13. Mai 2022

„Fokus auf unserer Aufgabe“

RWE-Sportdirektor Jörn Nowak vor „Endspiel“ gegen RW Ahlen.

Jörn Nowak leitet aktuell die rot-weissen Trainingseinheiten.
„Bringen wir unsere Qualität auf den Platz, werden wir uns durchsetzen.“ (Foto: RWE)

Ein solches Saisonfinale hat die Regionalliga West noch nicht erlebt. Mit Spitzenreiter Rot-Weiss Essen und Verfolger SC Preußen Münster gehen zwei Traditionsvereine punktgleich in den 38. und letzten Spieltag. RWE hat dank des 3:0-Sieges in Lotte gegen den SV Rödinghausen vor dem „Endspiel“ gegen Rot Weiss Ahlen (Samstag, 14.00 Uhr) den kleinen Vorteil der um zwei Treffer besseren Tordifferenz sowie der mehr erzielten Tore. Die Preußen, die sich zuletzt mit einem 0:0 gegen den SC Wiedenbrück begnügen mussten, treffen gleichzeitig auf die U21 des 1. FC Köln. RWE-Sportdirektor und -Teamchef Jörn Nowak (36) will sich mit der Mannschaft jedoch komplett auf die eigene Aufgabe fokussieren. Im Interview spricht der Ex-Profi ausführlich über die aktuelle Situation.

Hallo Jörn! Dein Einstand als Interims-Teamchef gelang mit dem 3:0 in Lotte gegen den SV Rödinghausen. Wie hat sich die neue Rolle angefühlt?
Es ist eine andere Rolle, das stimmt. Inhaltlich sind die Unterschiede aber gar nicht so gravierend. Ich bin ja sonst bei den Spielen auch auf der Bank dabei. Einen Vergleich möchte ich deshalb auch gar nicht anstellen. Klar ist, dass ich mich nach dem Saisonabschluss wieder auf meine Aufgaben als Sportdirektor konzentrieren werde. Morgen werden wir aber erst einmal alles geben, um unser Ziel zu erreichen.

Welche Rolle hat vor dem Spiel gegen Rödinghausen der Punktverlust des SC Preußen Münster in Wiedenbrück gespielt?
Sicherlich hatte es einen Einfluss, denn jeder Einzelne wusste dadurch, dass wir es wieder in der eigenen Hand haben, die Tabellenführung zu übernehmen und uns in eine möglichst gute Position für das Saisonfinale zu bringen. Bei der Vorbereitung mit dem Trainerteam und der Mannschaft haben wir das Ergebnis von Münster aber gar nicht thematisiert und auch die Herangehensweise nicht verändert. Es war ja ohnehin klar, dass wir das Spiel gewinnen mussten – so oder so.

Das gelang mit einer sehr konzentrierten Leistung und mit einer deutlichen Steigerung im Vergleich zum Niederrheinpokal-Halbfinale beim Wuppertaler SV. Waren durch den kurzfristigen Trainerwechsel die Sinne noch zusätzlich geschärft?
Darüber zu spekulieren, was jetzt wofür den Ausschlag gegeben hat, macht keinen Sinn. Fakt ist, dass die Mannschaft sehr fokussiert war und mit einer guten mentalen Einstellung in die Partie gegangen ist. Die Jungs waren einfach bereit für die Aufgabe – und haben es dann auch gut auf den Platz gebracht.

Wir können es aus eigener Kraft schaffen!

RWE geht mit einem kleinen Vorsprung von zwei Toren gegenüber Preußen Münster in das Saisonfinale. So knapp war es in der Regionalliga West noch nie. Wie bewertest Du jetzt die Lage vor dem abschließenden Spiel gegen Rot Weiss Ahlen?
Wenn uns vor dem Spieltag jemand diese Ausgangsposition vorausgesagt hätte, dann hätten wir das mit Sicherheit direkt unterschrieben. Schließlich waren wir zu diesem Zeitpunkt noch auf fremde Hilfe angewiesen. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Wir können es aus eigener Kraft schaffen, das gibt uns allen ein gutes Gefühl.

Wie werdet Ihr Euch über die Zwischenstände aus Münster informieren?
Unser Fokus liegt ganz klar auf unserem Spiel an der Hafenstraße. Wenn wir die Partie gegen Rot Weiss Ahlen gewinnen, sind wir automatisch in einer guten Position. Dann müsste Münster schließlich schon mit mindestens vier Toren siegen. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass wir schon an der Stimmungslage im Stadion merken werden, wie es in Münster steht. Das lässt sich im Zeitalter der Digitalisierung gar nicht verhindern.

Die letzten beiden Spiele gegen Rot Weiss Ahlen gingen jeweils verloren. Ist Dir das ganz recht, um nicht noch zusätzlich vor dem Gegner warnen zu müssen?
Die beiden Spiele fanden jeweils in Ahlen statt, jetzt haben wir ein Heimspiel. Das ist schon mal ein gravierender Unterschied. Wie vor jedem Spiel haben wir als Team die Mannschaft akribisch auf den Gegner und die Rahmenbedingungen vorbereitet.

Ich könnte jetzt 100-mal sagen, dass es ein Spiel wie jedes andere ist. Aber das stimmt natürlich nicht.

Hat es denn eine besondere Vorbereitung gegeben?
Ich könnte jetzt 100-mal sagen, dass es ein Spiel wie jedes andere ist. Aber das stimmt natürlich nicht. Es ist ein Finale. Wir können etwas Großes erreichen, unsere Fans warten seit vielen Jahren darauf. Es ist jetzt noch ein letzter Schritt zu gehen. Das ist unsere Aufgabe.

"Fokus auf unserer Aufgabe" – Rot-Weiss Essen
Voller Einsatz: Auch im Training waren die RWE-Profis in dieser Woche voll dabei, wie hier Isaiah Young (l.) und Oguzhan Kefkir (r.) vor den Augen von Torwarttrainer Manuel Lenz.

Rot Weiss Ahlen hat den Klassenverbleib seit einigen Wochen sicher. Wie erwartest Du den Gegner?
Ich kenne Trainer Andreas Zimmermann sehr gut und weiß genau, dass er mit seiner Mannschaft mit Sicherheit nicht nach Essen kommen wird, um bei unserer Meisterehrung Spalier zu stehen. Ahlen wird uns mit Sicherheit alles abverlangen, darauf sind wir eingestellt. Wenn wir jedoch unsere Qualität auf den Platz bringen, dann werden wir uns durchsetzen.

Thomas Eisfeld musste gegen Rödinghausen mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Kann er gegen Ahlen dabei sein?
Es ist klar, dass wir ihn sehr gerne auf dem Platz dabei haben und dass unsere medizinische Abteilung dafür alles getan hat. Thomas ist ein Unterschiedsspieler, der dem Team auch im letzten Saisonspiel wichtige Impulse geben kann.

Ausverkauft!

Der Heim-Bereich im Stadion an der Hafenstraße ist für das Saisonfinale restlos ausverkauft. Wer kein Ticket ergattern konnte, hat Gelegenheit, die Partie unter www.hafenstraße-live.de zu erleben. Die Sendung beginnt um 13.20.