5. Februar 2022
„Haben uns Respekt erarbeitet!“
Vincent Wagner vor dem Pflichtspiel-Start im Jahr 2022.


16 Punkte aus acht Spielen, zur Winterpause Rang fünf: Das Abschneiden der U19 von Rot-Weiss Essen nach der ersten Saisonhälfte kann sich mehr als sehen lassen. Aktuell lässt die Mannschaft von Trainer Vincent Wagner unter anderem die Nachwuchsteams der Erst- und Zweitligisten FC Schalke 04, 1. FC Köln oder Borussia Mönchengladbach hinter sich. Auf der RWE-Homepage spricht der 35-Jährige vor dem Auftaktspiel im neuen Jahr gegen Arminia Bielefeld (Sonntag, 14.00 Uhr) über den Saisonendspurt.
Vincent Wagner! Das erste Pflichtspiel im Jahr 2022 steht unmittelbar bevor. Ist die Vorfreude greifbar?
Vincent Wagner: Absolut. Wir freuen uns, dass es wieder losgeht. Auf diesen Moment haben wir in der Vorbereitung hingearbeitet. Auch wenn das nicht ohne Herausforderungen war. Die Corona-Pandemie hat auch vor uns nicht Halt gemacht. Trotz einer Impfquote von 100 Prozent innerhalb der Mannschaft sowie des Trainer- und Betreuerstabs hatten wir ein paar Fälle. Wir gehen mit den Jungs sehr gewissenhaft um und führen sie langsam wieder heran. Dass die Quarantäne vorbei ist, heißt nicht, dass sie sofort wieder voll trainieren können. Da haben wir als ganzes NLZ ein Auge drauf.
Wie gut siehst Du die Mannschaft für den Restrundenstart gerüstet?
Vincent Wagner: Nach der Pause über Weihnachten und Neujahr mussten wir den Jungs schon die einen oder anderen Abläufe wieder ins Gedächtnis rufen. Dass die zwischenzeitlich vergessen gehen, ist nicht ungewöhnlich. Die Jungs haben aber wieder gut reingefunden. Spielerisch haben wir in meinen Augen sogar einen Schritt nach vorne gemacht. Und wenn wir dann noch einen so hohen Einsatz an den Tag legen wie im bisherigen Saisonverlauf, dann bin ich guter Dinge.
Spielerisch haben wir in meinen Augen einen Schritt nach vorn gemacht.
Worauf habt Ihr während der Vorbereitung besonderen Wert gelegt?
Vincent Wagner: Uns war das Verhalten bei eigenem Ballbesitz sehr wichtig. Die bisherige Saison hat gezeigt, dass wir in den Ligaspielen häufig den Ball haben, die Gegner oft auf einen Fehler von uns warten. Dass wir in der Vorbereitung gegen viele Männerteams gespielt haben, passt unter dem Aspekt nicht ganz, war aber bewusst so gewählt. Denn es werden einige unserer Spieler – im Optimalfall – ab der nächsten Saison in der Regional- und Oberliga am Ball war. So haben sie aus erster Hand gesehen, wie auf diesem Niveau gespielt wird. Vor allem bei der Cleverness können sie sich viel abschauen.
U19-Testspiele im Winter:
- TSV Meerbusch (1:0)
- VfB Homberg (1:0)
- Ratingen 04/19 (1:3)
- TuS Ennepetal (4:2)
- Li.-Hohenlind (4:0)
- Cronenberger SC (2:1)
Was war in dieser Saison bislang Dein persönliches Highlight?
Von der Emotionalität her unser 4:3 beim SC Paderborn 07. In dem Spiel hatten wir auf unsere ersten beiden Führungstreffer jeweils schnell den Ausgleich kassiert. Das Gegentor zum 3:3 fiel erst in der 83. Minute. Davon haben wir uns dann aber nicht beirren lassen und in der Nachspielzeit noch den Siegtreffer erzielt. Aber auch die erste Begegnung war etwas Besonderes. Das 4:1 gegen den FC Viktoria Köln war genau der Start, den wir uns alle gewünscht hatten.
Harte Arbeit und Fleiß werden sich am Ende immer auszahlen.
Mal ehrlich: Hättest Du der Mannschaft, als Du im Sommer übernommen hattest, ein solches Abschneiden zugetraut?
ch bin der festen Überzeugung, dass sich harte Arbeit und viel Fleiß am Ende immer auszahlen werden. Das, was die Jungs in diesen Bereichen leisten, ist außergewöhnlich. Dazu sind wir auch fußballerisch gut. Zugetraut habe ich das uns also schon. Wir nehmen das aber nicht als selbstverständlich wahr. Daher werden wir alles dafür geben, genauso fokussiert weiterzumachen. Die Jungs wollen es schließlich bis in den Profibereich schaffen.
Denkst Du, dass Ihr in der Liga inzwischen anders wahrgenommen werdet?
Definitiv. Wir haben uns mit dem bisherigen Abschneiden und unseren Leistungen Respekt erarbeitet. Der MSV Duisburg hatte sich beispielsweise vor der Winterpause so sehr über den Sieg gegen uns gefreut, als wäre es der Weltmeister-Titel. Dass wir auch gegen Teams aus den Nachwuchsleistungszentren von Erst-, Zweit- und Drittligisten bestehen und gewinnen können, ist nicht selbstverständlich. Genau das macht uns aber auch Spaß.
Gab es Veränderungen am Kader?
In der Winterpause ist kein Spieler auf uns zugekommen, dass er sich verändern will. Das spricht auch für den Zusammenhalt innerhalb des Teams. Wir sind sehr froh darüber, dass wir weiterhin auf den bestehenden Kader zurückgreifen können. Darunter sind auch einige Jungjahrgänge, so dass wir auch über das Saisonende hinaus hoffentlich noch viel Spaß mit den Jungs haben werden.
Was habt Ihr Euch für das neue Jahr 2022 vorgenommen?
16 Zähler aus den bisherigen acht Partien sind eine klasse Sache. Wenn wir den Punkteschnitt im Ansatz halten können, wären wir sehr zufrieden. Auf uns warten aber noch einige richtige Bretter. Wir spielen beispielsweise noch gegen vier Teams, die derzeit unter den besten sieben Mannschaften platziert sind.
Welche Bedeutung hätte ein erfolgreicher Start?
Nach einer Vorbereitung weiß man nie so genau, wo man steht. Die Jungs müssen erst wieder in den Charakter eines Pflichtspiels hineinfinden. Ein Erfolg würde uns direkt ein gutes Gefühl für die weiteren Aufgaben geben.
Wie wollt Ihr den Auftakt gegen Arminia Bielefeld angehen?
Wie sehr viele Spiele in der Saison soll es wieder eine Vollgas-Veranstaltung sein. Uns hat es bislang immer ausgezeichnet, dass wir ohne Ende marschieren. Dabei wollen wir aber auch mit Sinn und Verstand agieren.