verlierer vom Feld.

Nächstes Topspiel am 29. Januar bei Fortuna Köln
Schon in sechs Tagen wartet auf RWE das nächste Topspiel. Am Samstag, 29. Januar, 14.00 Uhr, ist die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart beim Aufstiegskonkurrenten Fortuna Köln im Südstadion zu Gast. Fehlen wird dort Abwehrspieler José-Enrique Rios Alonso, der gegen den Wuppertaler SV die fünfte Gelbe Karte in dieser Saison sah.

Im Hinspiel an der Hafenstraße hatte sich RWE nach einem 0:1-Halbzeitrückstand am Ende noch 2:1 (0:1) durchgesetzt. Sascha Marquet (45.+3) hatte die Domstädter in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit per Kopfball in Führung gebracht. Daniel Heber (59.), ebenfalls per Kopf, und Luca Dürholtz (88.), der einen Foulelfmeter verwandelte, sorgten aber noch für die Wende und damit auch gleichzeitig für die bislang einzige Niederlage der Kölner in dieser Saison. Nach dem die geplante Auftaktpartie bei Rot Weiss Ahlen witterungsbedingt abgesagt worden war, startet die Fortuna gegen RWE erst ins neue Jahr.

Für die Rot-Weissen ist die Partie in Köln der Auftakt zur ersten englischen Woche nach der Winterpause. Am Mittwoch, 2. Februar, 19.00 Uhr, steht die Nachholpartie bei Rot Weiss Ahlen auf dem Programm. Am Sonntag, 6. Februar, 14.00 Uhr, gastiert die U23 von Fortuna Düsseldorf im Stadion an der Hafenstraße.

Stimmen zum Spiel

„Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit mit vielen guten Möglichkeiten gespielt. Der Anschluss kam dann aus dem Nichts! Es hätte dort 3:0 oder 4:0 stehen können.“

„Wenn du 2:1 vorne liegst, dann ist es ein anderes Spiel. Wir konnten aus der Konterstellung kommen, Sandros Kopfball hält der Torwart überragend, Marius gute Chance hätte drin sein können…“

„Wir sind natürlich glücklich, dass wir nicht nur gut ins neue Jahr gestartet sind, sondern auch mit neun Punkten in die Rückrunde. Dieser Sieg tut richtig gut, ich hoffe, dass die Jungs viel davon mitnehmen!“

Christian Neidhart (Chef-Trainer RWE)

„Das war ein glückliches, aber nicht unverdientes Ende für uns. Wir hatten sicherlich mehr und klarere Chancen, dennoch hat Wuppertal eine Wucht nach vorn entwickelt.“

Marcus Uhlig (RWE-Vorstand)

„Das war ein verdientes 2:1! In den ersten Minuten hatten wir gute Zweikämpfe und eine gute Laufbereitschaft.“

Zu seinem Tor: „Ich habe gedacht, der Torwart kommt raus und ich wollte ihn umdribbeln. Die Verteidiger waren aber dran, manchmal muss man eben Glück haben!“

Isaiah Young (Torschütze und Offensivspieler RWE)

„Ein verdienter Sieg für Essen! Wir haben uns in der ersten Halbzeit den Schneid abkaufen lassen. Es war ein emotionales, aber kein hochklassiges Regionalliga-Spiel.“

Björn Mehnert (Wuppertaler SV)