5. Februar 2022

„An WSV-Spiel anknüpfen!“

Chef-Trainer Christian Neidhart vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf.

Christian Neidhart im Stadion an der Römerstraße in Straelen.
Neidhart ist gespannt, mit welchem Team Düsseldorf im Stadion an der Hafenstraße auflaufen wird. (Fotos: Endberg)

Zum zweiten RWE-Heimspiel des Jahres 2022 gastiert am Sonntag, 14.00 Uhr, die U23 von Fortuna Düsseldorf im Stadion an der Hafenstraße. Nach dem turbulenten 3:3 im Hinspiel, bei dem die Rot-Weissen zunächst einem frühen 0:3-Rückstand hinterherlaufen mussten, sollen die drei Punkte beim erneuten Aufeinandertreffen in Essen bleiben. RWE-Chef-Trainer Christian Neidhart will mit seinem Team gegen die Fortuna dort weitermachen, wo sie beim verdienten 2:1 im Top-Spiel gegen den Wuppertaler SV aufgehört hatten.

Christian Neidhart! Auf die Ausfälle der beiden Ligapartien bei Fortuna Köln und Rot Weiss Ahlen hat RWE mit der Austragung von zwei Testspielen bei den Oberligisten Blau-Weiß Lohne und FC Kray reagiert. Welche Erkenntnisse konntest Du gewinnen?
Christian Neidhart: Zunächst einmal war ich sehr froh, dass wir überhaupt spielen und so zumindest im Rhythmus bleiben konnten. Das war für die Fitness sehr wichtig. Außerdem konnten auch die Spieler, die zuletzt nicht so viele Einsatzzeiten hatten, die – wie etwa David Sauerland – verletzt waren oder sogar erst kürzlich zum Team gestoßen sind, wertvolle Wettkampfpraxis sammeln. Deshalb haben wir in Lohne auch über viermal 30 Minuten gespielt, so dass praktisch alle Jungs mindestens 60 Minuten auf dem Platz standen. Nur Luca Dürholtz, der leicht angeschlagen war, haben wir nach einer halben Stunde ausgewechselt, um kein Risiko einzugehen. Es war aber eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Ich bin froh, dass wir im Rhythmus bleiben konnten.

Wie sehr wurde die Mannschaft gefordert?
Christian Neidhart: Blau-Weiß Lohne ist immerhin Tabellenführer in der Oberliga Niedersachsen, will in die Regionalliga Nord aufsteigen. Der Gegner hat es über weite Strecken der Partie ordentlich gemacht. Der Führungstreffer ist uns ja auch erst ganz am Ende der ersten 60 Minuten gelungen. In der Schlussphase des zweiten Abschnitts konnten wir dann ja noch auf 4:0 erhöhen. Das war schon in Ordnung und ein guter Test.

Der zuletzt verpflichtete Mittelfeldspieler Thomas Eisfeld spielte in Lohne in den ersten 60 Minuten. Welchen Eindruck hat er hinterlassen?
Dass Thomas direkt 60 Minuten durchgehalten hat, war schon mal sehr gut. Er hat auf der Achterposition gespielt und in der ersten Halbzeit auch gleich zwei gute Abschlüsse verzeichnet. Bei einem Versuch musste der Torhüter schon sein ganzes Können aufbieten, um einen Treffer zu verhindern. Thomas‘ hohe Qualität blitzt in solchen Momenten sofort auf. Klar ist aber auch, dass er – ebenso wie beispielsweise auch Marius Kleinsorge, der ebenfalls lange Zeit nicht gespielt hatte – noch einige Zeit benötigen wird, um auf 100 Prozent zu kommen. Da müssen wir auch ein wenig Geduld haben.

"An WSV-Spiel anknüpfen!" – Rot-Weiss Essen
Winterneuzugang Eisfeld stand in Lohne 60, gegen Kray um die 65 Zeigerumdrehungen auf dem Grün.

Thomas Eisfelds Verpflichtung hatte für einiges Aufsehen gesorgt. Was versprichst Du Dir von ihm?
Thomas ist im zentralen Mittelfeld variabel einsetzbar und besitzt außergewöhnliche Qualitäten. Er strahlt große Torgefahr aus und tritt gute Standards, bringt aber auch Robustheit und Spielintelligenz mit. Seine Fitnesswerte sind trotz der etwas längeren Pause sehr ordentlich. Wir werden dafür sorgen, dass wir ihn so schnell wie möglich in die notwendige Wettkampf-Fitness bringen. Thomas wird unser Team mit seiner Qualität und seiner Erfahrung definitiv noch stärker machen.

Das Hinspiel in Düsseldorf endete nach einem turbulenten Spielverlauf 3:3. Welche Erinnerungen hast Du an die Partie?
Wir hatten damals in der Anfangsphase einen Aussetzer von etwa zehn Minuten. Das hat die Fortuna konsequent mit drei Treffern bestraft. In einer solchen Phase denkst du als Trainer in etwa: Was hast du verbrochen? Wie die Mannschaft dann aber auf den deutlichen Rückstand reagiert und das Heft in die Hand genommen hat, war sensationell. Wir sind völlig verdient zum Ausgleich gekommen und hätten das Spiel am Ende sogar noch gewinnen können. Ich denke, wir haben die richtigen Lehren aus dem Spiel gezogen.

Wir haben die richtigen Lehren aus dem Hinspiel gezogen.

Wie schätzt Du die Fortuna aktuell ein?
Schwer zu sagen. Zum einen musste das Team zwischenzeitlich corona-bedingt pausieren, hatte einige infizierte Spieler zu beklagen. Zum anderen hängt die Qualität des Teams immer auch davon ab, welche Profis gegebenenfalls zur Verfügung stehen, wie es im Hinspiel etwa mit dem Doppel-Torschützen Lex-Tyger Lobinger der Fall war. Kurz vor dem Ablauf der Transferperiode haben die Düsseldorfer jetzt außerdem auch noch kurzfristig drei neue Spieler für die U23 verpflichtet. Ich gehe fest davon aus, dass die Düsseldorfer alles dafür tun werden, um bei uns mit der bestmöglichen Mannschaft anzutreten.

Was habt Ihr Euch vorgenommen?
Es ist selbstverständlich unser Ziel, an die Leistung des ersten Heimspiels gegen den Wuppertaler SV anzuknüpfen. Wenn uns das gelingt, dann bin ich guter Dinge, dass auch gegen die Fortuna die drei Punkte an der Hafenstraße bleiben werden.

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Bereits für Samstag war in der Frauen-Bundesliga das Heimspiel der SGS Essen gegen Bayer 04 Leverkusen im Stadion an der Hafenstraße angesetzt. Machst Du Dir wegen dieses „Doppel-Spieltages“ Sorgen um die Platzverhältnisse?
Optimal ist das zu dieser Jahreszeit sicher nicht. Ich habe aber volles Vertrauen zu unseren Greenkeepern, die das mit Sicherheit hinbekommen werden. Unabhängig davon hat unsere Mannschaft aber schon oft genug gezeigt, dass sie sich auch an schwierige Bedingungen anpassen und das Beste aus der Situation machen kann.

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