28. April 2022

„Glaube fest daran!“

Christian Neidhart vor dem Flutlichtabend gegen Wegberg-Beeck.

Christian Neidhart in Lotte

Nur noch drei Spieltage, dann ist die Saison 2021/2022 in der Regionalliga West Geschichte. Drei Chancen noch für Rot-Weiss Essen, den Titelkonkurrenten Preußen Münster von der Tabellenspitze zu verdrängen und den Aufstieg in die 3. Liga perfekt zu machen. „Wir werden weiter alles geben“, verspricht RWE-Trainer Christian Neidhart vor dem anstehenden Heimspiel im Stadion an der Hafenstraße gegen den FC Wegberg-Beeck im Rahmen des 36. Spieltages an diesem Freitag ab 19.30 Uhr. „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen werden.“

Christian! Durch den 3:0-Auswärtssieg bei den Sportfreunden Lotte hatte RWE am letzten Spieltag vorgelegt und zumindest für zwei Tage wieder die Tabellenführung übernommen. Wie bewertest Du den Auftritt des Teams?
Christian Neidhart: Es war ganz wichtig, bei den Platzverhältnissen in Lotte gut in das Spiel zu kommen. Die Einzelleistung von Isi Young zum 2:0 war – wie auch der Standard zum 3:0 – richtig gut. Wir haben unser Soll erfüllt und den Druck auf Münster hochgehalten. Nur darum geht es.

Die Hoffnung, dass der SC Preußen in Oberhausen Punkte liegen lassen könnte, erfüllte sich allerdings am Sonntag nicht. Wie schätzt Du jetzt die Lage ein?
Christian Neidhart: Genau wie vor dem letzten Spieltag. Es geht weiter, es ist für uns nach wie vor noch alles möglich. Beide Spitzenmannschaften haben noch drei schwierige Spiele vor der Brust. Ich bin mir sicher, dass zumindest der SC Wiedenbrück und die U21 des 1. FC Köln in der Lage sind, gegen Preußen Münster zu punkten. Wenn das passiert, dann müssen wir da sein.

Die verbleibenden RWE-Gegner heißen FC Wegberg-Beeck, SV Rödinghausen und zum Abschluss Rot Weiss Ahlen. In der Hinrunde konnte gegen diese Gegner nur das Heimspiel gegen Rödinghausen 1:0 gewonnen werden. Das zeigt, dass auch auf RWE keineswegs „Spaziergänge“ warten, oder?
Christian Neidhart: Das gibt es für uns in dieser Liga ohnehin nicht. Gegen RWE legt jeder Gegner noch einmal eine Schippe drauf und hängt sich noch mehr rein. Damit müssen wir leben und umgehen. Klar ist: Sollten sich die Ergebnisse aus den Hinspielen wiederholen, dann wird es für uns nicht reichen.

Das Team wird aber alles dafür tun, um die letzten drei Spiele zu gewinnen und damit weiter Druck auf Preußen Münster auszuüben. Das ist unsere Aufgabe, nur das können wir beeinflussen.

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Mal ehrlich: Wie groß ist der Glaube, am Saisonende ganz oben zu stehen?
Christian Neidhart: Ich glaube weiterhin fest daran und bin davon überzeugt, dass wir es trotz aller Widerstände am Ende schaffen werden. Dass die Situation jetzt so ist, wie sie ist, liegt nicht zuletzt daran, dass wir in einigen Spielen nicht unsere optimale Leistung über 90 Minuten auf den Platz gebracht haben. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Dennoch haben wir weiterhin die Möglichkeit, unser Ziel zu erreichen. Dafür werden wir alles geben.

Jetzt steht zunächst das Heimspiel gegen den FC Wegberg-Beeck an. Welche Erinnerungen hast Du an das 1:1 im Hinspiel?
Christian Neidhart: Obwohl es sicherlich zu den schlechtesten Spielen in dieser Saison gehörte, waren wir dennoch über weite Strecken der Partie klar überlegen, konnten jedoch unsere Chancen nicht ausreichend verwerten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir vom Spielverlauf her am Ende sogar als Verlierer den Platz hätten verlassen können.

Diesmal müssen und werden wir ganz anders auftreten.

Genau wie zuletzt die Sportfreunde Lotte steht auch der FC Wegberg-Beeck im Kampf um den Klassenverbleib mit dem Rücken zur Wand. Bei einer Niederlage an der Hafenstraße droht der Abstieg in die Oberliga. Welche Rolle spielt das für die Begegnung?
Christian Neidhart: Für uns darf das auf jeden Fall keine Rolle spielen. Klar, die Wegberger stehen unter Druck, haben sich aber mit Sicherheit noch nicht aufgegeben und werden alles in die Waagschale werfen, um ihre vielleicht schon letzte Chance auf den Klassenverbleib zu nutzen.

Das ist für uns aber nichts Neues. Für praktisch jeden Gegner ist ein Spiel an der Hafenstraße ein Höhepunkt und noch ein Schuss Zusatzmotivation.

Was habt Ihr Euch vorgenommen?
Für uns geht es darum, unsere Leistung auf den Platz zu bringen und ein gutes Spiel zu machen. Wenn das gelingt, dann haben wir auch gute Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden.

Wie sieht es personell aus?
Cedric Harenbrock musste gestern das Training abbrechen, er hat weiter Schmerzen an der Achilessehne. Felix Bastians und Erolind Krasniqi konnten in dieser Woche wieder am Training teilnehmen. Ich gehe daher davon aus, dass sie uns zur Verfügung stehen.

Bereits am Dienstag, 19.30 Uhr, geht es mit dem Niederrheinpokal-Halbfinale beim Titelverteidiger Wuppertaler SV weiter. Welchen Stellenwert hat der Pokalwettbewerb in dieser Phase der Saison?
Wir müssen nicht drumherum reden, dass der Ligabetrieb für uns an erster Stelle steht und dass der Aufstieg in die 3. Liga unser großes Ziel ist. Dennoch hat natürlich auch der Pokalwettbewerb einen hohen Stellenwert. Wir sind jetzt nur noch zwei Schritte von einer Teilnahme am DFB-Pokal entfernt.

"Glaube fest daran!" – Rot-Weiss Essen
Jubel, der keine Grenzen kennt: Christian Neidhart nach dem Erstrunden-Sieg gegen Bundesligist Arminia Bielelfeld. (Foto: Endberg)

Wir alle haben im letzten Jahr erlebt, was dort möglich ist. Hinzu kommt selbstverständlich noch der wirtschaftliche Aspekt für den Verein. Bisher haben wir unsere Aufgaben im Niederrheinpokal allesamt souverän gelöst. In Wuppertal wird es sicherlich schwieriger. Wir werden uns aber auch für das Halbfinale vornehmen, diese Hürde zu überspringen und das Endspiel zu erreichen. Das versteht sich von selbst.

So liefen die vergangenen RWE-Partien: