28. April 2022

Torgefährlichste gegen torärmste Offensive!

Duellcheck: RWE empfängt Wegberg an der Hafenstraße.

RWE-Spieler Erolind Krasniqi im Zweikampf mit Kevin Weggen vom FC Wegberg-Beeck.
Erolind Krasniqi (mi.) wird gegen den FC Wegberg-Beeck wieder zum rot-weissen Aufgebot gehören. (Fotos: Endberg)

Ein letztes Mal erstrahlt am Freitagabend, 19.30 Uhr, für Rot-Weiss Essen das Flutlicht in der Regionalliga West. Gegner im vorletzten Saisonheimspiel ist der FC Wegberg-Beeck. Während die gut aufgelegten Rot-Weissen im Rennen um die Tabellenspitze einen Sieg benötigen und nach zwei deutlichen Siegen mit viel Selbstvertrauen in die Partie gehen, sind auch die Grenzländer zum Gewinnen gezwungen. Andernfalls ist die Klassenerhalt-Chance wenn überhaupt nur noch rein rechnerisch.

Die Ausgangslage:

Rot-Weiss Essen befindet sich nach wie vor in der Verfolgerposition und hofft im Kampf um die Meisterschaft auf einen Patzer von Preußen Münster. Chef-Trainer Christian Neidhart stellt im Vorfeld der Wegberg-Partie klar: „Wir tun alles, um die letzten drei Spiele zu gewinnen und damit weiter Druck auf Münster auszuüben. Das ist unsere Aufgabe“, meint aber auch: „Ich glaube fest daran und bin davon überzeugt, dass wir es am Ende trotz aller Widerstände schaffen werden.“

Zweimal überzeugte die RWE-Offensive zuletzt. Erst besiegte das Neidhart-Team mit einem Kantersieg den SV Lippstadt 4:0, dann gelang ein 3:0-Erfolg gegen die Sportfreunde Lotte. In den Partien zeigten sich einige Rot-Weisse in bestechend guter Form: Marius Kleinsorge hat einen Lauf und kommt auf zwei Treffer und eine Vorlage aus den letzten drei Spielen, Felix Herzenbruch, Isaiah Young und Thomas Eisfeld blicken in der selben Anzahl von Partien auf jeweils  ein Tor und eine Vorlage zurück, Oguzhan Kefkir legte gleich zwei Erfolgserlebnisse auf.

Torgefährlichste gegen torärmste Offensive! – Rot-Weiss Essen
Aktuell in bestechender Laune: Lautern-Leihgabe Marius Kleinsorge.

Die Partie gegen Wegberg markiert zugleich das Ende des rot-weissen Flutlicht-Jahres in der Regionalliga. Der Abendschein hat RWE zumeist Glück gebracht: Von bisweilen 35 Regionalliga-West-Spielen in der Saison 21/22, fanden 15 unter Flutlicht statt. Neun Siege, vier Unentschieden und zwei Niederlagen stehen bei einer Flutlicht-Torbilanz von 34:18 Treffern zu Buche.

Nach dem Duell mit Kellerkind Wegberg stehen noch mindestens drei, im Optimalfall aber vier Aufgaben an. Zunächst geht es für Christian Neidhart am Dienstag, den 03. Mai (19.30 Uhr) zum Wuppertaler Sportverein. Die Traditionsvereine kämpfen um den Einzug ins Niederrheinpokal-Endspiel, wo am Samstag (21. Mai, 14.00 Uhr, MSV-Arena) der SV Straelen warten würde. In der Liga geht es für die Rot-Weissen am Samstag, den 07. Mai (14.00 Uhr, Stadion am Lotter Kreuz), zum SV Rödinghausen, das Saisonfinale steigt gegen RW Ahlen am Samstag, den 14. Mai (14.00 Uhr), im Stadion an der Hafenstraße.

Für einige Rot-Weisse droht die Gelbsperre: Felix Bastians, der genau wie Erolind Krasniqi wohl wieder zum Kader gehören könnte, Luca Dürholtz, Niklas Tarnat und Simon Engelmann wurden allesamt viermal in dieser Saison verwarnt.

Das Hinspiel:

Für RWE hatte der 17. Spieltag einen überraschenden Ausgang parat. Aus dem Waldstadion Beeck nahmen die Rot-Weissen gegen den FCW nur einen Punkt mit an die heimische Hafenstraße. Dabei brachte Kevin Weggen den Abstiegskandidaten sogar nach 19 Minuten in Führung, ehe Isaiah Young das Unentschieden herstellte (64.).

Christian Neidhart resümierte damals unzufrieden: „Wir haben in der ersten Halbzeit probiert, das Spiel in die Hand zu nehmen, waren aber im ersten Drittel zu umständlich. Die Pässe waren zu ungenau. In der zweiten Halbzeit hätten wir nach dem Ausgleich auch direkt nachlegen können.“

Der Gegner:

Die Luft für den FC Wegberg-Beeck wird dünner. Zwei Jahre nach einem Siegeszug und dem damit verbundenen Aufstieg aus der Oberliga Niederrhein, liegen die Grenzländer abgeschlagen auf dem 17. Tabellenplatz. Gelingt gegen Essen kein Sieg, ist die Chance auf den Klassenerhalt bei sechs Zählern Rückstand und der gleichen noch auszuspielenden Anzahl von Punkten hauchdünn. Selbst ein Unentschieden könnte, sofern Straelen gegen die Sportfreunde Lotte oder Bonn gegen den SV Lippstadt punktet (beide Spiele Sa., 14.00 Uhr), Wegberg in die Oberliga bringen.

„Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken und uns kampflos ergeben“, gibt sich FCW-Trainer und Essener  Mark Zeh kämpferisch. „Um für etwas Zählbares in Frage zu kommen, benötigen wir einen sehr guten Tag!“

Auf der Tribüne Platz nehmen darf in Essen Angreifer Shpend Hassani, der sich im  vorherigen Spiel gegen RW Ahlen (0:1) die Ampelkarte einfuhr. Hinspiel-Torschütze Weggen ist seit Wochen suspendiert, nachdem er in der entscheidenden Phase seinen Wechsel zum Liga-Konkurrenten und feststehenden Absteiger KFC Uerdingen bekanntgab.

Den besten Torschützen hat der FCW in Jonathan Benteke. Der 27-jährige Belgier ist Bruder von Premier-League-Star Christian Benteke (u.a. Aston Villa, FC Liverpool und Crystal Palace) und kickte unter anderem schon in der belgischen Erstliga. Benteke erzielte sechs Saisontreffer, abgesehen von ihm bringt Wegberg nicht viele Offensiv-PS auf die Straße. Gemeinsam mit dem KFC Uerdingen stellt das Team von Niederrhein die schwächste Offensive der Liga, 27 Treffer und somit nur durchschnittlich 0,77 Erfolgserlebnisse pro Partie reichen eben wohl nicht, um viertklassig zu bleiben.

Torgefährlichste gegen torärmste Offensive! – Rot-Weiss Essen
Seltener Moment des Jubels: Wegberg erzielte in dieser Saison bislang erst 27 Treffer.

Vorherige Duelle:

Knapp ein Jahr ist es her, da gastierte Rot-Weiss Essen für ein packendes Aufstiegsfinale im Grenzland. Auch wenn ein 2:0-Sieg gegen den FC Wegberg-Beeck, damals nur Statist, gelang: den Sprung in Liga 3 verpasste RWE. Zeitgleich gewann das tabellarisch bevorteilte Borussia Dortmund 2:1 beim Wuppertaler SV und sicherte so die Meisterschaft. Christian Neidharts Rede vor den mitgereisten Rot-Weissen („Wir haben ein geiles Fundament beim Verein und eine sehr gute Saison gespielt!“) ist wohl jedem Fan des Bergeborbecker Traditionsklub heute noch im Ohr.

Eingerechnet des Finale Furiosos, spricht die Bilanz deutlich für RWE. Aus 11 direkten Duellen, konnte der FCW nur eines für sich entscheiden. Hinzu kommen fünf Remis.

Der Schiedsrichter:

Der 30-jährige Düsseldorfer Alexander Schuh leitet das Spiel. Seine letzte RWE-Begegnung war das 4:1 gegen den Bonner SC im September 2019 an der Hafenstraße.

Zur Seite stehen Schuh Jonas Becker (Viersen) und Marco Lechtenberg (31, Mönchengladbach).

Das Wetter:

Für den Flutlichtabend ist bewölktes Wetter bei etwa 13 Grad angesagt.

Übertragung / Tageskasse:

Ab 18.45 Uhr haben Interessierte Gelegenheit, das Freitagabend-Duell im Livestream zu verfolgen. Der Einzelzugang ist unter www.hafenstraße-live.de zum Preis von 9,95 Euro möglich. Durch die Sendung mit Vor- und Nachberichten führen Kolumnist und „RWExperte“ Christian Ruthenbeck sowie Blogger („Nullsiebenblog“) Andreas Crom.

Wer spontanentschlossen ins Stadion an der Hafenstraße kommen möchte, kann sich sein Ticket ab 18.00 Uhr an der Tageskasse sichern. PKW-Anreisende sollte das geänderte Anreisekonzept beachten.

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