2. Juni 2022

Dabro macht’s!

Der neue rot-weisse Chef-Trainer in der Kurz-Vorstellung.

Dabro macht's! – Rot-Weiss Essen
Fußball-Lehrer Dabrowski ist im Ruhrgebiet fest verwurzelt. (Foto: RWE)

Christoph Dabrowski wird neuer Chef-Trainer von Rot-Weiss Essen. Der 43-Jährige durchlief zuletzt diverse Positionen in der Profi- und Senioren-Abteilung von Hannover 96 und war für die Zweitliga-Mannschaft verantwortlich. Die meisten Spiele seiner aktiven Zeit absolvierte der Fußball-Lehrer bei Ruhrgebiets-Nachbar VfL Bochum. Die Zusammenfassung einer langen Karriere!

Erste Fußballschritte in der Hauptstadt

1978 im polnischen Kattowitz geboren, durchlief Dabrowski seine ersten fußballerischen Stationen in Berlin. Erst war der 1,95 Meter großgewachsene Ballkünstler für die Nachwuchsmannschaften vom 1. FC Schöneberg, den BFC Preußen und Hertha BSC Berlin am Ball, ehe es den damals 17-jährigen Jungspund in die Hansestadt nach Bremen zog.

Größter Karriereerfolg im DFB-Pokal

Bei den Werderanern fasste Dabrowski zunächst mit 52 Einsätzen in der Reserve und später 62 Bundesligaspielen Fuß im Profisport. Unumstrittenes Karrierehighlight: 1999 besiegte er mit den Grün-Weißen im DFB-Pokal-Endspiel den FC Bayern München (6:5 n.E.) und feierte so seinen größten Erfolg. Ein Jahr später trug er mit einem Treffer in der Runde der letzten Vier gegen die Stuttgarter Kickers sogar zur zweiten Finalteilnahme nacheinander bei, diesmal unterlagen die Bremer jedoch dem Vorjahresgegner 0:3.

Nach einer weiteren Saison samt UEFA-Cup-Teilnahme, wechselte der Sechser 2001 zunächst zu Arminia Bielefeld. Mit den Ostwestfalen feierte er den Aufstieg in die 1. Bundesliga.

2003 zog es Dabrowski ins rund eine Autostunde entfernte Hannover. Der zweikampfstarke Hüne entwickelte sich auch am Maschsee zu einer festen Größe im Mittelfeld.

Als Mittelfeldspieler trug Dabrowski den Bundesadler auf der Brust, war allerdings nie für die A-Nationalmannschaft am Ball. Nach Station mit neun Spielen in der U21, zählte Dabrowski zwischen 2002 und 2004 zum „Team 2006“. In der  Perspektiv- und Ergänzungsmannschaft für den Weltmeisterschaftskader gehörten unter anderem Arne Friredrich, Tim Borowski und Timo Hildebrand zu seinen Teamkollegen.

Die längste Karrierestation Dabrowskis allerdings liegt im Ruhrgebiet. Beim VfL Bochum lernte der robuste Profi den „Malocher“-Stallgeruch kennen. Als Verstärkung für die Aufstiegsmannschaft von 2006 an die Castroper Straße gewechselt, absolvierte der heute 43-jährige sieben Saisons bei den rot-weissen Nachbarn. Nach drei Spielzeiten im Oberhaus, mussten die Bochumer 2010 einen dramatischen Abstieg hinnehmen.

Dabrowski blieb der Ruhrregion treu und durfte mit 32 Jahren zum ersten Mal in seiner Karriere als Routinier und Mannschaftskapitän Führungsqualität zeigen. Nach drei Saisons schließlich war Schluss, am 12. Mai 2013 beendete Christoph Dabrowski seine insgesamt 15-jährige Profikarriere mit einem Kurzeinsatz gegen den FSV Frankfurt.

Fußballerfahrung durch und durch

„Dabro“ kommt auf insgesamt 469 Vereinsspiele im Senioren-Fußball. Sechsmal läuft er im europäischen Fußball auf, 273-mal tritt er in der 1. Fußball-Bundesliga vor den Ball. Beteiligt ist der Mittelfeldspieler an insgesamt 59 Treffern, 39 erzielt er selbst, 20 legt er auf. 86-mal zücken Referees ihm gegenüber gelb, viermal gelb-rot und zweimal rot.

Sämtliche Trainerstationen bei Hannover 96

Doch so ganz ohne Fußball geht es für den in Polen geborenen Sportliebhaber nach der Karriere nicht. Dabrowski entscheidet sich für eine Trainerkarriere, macht 2017 seinen Fußball-Lehrer. Da blickt er schon auf zwei Jahre Assistenzzeit in der 96 U23, zwei Trainerjahre bei der U17, ein Coach-Jahr bei der Hannover U19 und eine zeitgleiche Anstellung als Co-Trainer von Michael Frontzeck, Thomas Schaaf und Daniel Stendel in der Bundesliga-Auswahl der Hannoveraner zurück.

Es folgen schließlich 81 Partien als Trainer der 96er Reserve sowie 21 Partien als Interims- und Chef-Trainer der Profis. Unter anderem war Dabrowski in dieser Zeit Coach von Mittelfeldspieler Niklas Tarnat, beförderte den RWE-Kicker zum Mannschaftskapitän des Reserveteams. Im Mai 2022 trennten sich schließlich nach neun Jahren in der niedersächsischen Landeshauptstadt die Wege von Dabrowski und dem Zweitligisten.

Einen druckerfahrenen und doch mit jungen Spielern vertrauten Spieler wollte RWE-Sportdirektor Jörn Nowak verpflichten. Den hat er nun in Christoph Dabrowski gefunden. Einem Mann, der den Profifußball seit beinahe 25 Jahren bestens kennt und die Erfahrung aus zusammen 759 Spielen am Ball und auf der Trainerbank mitbringt.