17. Juli 2022
3. Liga-Gegnercheck: Neuer Trainer und Torjäger


Rot-Weiss Essen stellt im „3. Liga-Gegnercheck“ auf der Homepage bis zum Saisonstart alle aktuellen Drittligisten vor. Heute mit dem SV Meppen.
Mit einem der erfahrensten Trainer in der 3. Liga nimmt der SV Meppen die Saison 2022/2023 in Angriff. Stefan Krämer heißt der neue Mann bei den Emsländern, die Anfang November (16. Spieltag) ihre Visitenkarte in Essen abgeben werden.
Der 55-jährige Krämer kommt mit 262 Spielen hinter Rekordtrainer Pavel Dotchev (294 Partien/derzeit vereinslos) auf die meisten Einsätze als Cheftrainer in der dritthöchsten deutschen Spielklasse, könnte damit in der bevorstehenden Spielzeit selbst die Spitze übernehmen. Hinzu kommen für Krämer bisher 22 Spiele in der 2. Bundesliga (mit Arminia Bielefeld) sowie 25 Partien in der ersten belgischen Liga, wo er zuletzt von Juli 2021 bis Februar 2022 bei KAS Eupen tätig war.
Bei seiner ersten Station in der 3. Liga war Stefan Krämer 2013 mit Arminia Bielefeld auf Anhieb der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelungen. Es folgten Engagements beim FC Energie Cottbus, Rot-Weiß Erfurt, KFC Uerdingen 05 (Aufstieg in die 3. Liga), 1. FC Magdeburg und erneut beim KFC (von März 2020 bis April 2021). Der SV Meppen ist damit bereits der sechste Klub, den Krämer in der 3. Liga trainiert. Nur Pavel Dotchev kommt auch in dieser Statistik auf mehr Vereine (sieben).
Ursprünglich wollte der ehemalige Zweitligist aus dem Norden mit Rico Schmitt in die neue Saison gehen. Dieser hatte die vergangene Hinrunde auf einem hervorragenden fünften Platz abgeschlossen. In der Rückrundentabelle belegte Meppen dann aber lediglich Rang 16, was in der Endabrechnung den zwölften Platz bedeutete. Außerdem wurde der angestrebte Einzug in den DFB-Pokal durch eine Niederlage gegen den Nord-Regionalligisten BSV Schwarz-Weiß Rehden verpasst (0:1).
Die mangelhaften Leistungen in der Rückrunde und im Pokalwettbewerb führten schließlich zur Beurlaubung von Rico Schmitt und zum Engagement von Stefan Krämer. „Nach intensiven Gesprächen waren wir zum Entschluss gekommen, dass Stefan Krämer der richtige Cheftrainer für uns ist“, so SVM-Sportvorstand Heiner Beckmann. „Er passt mit seiner Erfahrung, Kompetenz und Leidenschaft perfekt in unser Anforderungsprofil. Ich bin überzeugt, dass er Mannschaft und Fans begeistern kann.“
Stefan Krämer selbst fiebert seiner ersten Saison mit dem SVM ebenfalls entgegen: „Der SV Meppen ist ein absoluter Traditionsverein. Die Menschen in der Region haben eine hohe Identifikation mit dem Emsland und dem SVM. Ich möchte eine Mannschaft formen, die unseren Fans ehrlichen, gradlinigen und leidenschaftlichen Fußball bietet. Wir müssen von Tag eins hart arbeiten, um unsere gemeinsamen Ziele in einer starken 3. Liga zu erreichen.“
Einer der dann doch recht zahlreichen Zugänge ist Marvin Pourié. FC Liverpool, FC Schalke 04, FC Kopenhagen, FK Ufa: Das sind nur einige Stationen, die der ehemalige Junioren-Nationalspieler während seiner Laufbahn durchlaufen hat. Zuletzt spielte der 31-jährige Stürmer für die Würzburger Kickers. Jetzt steht er in Meppen unter Vertrag.
In bisher 128 Drittligapartien gelangen Pourié 47 Tore. Er sicherte sich in der Saison 2018/2019 mit 22 Treffern die Torjägerkanone und verhalf dem Karlsruher SC damit zum Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der Angreifer geht sein Engagement in Meppen selbstbewusst an: „In jedem meiner Vereine war ich immer der beste Torschütze und Topscorer. Man muss immer fokussiert bleiben und hart für den Erfolg trainieren. Die Gier, Tore schießen zu wollen, und der Spaß am Fußball, dürfen nie verloren gehen.“
In der Vorbereitung hatte Meppen unter anderem im Testspiel gegen den Bundesliga-Aufsteiger FC Schalke 04 viel Spaß und schaffte eine Überraschung. Im Gelsenkirchener Parkstadion siegte der SVM 3:1 (Pourié erzielte gegen seinen Ex-Klub das 1:1). Kurios: Einige Tage zuvor hatten die Meppener gegen die zweite Mannschaft der Schalker gespielt – und gegen den West-Regionalligisten 0:1 verloren.
Rot-Weissen Bezug gibt es bei den Emsländern ebenfalls. So standen der von Borussia Mönchengladbach ausgeliehene Torhüter Jonas Kersken und der erfahrene Linksverteidiger Max Dombrowka früher an der Hafenstraße unter Vertrag. Offensivspieler Mike Feigenspan kickte zwar nicht selbst für RWE, doch sein Großonkel Eckehard Feigenspann (87) war in den 1960er-Jahren an der Hafenstraße am Ball und feierte unter anderem den Aufstieg in die Bundesliga, wo er dann auch einen Einsatz für die Rot-Weissen absolvierte. Bereits 1959 war Eckehard Feigenspan mit Eintracht Frankfurt Deutscher Meister geworden.