20. Juni 2022

6.700 Kilometer zur Aufstiegsfeier

Wahl-Inder Kim Wuth repräsentiert RWE in Mumbai.

Kim Wuth im Stadion an derr Hafenstraße
Heimat trifft Heimat: Wahl-Inder Kim Wuth an der Hafenstraße. (Foto: privat)

In der westindischen Metropolregion Mumbai leben rund 50-mal so viele Einwohner wie in Essen, 29 Millionen an der Zahl. Einer von ihnen ist Kim Wuth. Der Exil-Westfale hält am arabischen Meer die RWE-Fahne hoch. Für das Aufstiegsfinale von Rot-Weiss Essen gegen Rot Weiss Ahlen am 14. Mai (2:0), nahm der RWE-Fan den Langstreckenflug mit Zwischenstopp in Abu Dhabi und somit mehr als 6.700 Kilometer Luftlinie auf sich, um mit Engelmann, Bastians, Eisfeld und Co. jubeln zu dürfen. 

Zum finalen Saisonduell an die Hafenstraße zu reisen war für Wuth eine Spontanentscheidung. Seine Dauerkarte gab er schon ab, „ich konnte mir dann aber einfach nicht vorstellen, beim so lang ersehnten Aufstieg nicht in Essen zu sein“, sagt der 32-Jährige. Darum entschied sich der Fußballfreund kurzentschlossen, zwei Tage vor der Partie Urlaub zu nehmen und einen Flug zu buchen. Reine Flugzeit: Mehr als neuneinhalb Stunden!

„Bis zur Stadionschließung gefeiert!“

In seiner Fußballheimat, der Hafenstraße, traf Wuth zahlreiche Freunde, Bekannte und Weggefährten. „Das bedeutete mir echt viel“, berichtet er nach der Rückkehr begeistert. Von seinem Platz im Block R4 auf der Rahn-Tribüne, verfolgte der Rot-Weisse, wie Harenbrock und Engelmann RWE zur ersten Meisterschaft seit 2006 schossen. Wer so weit anreist, möchte die Hafenstraße verständlicherweise möglichst lang genießen: „Wir haben den Aufstieg bis zur Schließung im Stadion gefeiert“, erinnert sich Wuth.
Über den Fanmarsch am Porscheplatz, zog es den Exil-Essener anschließenden auf die Rüttenscheider Straße. Eine große Party mit tausenden Rot-Weissen, für ihn ein unvergessliches Erlebnis! Mit Blick auf die Tatsache, dass er eigentlich nicht gereist wäre, gibt der Weltenbummler nur augenzwinkernd zu Protokoll: „Pure Vernunft darf eben nie siegen.“

Der Aufstiegstag allerdings war nicht Wuths erster RWE-Besuch der Saison. „Die meisten Spiele habe ich zwar im Stream gesehen“, für das Testduell gegen Bocholt (2:0), den Pokalerfolg gegen Fichte Lintfort (7:0) und die Regionalliga-Heimspiele, zu denen Lotte (3:1), Rödinghausen (1:0), Mönchengladbach (1:1) und Lippstadt (4:0) an der Hafenstraße gastierten jedoch, nahm der Wahl-Inder den langen Weg in seine alte Heimat auf sich.  „Ich probiere dann, meine Zeit bestmöglich zu nutzen und Freundin, Familie und Rot-Weiss unter einen Hut zu kriegen!“

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