ETB SW Essen – Rot-Weiss EssenRot-Weiss Essen – Rot-Weiss Essen

Di., 25.10.2022 19:30 Uhr

ETB SW Essen : Rot-Weiss Essen

5 : 7

3 : 3

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ETB-VORVERKAUF STARTET FREITAG

Was ein Duell im Achtelfinale des Niederrheinpokals! Rot-Weiss Essen trifft auf Stadtnachbar und Kooperationspartner ETB SW Essen. Am Dienstag, den 25. Oktober (19.30 Uhr), ist RWE zu Gast im Stadion Uhlenkrug. Eintrittskarten für die Partie gegen den Oberligisten sind ab dem morgigen Freitag, 30. September, zu den gewohnten Öffnungszeiten am Ticketschalter am Fanshop an der Hafenstraße erhältlich.

Wer Rot-Weiss Essen zum Einzug ins Viertelfinale anfeuern möchte, kann sein Sitzplatzticket zum Preis von 20 Euro erwerben, Kinder bis 14 Jahre und Schwerbehinderte zahlen 15 Euro. Das Kontingent an ermäßigten Sitzplatztickets ist begrenzt. Die Stehplatzkarte kostet 12 Euro. Ermäßigte Stehplatztickets sind zum Preis von 9 Euro erhältlich.

RWE empfiehlt allen Interessierten, die sich eine Karte sichern möchten, aufgrund der hohen zu erwartenden Gesamtnachfrage den Vorverkauf am Ticketschalter am Fanshop zu nutzen. Die Bezahlung ist hier ausschließlich in bar möglich.

Rot-Weiss kontra Schwarz-Weiß!

Rot-Weiss Essen im Freundschaftsspiel gegen den ETB SW
Noch nicht lange her: Erst im Juli trafen sich beide Mannschaften am Uhlenkrug. RWE siegte 2:0. (Foto: Heidelberg)

Rot-Weiss Essen und der Oberliga-Vierplatzierte ETB SW Essen haben eine erfolgreiche Kooperation eingeschlagen und treffen sich schon traditionell zum Sommer-Test – in einem Pflichtspiel standen sich die Stadtnachbarn allerdings fünf Jahre nicht mehr gegenüber. Am Dienstag, 25. Oktober, 19.30 Uhr, wird sich das ändern: dann bittet der Essener Südklub den Drittligisten aus dem Stadtnorden zum Niederrheinpokal-Achtelfinal-Derby an den Uhlenkrug. Spannung garantiert – im Duellcheck erfahren Fans alle wichtigen Infos rund um die Partie!

Die Ausgangslage:

Für Rot-Weiss Essen gilt vor dem anstehenden Pokal-Achtelfinale ganz frei die Devise: „Vor dem Spiel ist nach dem Spiel!“ Jüngst am Samstag schlug die von Christoph Dabrowski trainierte Mannschaft den bisherigen Heimtabellen-Primus Waldhof Mannheim in der 3. Liga dank eines frühen Ron-Berlinski-Doppelpacks 2:1. „In der zweiten Halbzeit war es ein Kampfspiel“, resümiert der 44-jährige RWE-Coach, „Mannheim hat alles reingeworfen.“ So war es besonders Stamm-Torhüter Jakob Golz, der mit beherzten Paraden drei Punkte im Wiedersehen mit Ex-Trainer Christian Neidhart sicherte.

Andreas Wiegel wird trotz Rotsperre (noch ein Spiel) aus der Partie gegen Dynamo Dresden (versuchte Tätlichkeit) am Dienstagabend zur Verfügung stehen – die Strafe gilt nur im Liga-Spielbetrieb. Verzichten muss RWE hingegen verletzungs- beziehungsweise kranheitsbedingt auf Björn Rother, Sascha Voelcke, Erolind Krasniqi, Michel Niemeyer, Thomas Eisfeld und Cedric Harenbrock.

Die letzten rot-weissen Pokalspiele derweil fielen äußerst deutlich aus. Während man das Hindernis SV Burgaltendorf in der Erstrunden-Partie mit 5:0 überwand, gewann Essen gegen den 1. FC Wülfrath 9:0. Mit vier Treffern ist Ron Berlinski bester Pokal-Torschütze. Das an der Hafenstraße ausgerufene Ziel ist umso klarer: Weiterkommen, bitteschön! Wie in jedem Jahr, möchte der derzeitige Drittliga-Zehntplatzierte den Pokal gewinnen. „Wir wollen nächstes Jahr im DFB-Pokal vertreten sein“, gibt Dabrowski vor. Die Qualifikation gelingt automatisch beim Niederrheinpokal-Sieg.

Rot-Weiss kontra Schwarz-Weiß! – Rot-Weiss Essen
Mission: Abwehrriegel knacken! Gegen den ETB ist Weiterkommen das rot-weisse Ziel. (Foto: Heidelberg)

In die Karten spielt da, dass Mit-Favoriten wie der MSV Duisburg (3. Liga / 1:2 gegen RW Oberhausen) oder Vorjahres-Titelsieger SV Straelen (Regionalliga West / 2:3 gegen den 1. FC Bocholt) schon in dieser Runde nicht mehr mit von der Partie sind. Überhaupt spielen ETB und RWE das letzte Viertelfinal-Ticket aus. Der Wuppertaler SV sowie RWO und der 1. FC Bocholt aus der West-Regionalliga, der SV Sonsbeck, Germania Ratingen und der TSV Meerbusch aus der Niederrhein-Oberliga sowie Bezirksligist ASV Mettmann stehen schon in der Runde der letzten Acht.

Der Gegner:

Schon traditionell sind Spiele gegen den ETB SW Essen ein buntes Essener Klassentreffen. So war Schwarz-Weiß-Trainer Damian Apfeld insgesamt zehn Jahre im RWE-NLZ angestellt, trainierte drei Jahre bis 2021 die U19 und war so unter anderem Mustafa Kouroumas erster rot-weisser Coach. Mit Labinot Kryeziu sowie Guiliano Zimmerling wechselten zwei Kicker erst jüngst von der Seumannstraße an den Uhlenkrug, Außenbahnspieler Nico Haiduk – der allerdings verletzt fehlen wird – kickt sogar auf Leihbasis beim ETB. Auf eine rot-weisse Vergangenheit blicken zudem unter anderem Goalgetter Noel Futkeu (2019 – 2021 bei RWE), der in zwölf Liga-Spielen zehn Treffer erzielte, Stefan Jaschin (2015 – 2018) und Emannuel Williams (2019-2020).

In der Niederrhein-Oberliga läuft es derweil für den ETB besonders gut. Mit zwei Punkten Rückstand liegt der Uhlenkrug-Klub auf dem 4. Tabellenplatz. Von 15 Spielen konnten stolze neun gewonnen werden. Zudem stellt der ETB mit 15 Gegentreffern eine der stabilsten Liga-Defensiven. Das liegt nicht zuletzt an einem Kicker mit Drittliga-Erfahrung: Kapitän Frederik Lach spielte zwischen 2019 und 2022 für den Sportclub Verl. In der 3. Liga kommt er auf zwölf Einsätze.

Rot-Weiss kontra Schwarz-Weiß! – Rot-Weiss Essen
Guiliano Zimmerling, jetzt ETB-Kicker, war im letzten Jahr rot-weisser U19-Kapitän. (Foto: Endberg)

Auf dem bisherigen Pokalweg besiegte der ETB die DJK Lowick mit 3:0, gegen die TSV Wachtendonk gewann Schwarz-Weiß 2:1. Das letzte Pokaljahr endete nur haarscharf im Viertelfinale, wo man gegen den späteren Titelträger SV Straelen 1:2 verlor. Das Image als Pokalschreck verdiente sich der ETB mit einem 1:0 in der Drittrunden-Partie im Kräftemessen mit RWO.

Das Stadion:

Das Stadion am Uhlenkrug ist mit 9.900 Zuschauerplätzen (1.400 überdacht) die zweitgrößte Fußballstätte Essens. Schon traditionell ist hier der ETB SW beheimatet – im Sommer diesen Jahres feierte die Arena ihr 100. Jubiläum.

Als Ausweicharena trug RWE 1970 am Uhlenkrug einst zwei Bundesligaspiele aus und sicherte hier mit einem 3:2 gegen Werder Bremen den Klassenerhalt. Grund für den Stadionwechsel, den die Liga-Statuten eigentlich gar nicht ermöglichten, war seinerzeit ein schlammiger und somit unbespielbarer Rasenplatz im altehrwürdigen Georg-Melches-Stadion, der es nicht mehr erlaubte, an der Hafenstraße zu kicken.

Interessant – aber heute unvorstellbar: Der Zuschauerrekord liegt bei 45.000 Besuchern und stammt aus dem Jahre 1951. So viele Fans wohnten einem Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Luxemburg bei.

Vorherige Duelle:

Fester Bestandteil der Sommer-Vorbereitung beider Teams ist der traditionelle Kick im Stadion am Uhlenkrug. Zuletzt behielt RWE in allen Partien die Oberhand. 2019 gewann Rot-Weiss 4:1, 2020 2:0, 2021 6:1, ehe RWE 2022 wieder 2:0 siegte. Die Treffer in diesem Jahr erzielten Björn Rother sowie Aurel Loubongo.

Das letzte Pflichtspiel datiert auf den 18. Oktober 2017. Schon damals trafen die Klubs im Pokal-Achtelfinale aufeinander. RWE gewann 2:0. Der letzte schwarz-weiße Sieg ist wesentlich länger her: 2010 konnte der ETB RWE mit 1:2 im Endspiel bezwingen.

Rot-Weiss kontra Schwarz-Weiß! – Rot-Weiss Essen
Lang ist’s her: Das letzte Pflichtspiel, in dem hier RWE-Profi Philipp Zeiger (r.) Diskussionsbedarf hat, stieg 2017. (Foto: Gohl)

Überhaupt spricht die Bilanz klar für RWE: Von bisweilen 44 Pflichtspielen, entschied der Hafenstraßen-Klub 27 für sich. Elfmal endete die Partie Remis.

Der Schiedsrichter:

Martin Ulankiewicz pfeift das Spiel. Der 31-jährige Oberhausener, der auch in der 3. Liga an der Seitenlinie steht, leitete mit rot-weisser Beteiligung zuletzt die Regionalliga-Partie gegen den Wuppertaler SV (1:0) am 25. August 2021.

Ihm assistieren Fasihullah Habibi und Matthias Dransfeld (beide Duisburg).

Das Wetter:

Klarer Himmel und 13 Grad – optimale Bedingungen für einen spannenden Fußballabend!

Pokalkrimi mündet im Elfmeter-Sieg!

Was für ein Pokalkrimi…Rot-Weiss Essen besiegt Niederrhein-Oberligist ETB SW Essen vor den Augen von 3.522 Zuschauern im Stadion am Uhlenkrug mit 7:5 nach Elfmeterschießen (3:1; 3:3; 3:3 n.V.; 4:2 i.E.). Die frühen Treffer von Lawrence Ennali (10.) und Ron Berlinski (29.) sowie ein Eigentor von Pascal Kubina (14.) hatten es eigentlich so aussehen lassen, als könne RWE einen souveränen Erfolg einfahren. Anschlusstore von Marcello Romano (36.) und Noel Futkeu (69.) machten den ETB dann jedoch zum erwartet unangenehmen Gegner. Edisher Ugrehkehelidze (90+3.) rettete den Pokal-Herausforderer mit einem Lucky Punch in die Verlängerung, die keinen Sieger brachte. Im Elfmeterschießen ließen sich die Rot-Weissen den Schneid nicht abkaufen und lösten das Viertelfinal-Ticket.

Das RWE-Ziel vor dem Spiel klar: „Wir möchten im DFB-Pokal vertreten sein“, gibt Trainer Christoph Dabrowski vor, der Pokalsieg und somit das Viertelfinal-Ticket zwingend notwendig. Einfach wird das gegen den ETB SW nicht unbedingt – das von Ex-U19-Coach Damian Apfeld trainierte Uhlenkrug-Team rangiert derzeit auf dem vierten Tabellenplatz der Oberliga Niederrhein und hat mit Noel Futkeu (10 Tore in 12 Spielen) einen Angreifer mit einem gehörigen Lauf.

Seine Schüsse halten soll Felix Wienand halten, der für den formstarken Jakob Golz im Tor steht. Dazu rotiert Rot-Weiss auf acht Positionen gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Mannheim. Plechaty, Herzenbruch, Sponsel, Götze, Ennali, Holzweiler und Loubongo neu in der Anfangself – dazu der in der 3. Liga rotgesperrte Andreas Wiegel im Team.

Früher rot-weisser Doppelschlag

Mit dem Vorhaben, die Schwarz-Weißen nicht unnötig stark zu machen, legt RWE vor den Augen von Ehrengästen wie Jahrhundert-Trainer Otto Rehhagel los wie die Feuerwehr! Und das fruchtet: Auch wenn Götze (4.) nur den Pfosten trifft und Jaschin gegen Wiegel (8.) sowie Berlinski zur Stelle ist (9.), steht’s nach 14 Zeigerumdrehungen 2:0! Erst macht es Ennali in Traumtor-Manier nach Plechaty-Anspiel mit der Hacke (10.), dann sitzt ein per Berlinski-Flanke eingeleiteter Kopfball gegen die Laufrichtung des Keepers, den Kubina entscheidend ins Tor abfälscht (14.).

Doch auch der ETB hat was zu bieten, bei Lachs Kopfball muss sich Wienand gehörig strecken, um den Ball zur nächsten Ecke zu klären (23.). Ein belebtes Stadtderby! Damit Chef-Coach Dabrowski auch den letzten Zweifel in der Halbzeit beseitigt weiß (denkste zumindest!), stochert Berlinski die Kugel nach 29 Zeigerumdrehungen aus nächster Distanz in die Maschen – Sekundenbruchteile zuvor hatte er nur Torhüter Jaschin getroffen. Und doch will der Uhlenkrug-Trupp weiter mitreden: Romano nutzt einen Abstauber zum Anschluss (36.).

Zu wenig Zugriff in Halbzeit zwei – und ein wenig Pech

Und auch die zweite Hälfte beginnt das Team von Coach Damian Apfeld mit Powerplay. Wienand muss nach nur 26 Sekunden nach Kabinentee einen Schuss aus Nahdistanz parieren, dann schießt Romano haarscharf rechts unten vorbei (49.). Es entwickelt sich mehr ein offener Schlagabtausch, als der Hafenstraßen-Fraktion Essens lieb ist. Nach 69 Minuten ist das Glück aufgebraucht – ausgerechnet Ex-RWEler Futkeu verkürzt nach Eckball auf 2:3. Und weiter nur die Schwarz-Weißen: RWE nahezu ohne Zugriff auf das Spielgeschehen, hat Doppel-Alu-Glück – erst setzt der ETB aus der Distanz einen Schuss an die Latte, dann rettet aus etwa zehn Metern der Pfosten (79.).

Ein irre dickes Ding hat Ennali in der Nachspielzeit, der von Young freistehend und ohne Gegenspieler eingesetzt wird. Schiedsrichter Ulankiewicz pfeift ihn zurück, entscheidet auf Abseits – erst die Videobilder zeigen: Fehlentscheidung! Und so kommt es, wie es kommen muss: Ugrekhelidze köpft mit der letzten Szene des Spiels eine Bogenlampe an Wienand vorbei ins Tor (90+3.).

Die Verlängerung läutet dann wieder RWE ein: Wollschläger setzt eine Plechaty-Flanke über das Uhlenkrug-Tor (94.). Kurz drauf muss Wienand aus Nahdistanz parieren (95.). Das Pokalduell ist und bleibt kein rot-weisses Zuckerschlecken! Als Young die Gelegenheit hat, zur Führung einzuschieben, rettet ein schwarz-weißer Fuß (105.). Danach testet Kimbakidilia wieder Wienand mit einem Schuss ins kurze Eck – Prüfung bestanden (108.)! Weil Futkeu (120. / pariert von Wienand) und wieder Kimbakidilia im Nachschuss (rechts vorbei) ihre Chancen nicht nutzen, geht es ins Elfmeterschießen.

Und da bleibt RWE eiskalt! Während Frederik Lach verschießt und Wienand gegen Mumcus Ball zur Stelle ist, treffen bei Rot-Weiss alle vier Schützen. Den entscheidenden Elfmeter netzt Isaiah Young in die linke Ecke. Jaschin hatte zwar erahnt, wo der Ball hingehen könnte – der war aber zu gut geschossen. 4:2; Aufgabe erfüllt!

„Seriöser zu Ende spielen!“

Abwehrspieler und Elfmeterschütze Felix Herzenbruch plagen nach dem Spiel – wie vermutlich viele Rot-Weisse -, trotz Weiterkommen gemischte Gefühle: „Wir müssen es das nächste Mal besser und seriöser zu Ende spielen, damit es gar nicht erst dazu kommt!“

Weiter geht es für das Dabrowski-Team am Samstag, um 14.00 Uhr mit dem Drittliga-Heimspiel gegen den FSV Zwickau. Das Niederrheinpokal-Viertelfinale ist für Mitte November vorgesehen. Ausgelost werden die Duelle am Donnerstag, um 15.00 Uhr – möglich sind unter anderem Aufeinandertreffen mit den im Wettbewerb verbleibenden West-Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen oder dem Wuppertaler SV. Auch ein Wiedersehen mit den Ex-Rot-Weissen Kevin Grund oder Marcel Platzek und deren Klub 1. FC Bocholt ist möglich.