3. Mai 2022

Rot-Weisse Spende für ukrainische Familie

Die Essener Chancen sowie die Essener Ultraszene und Familie Griesmann setzen sich für ukrainische Familien ein.
Rot-Weisse mit großem Herzen: Die Essener Chancen haben für aus der Ukraine geflüchtete Familien gespendet und diese zum Heimspiel an die Hafenstraße eingeladen. (Foto: Endberg)

Seit Beginn des Krieges setzen sich viele Rot-Weisse für Menschen aus der Ukraine ein. So auch RWE-Fan Stefan Griesmann. Seit Mitte März beheimatet er die 20-jährige Dasha und ihren neunjährigen Bruder Misha. Später folgten noch Mutter und Großmutter. Die Geschwister waren aus Charkiw geflohen und in einer Nacht- und Nebelaktion von der Initiative „Wulfen hilft“ gerettet worden. Die Essener Chancen haben Griesmann und die ukrainische Familie jetzt mit einer Spende unterstützt und zum Heimspiel an die Hafenstraße eingeladen.

„Irgendetwas musste man doch machen“, erläutert Stefan Griesmann seinen Einsatz für die ukrainische Familie. Über eine Tante, die es bis nach Bochum geschafft hatte, erfuhr der Krankenpfleger von den Geschwistern und deren zweiwöchiger Flucht. Dass die Beiden sicher in Essen angekommen sind, ist einem glücklichen Zufall geschuldet. Die Initiative „Wulfen hilft“ war für Spendenlieferungen an der polnisch-ukrainischen Grenze und erfuhr von Griesmann per Messenger über das Schicksal der Geschwister.

Dasha und Misha sind auf dem freien Dachgeschoss Griesmanns untergebracht und kommen immer besser in Deutschland an. Mutter und Großmutter sind jetzt ebenfalls in Essen und wohnen bei Griesmann. Nur der Vater muss als Reservist in Charkiw bleiben. Misha geht inzwischen zur Schule und hat ins Fußballtraining reingeschnuppert, Dasha interessiert sich für eine Ausbildung als Produktionsdesignerin: „Wir helfen so gut wir können“, erzählt RWE-Fan Griesmann. Das Ziel der Familie ist dennoch, über kurz oder lang in die Ukraine zurückzukehren.

Einladung an die Hafenstraße

Tani Capitain, Leiter der Essener Chancen, hatte die Spende für die Familie auf den Weg gebracht und lud sie gegen den FC Wegberg-Beeck an die Hafenstraße ein: „Wenn wir wie in diesem Fall einen kleinen Beitrag leisten und ein bisschen Ablenkung besorgen können, machen wir das gerne.“

Mit dabei waren weitere ukrainische Geflüchtete. Mitglieder der gesamten Essener Ultraszene hatten zwei Familien unterstützt und ihnen Wohnungen in Essen besorgt. Zum Spieltag gestalteten die RWE-Fangruppen in Zusammenarbeit mit Markus Biersa, Fanbeauftragter an der Hafenstraße, ein Programm für die Ukrainer. Ein gemeinsames Essen und eine Runde Tischkicker führte die Familien zunächst ins Fanprojekt an der Lehrstraße, danach ging es ins unweit entfernte Stadion.

Gemeinsam erlebten die Familien Stimmung und Strahlkraft der Hafenstraße bei einem 3:1-Erfolg gegen den Wegberg-Beeck.

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