8. November 2022

„Jungs sind topfit!“

Chef-Trainer Dabrowski vor Drittliga-Heimjahres-Abschluss gegen SV Meppen.

Christoph Dabrowski lacht vor dem Heimspiel gegen die SV Elversberg
Christoph Dabrowski lässt sich nicht in die Karten schauen: „Für mich als Trainer ist es eine feine Sache, möglichst viele Optionen zu haben.“ (Fotos: Endberg)

Das Pflichtspieljahr 2022 neigt sich dem Ende entgegen. Am Mittwoch, 19.00 Uhr, steigt im Stadion an der Hafenstraße gegen den SV Meppen das letzte Drittliga-Heimspiel von Rot-Weiss Essen vor der ungewöhnlich langen Winterpause. Nach zuletzt fünf Partien in Folge ohne Niederlage hat sich das Team von Trainer Christoph Dabrowski fest vorgenommen, die Positivserie weiter zu verlängern und möglichst auch mal wieder vor den eigenen Fans einen Dreier einzufahren. Vor dem Anpfiff stand Christoph Dabrowski ausführlich Rede und Antwort. 

Hallo Dabro! Mit dem 5:3 beim VfB Oldenburg hat RWE einen gelungenen Start in die letzte Pflichtspielwoche des Jahres hingelegt. Wie fällt Dein Fazit aus? 
Christoph Dabrowski: Für die Zuschauer war diese Partie mit insgesamt acht Toren natürlich ein Spektakel. Als Trainer wäre es mir logischerweise lieber gewesen, wenn wir nach unserer 3:1-Führung ruhiger geblieben wären und das Spiel souveräner über die Bühne gebracht hätten, statt zwischenzeitlich den Ausgleich zu kassieren. Unter dem Strich zählen aber in erster Linie die drei Punkte, das Ergebnis ist dabei nicht so entscheidend. 

Warum hat der Zwei-Tore-Vorsprung kurz nach der Pause nicht die gewünschte Sicherheit gebracht? 
Christoph Dabrowski: Es steht halt auch noch ein Gegner auf dem Platz. (lacht) Es war in der zweiten Halbzeit insgesamt ein wildes Spiel und wir haben uns dann einmal bei einem Pass hinter die Abwehrkette überraschen lassen. Durch den Anschlusstreffer wuchs beim Gegner wieder der Glaube, noch etwas erreichen zu können. Prompt haben wir dann nach einem Standard den Ausgleich kassiert. Wichtig war dann aber, dass die Mannschaft sofort zurückgekommen und schnell wieder in Führung gegangen ist. Unter dem Strich war der Sieg hochverdient. 

Es war der dritte Auswärtserfolg hintereinander, insgesamt ist RWE seit fünf Spieltagen ungeschlagen. Das ist die von Dir gewünschte Stabilität, oder? 
Christoph Dabrowski: Natürlich ist das eine gute Serie, die wir auch noch gerne fortsetzen möchten. Am liebsten mit einem Heimsieg gegen den SV Meppen, denn zuletzt mussten wir uns an der Hafenstraße ja mit zwei Unentschieden gegen Dynamo Dresden und den FSV Zwickau zufriedengeben. 

Genau wie Zwickau kommt auch der SV Meppen mit einer Negativserie im Gepäck nach Essen und belegt einen Abstiegsplatz. Erwartest Du ein ähnliches Spiel? 
Christoph Dabrowski: Es ist klar, dass die Meppener Mannschaft nach elf Spielen ohne Sieg vielleicht nicht unbedingt vor Selbstvertrauen strotzt. Dennoch ist das ein sehr gefährlicher Gegner, der an sich glaubt und auch gut nach vorne spielen kann. Auch wenn es sich wie eine Floskel anhört: In der 3. Liga ist jedes Spiel schwer. Dennoch wollen wir die drei Punkte natürlich in Essen behalten. Sollte uns das gelingen, dann stünden wir schon ganz gut da. 

Andreas Wiegel musste in Oldenburg mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden. Wie ist der Stand? 
Christoph Dabrowski: Es stimmt, dass er etwas im Oberschenkel gespürt hat. Es könnte eine leichte Zerrung sein. Unsere medizinische Abteilung tut alles dafür, dass er rechtzeitig wieder fit wird. 

Wie wird die kurze Pause zwischen den beiden Spielen genutzt? 
Christoph Dabrowski: Im Mittelpunkt steht natürlich die Regeneration. Obwohl wir in der Tat nicht viel Zeit hatten, bin ich mir sicher, dass die Mannschaft auch gegen den SV Meppen wieder voll da sein und marschieren wird. Die Jungs sind topfit und werden in den letzten beiden Spielen noch einmal alles raushauen, um möglichst den maximalen Ertrag herauszuholen. 

"Jungs sind topfit!" – Rot-Weiss Essen
Für Dabrowski immer ein Startelf-Kandidat: Oguzhan Kefkir (r.).

Wird wegen der Englischen Woche auf der einen oder anderen Position rotiert? 
Christoph Dabrowski: Das ist immer eine Überlegung wert. Ich achte natürlich genau darauf, wer richtig frisch ist und deshalb dem Team helfen konnte. Spieler wie Oguzhan Kefkir, der bis zu seiner kurzen Pause sehr stabile Leistungen gezeigt hat, ist immer auch ein Kandidat für die Startformation. Gleiches gilt beispielsweise auch für Clemens Fandrich, Meiko Sponsel oder Mustafa Kourouma. Für mich als Trainer ist es eine feine Sache, möglichst viele Optionen zu haben. 

Es ist die letzte Pflichtspielwoche des Jahres. Wie weit sind die Planungen für die ungewohnt lange Winterpause bereits fortgeschritten? 
Christoph Dabrowski: Klar ist, dass wir nach dem letzten Ligaspiel am kommenden Montag beim TSV 1860 München noch drei Tage trainieren und beispielsweise einige Leistungstests durchführen werden. Danach geht es dann für knapp drei Wochen in den Urlaub. Das erste Training der Wintervorbereitung ist für Donnerstag, 8. Dezember, angesetzt. Ab diesem Zeitpunkt stimmen wir uns auf die noch ausstehenden 21 Spieltage im neuen Jahr ein. Noch vor Weihnachten treffen wir am 17. Dezember in einem Testspiel auf den Zweitligisten SC Paderborn 07. Das wird für uns bereits ein wichtiger Gradmesser sein. 

Warum bezieht RWE kein Winter-Trainingslager? 
Christoph Dabrowski: Schon am 14. Januar steht gegen den Halleschen FC das erste Punktspiel an. Dadurch bietet sich kein passendes Zeitfenster für ein zumindest einwöchiges Trainingslager an. Hinzu kommt, dass wir durch das modernisierte Trainingsgelände am Stadion an der Hafenstraße auch in den Wintermonaten optimale Trainingsbedingungen vorfinden werden.

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