22. März 2022
Ahlen empfängt RWE: Das letzte Duell der Hinrunde
Nachholspiel des 19. Spieltags im vierten Anlauf.


Das Fußballjahr 2022 nimmt für den West-Regionalligisten Rot Weiss Ahlen erst nach und nach Fahrt auf: Durch zwei Absagen war die Winterpause für die Mannschaft von Trainer Andreas Zimmermann unfreiwillig verlängert worden. Außerdem konnte später auch das Heimspiel gegen die U23 des FC Schalke 04 wegen einer Sturmwarnung nicht stattfinden. Mit der schon dreimal verschobenen Partie vom 19. Spieltag gegen Rot-Weiss Essen, die eigentlich schon Anfang Dezember zum Abschluss der Hinserie stattfinden sollte, beginnt für die Ahlener am Mittwoch, 23. März, ab 19.30 Uhr eine Serie von vier englischen Wochen hintereinander, zumal die Münsterländer auch noch im Westfalenpokal dabei sind und im Halbfinale am Mittwoch, 6. April, ab 19.30 Uhr beim Ligakonkurrenten SV Rödinghausen antreten müssen.
Stürmisch geht es bei Rot Weiss Ahlen auch oft auf dem Platz zu. In den bisherigen 27 Partien mit RWA-Beteiligung fielen nicht weniger als 85 Treffer. In dieser Statistik rangiert der ehemalige Zweitligist im oberen Tabellendrittel. Die Verteilung – 38 Tore erzielten die Ahlener, 47 Treffer musste Rot Weiss hinnehmen – lässt allerdings bereits erahnen, dass es in der Tabelle der Regionalliga West derzeit nicht für einen Spitzenplatz reicht. Aus den 27 Begegnungen holten die Westfalen 33 Punkte, nach zuvor sechs sieglosen Spielen im Jahr 2022 konnte jedoch am vergangenen Wochenende der SC Wiedenbrück mit 1:0 bezwungen werden. Dennoch steht die Mannschaft von Trainer Zimmermann, der früher als Profi auch 105 Partien in der 2. Bundesliga absolviert hatte und unter anderem auch für RWE am Ball war, auf dem 14. Tabellenplatz.
Ähnlich sah es schon zu Saisonbeginn aus. Aus den ersten neun Spielen hatten die Ahlener nur einen Sieg geholt – bei allerdings auch nur drei Niederlagen. Ab Anfang Oktober schlug das Pendel aber häufiger zu Gunsten der Rot Weissen aus. In den elf Partien bis zur Winterpause sammelten die Ahlener 18 Zähler. Nach der noch anhaltenden Serie von sechs Spielen ohne Sieg ist das zwischenzeitliche Polster von acht Punkten auf die Abstiegszone jetzt aber wieder geschmolzen. Allerdings haben die Ahlener im Vergleich zu einigen Konkurrenten noch einige Spiele weniger absolviert.
Zur Erinnerung: In der letzten Saison hatten die Ahlener zwar ihr Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen dank eines Last-Minute-Treffers 2:1 gewonnen, aber dennoch erst im Schlussspurt durch vier Siege in Serie noch den Sprung vom Tabellenende auf den 18. Platz geschafft. Damit sicherten sie sich das Ticket für eine weitere Spielzeit in der West-Staffel der Regionalliga – wenn auch nur wegen des reduzierten Abstiegs aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie (kein Aufstieg aus den Oberligen).
Gleich zweimal knackte Rot Weiss Ahlen in dieser Saison sogar die Marke von acht Treffern in einem Spiel – beide Partien gegen U-Mannschaften gingen allerdings verloren. Gegen die U21 des 1. FC Köln gab es ein 2:6, bei der U23 des FC Schalke 04 ein 3:5. Nur zweimal fielen in einem Ahlener Duell der aktuellen Saison keine Tore. Am 2. Spieltag hatten sich die Rot Weissen im heimischen Stadion vom Wuppertaler SV 0:0 getrennt. Das Rückspiel war dagegen wieder torreich: Der WSV gewann 4:2. Die zweite torlose Begegnung war das Rückspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen (Hinspiel: 0:4).
Für die Treffer von Rot Weiss Ahlen war in dieser Saison am häufigsten ein Spieler verantwortlich, der erst nach dem Start in die neue Spielzeit verpflichtet worden war und der an der Hafenstraße noch gut bekannt ist: Angreifer Andreas Ivan. Der 27-jährige Offensivspieler, der in der Zentrale, aber auch auf dem linken Flügel einsetzbar ist, markierte bislang beachtliche zehn Treffer bei 19 Einsätzen. Erst Ende August war der gebürtige Rumäne vom Südwest-Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach nach Ahlen gewechselt. Auf dem zweiten Platz der internen Torschützenliste folgt Jan Holldack (früher unter anderem Wuppertaler SV) mit sieben Saisontoren bei 22 Partien.
Das RWE-Gastspiel im Ahlener Wersestadion ist in der Regionalliga West übrigens die einzige ausstehende Nachholpartie, die noch zur Hinrunde gehört. Kurios: Mit einem Sieg könnten die Rot-Weissen dabei – drei Tage nach dem kalendarischen Frühlingsanfang – inoffizieller Herbstmeister werden.