TSV 1860 München – Rot-Weiss EssenRot-Weiss Essen – Rot-Weiss Essen

Mo., 14.11.2022 19:00 Uhr

TSV 1860 München : Rot-Weiss Essen

1 : 1

:

Abpfiff

13. Leandro Morgalla für Semi Belkahia

90+1. Felix Bastians

76. Albion Vrenezi

64

70

76

74. Lawrence Ennali für Felix Götze

80. Clemens Fandrich für Björn Rother

80. Kevin Holzweiler für Oguzhan Kefkir

89. Sascha Voelcke für Isiah Ahmad Young

65. Marcel Bär für Fynn Lakenmacher

86. Daniel Wein für Marius Wörl

86. Erik Tallig für Stefan Lex

Tore

76. Albion Vrenezi

90+1. Felix Bastians

Karten

64.

70.

76.

Auswechselungen

13. Leandro Morgalla
Semi Belkahia

65. Marcel Bär
Fynn Lakenmacher

74. Lawrence Ennali
Felix Götze

80. Clemens Fandrich
Björn Rother

80. Kevin Holzweiler
Oguzhan Kefkir

86. Daniel Wein
Marius Wörl

86. Erik Tallig
Stefan Lex

89. Sascha Voelcke
Isiah Ahmad Young

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DRITTLIGA-JAHRESABSCHLUSS IN MÜNCHEN

Die letzte Drittliga-Partie des ereignisreichen RWE-Jahres hat es in sich: Rot-Weiss Essen tritt die weiteste Auswärtsfahrt der Saison an, um sich am Montagabend (19.00 Uhr) im Traditionsduell mit dem TSV 1860 München am Stadion an der Grünwalder Straße zu messen. Alles Wissenswerte zur Partie des 17. Spieltags zwischen RWE und den „Löwen“ erfahren Fans im Duellcheck!

Die Ausgangslage

Ein intensiver letzter Pflichtspielritt an der Hafenstraße endete gegen den SV Meppen torlos. Ein wahres Kontrastprogramm, drei Tage zuvor gewann RWE noch mit 5:3 beim VfB Oldenburg. Auch wenn es vor heimischer Kulisse nicht zu vollen Punkten reichte, dass die Form der letzten Wochen stimmt, weiß auch Chef-Trainer Christoph Dabrowski: „Wir sind im Soll und haben sechs Spiele nicht verloren.“

Eins steht nach dem 16. Spieltag bereits fest: RWE überwintert außerhalb der Abstiegszone. Aktuell auf Tabellenplatz 13, trennen Rot-Weiss Essen sechs Punkte von den roten Rängen. Grund dafür ist neben der Konstanz, die neu dazugewonnen Auswärtsstärke, von der RWE auch in München Gebrauch machen will. In der Auswärtstabelle bekleidet die Dabrowski-Elf mittlerweile den siebten Platz, konnte die letzten drei Gastspiele gewinnen. Klar, welches Ergebnis Dabrowski im letzten Drittliga-Spiel dieses Jahres anpeilt: „Jetzt wollen wir in München alles rauspressen. Das Ziel ist es, dieses Jahr mit einem Sieg abzuschließen.“

In Felix Götze hat Rot-Weiss Essen einen Spieler in den eigenen Reihen, der die bayrische Landeshauptstadt sehr gut kennt. In der U17, U19 und der zweiten Mannschaft kickte der 24-Jährige für Rekordmeister Bayern München und traf in dieser Zeit auch siebenmal auf den TSV 1860 München. Über den FC Augsburg ging es zum 1. FC Kaiserlautern und auch da begegnete der gebürtige Dortmunder den Löwen. Im Trikot von Rot-Weiss Essen trifft Götze nun erneut auf die „Blau-Weißen“.

Drittliga-Jahresabschluss in München – Rot-Weiss Essen
Konnte bereits zweimal in dieser Saison treffen: Felix Götze. (Foto: Endberg)

Für die Partie in München muss Christoph Dabrowski auf die verletzten Michel Niemeyer, Thomas Eisfeld, Cedric Harenbrock und Simon Engelmann verzichten. Hinter Andres Wiegel (Zerrung) steht noch ein Fragezeichen.

Der Gegner

„Formtief“: Mit diesem Wort lässt sich die aktuelle Situation des TSV 1860 München ganz gut beschreiben. Die letzten drei Partien konnten allesamt nicht gewonnen werden. Den letzten Rückschlag hagelte es unter der Woche im Breisgau. Gegen die U23 des SC Freiburg unterlagen die Löwen mit 0:2 und rutschten damit auf den 6. Tabellenplatz ab. „Wir haben heute zwei blöde Gegentore gefressen“, konstatierte Chef-Trainer Michael Köllner nach der Niederlage.

Dabei ging die Saison perfekt los: Fünf Spiele, fünf Siege, maximale Punktausbeute. Den ersten richtigen Dämpfer setzte es am 8. Spieltag gegen die SV Elversberg. Mit einem deutlichen 4:1-Erfolg schlug das Überraschungsteam der Liga aus dem Saarland die Münchner und behauptet seitdem die Tabellenführung.

Mit 29 geschossenen Toren stellt 1860 München den drittbesten Angriff der 3. Liga, mit Fynn Lakenmacher hat der Aufstiegsaspirant zudem einen treffsicheren Stürmer in den eigenen Reihen. Sechs Tore konnte der 22-Jährige bisher erzielen.

Apropos Stürmer: Ein Name, der bei diesem Duell nicht fehlen darf, ist Sascha Mölders. Der gebürtige Essener trug in seiner Karriere beide Trikots. Mölders kommt für RWE in 56 Spielen auf 43 Tore. Für die Löwen lief der 37-Jährige viermal so oft auf, bestritt 212 Partien (82 Tore). Und auch bei dieser Partie wird Mölders Zugegensein, diesmal jedoch an der Seitenlinie und auf der Tribüne als Experte bei MAGENTA Sport.

Drittliga-Jahresabschluss in München – Rot-Weiss Essen
Sascha Mölders in „Rot-Weiss“ gegen den 1. FC Kaiserslautern. (Archivfoto)

Die Marschroute für das letzte Drittliga-Spiel des Jahres gibt Michael Köllner nach dem Freiburg-Spiel vor: „Es geht jetzt darum, wieder aufzustehen und das Spiel am Montag mit aller Hartnäckigkeit zu gewinnen. Das ist das Ziel. Dann ist Winterpause und danach werden wir wieder angreifen!“ Das wird das Dabrowski-Team mit Sicherheit verhindern wollen.

Das Stadion

Der TSV 1860 München nennt das historische Stadion an der Grünwalder Straße seit 2017 wieder seine Fußballheimat. Errichtet 1911, fasst das „Sechzgerstadion“, wie es im Volksmund genannt wird, 15.000 Plätze.

Bis zur Eröffnung des Münchener Olympiastadions 1972, war das am Mittleren Ring gelegene Stadion an der Grünwalder Straße die bedeutendste Sportstätte der Stadt.

Aktuell spielt neben dem TSV 1860 München die zweite Mannschaft des FC Bayern München und teilweise auch Türkgücü München auf dem Naturrasen im Stadtbezirk Untergiesing-Harlaching.

In seiner über 100-jährigen Historie hatte das Stadion an der Grünwalder Straße elf verschiedene Namen. Zu den bedeutendsten Spielen im Stadion zählt unter anderen der Auftritt des legendären Brasilianers Pele mit dem FC Santos. Die Partie gegen 1860 München vor ausverkauftem Haus gewann Santos deutlich mit 9:1.

Vorherige Duelle

5706 Tage ist das letzte Duell zwischen Rot-Weiss Essen und den Münchner Löwen her. Mit 0:2 unterlag RWE 2007 in der 2. Bundesliga und musste damit eine von insgesamt sieben Niederlagen im direkten Duell hinnehmen. Insgesamt gab es zwölf Spiele zwischen beiden Teams, die restlichen Partien teilen sich in vier Remis und einen rot-weissen Sieg.

So ist der letzte rot-weiss Pflichtspielerfolg bereits 53 Jahre her, damals gewann RWE im Georg-Melches Stadion unter Trainer Herbert Burdenski mit 3:0. Die Torschützen an diesem Tag waren „Nobby“ Fürhoff und Fred Englert per Doppelpack.

Der erfolgreichste Torschütze in den Duellen zwischen rot-weiss und blau-weiß ist Weltmeister Rudi Völler, der im Trikot des TSV 1860 München fünf Tore gegen Rot-Weiss Essen erzielen konnte.

Das Wetter

Zum Abschluss des Drittliga-Jahres bleibt es am Abend des Spiels trocken in München. Die Temperatur liegt bei 8 Grad.

Übertragung

MAGENTA Sport überträgt das Spiel zwischen Rot-Weiss Essen und dem TSV 1860 München exklusiv live ab 18.30 Uhr. Kommentiert wird das Traditionsduell von Franz Büchner, unterstützt wird er vom ehemaligen Spieler beider Teams Sascha Möders. Die Moderation am Montagabend übernimmt Sascha Bandermann.

Pflichtspieljahr 2022 endet mit Last-Minute-Remis

Rot-Weiss Essen verabschiedete sich mit einem späten 1:1 (0:0)-Remis beim Aufstiegsfavoriten TSV 1860 München zum Abschluss des 17. Spieltages in der 3. Liga in die lange Winterpause. Das Team von Cheftrainer Christoph Dabrowski sicherte sich in der Nachspielzeit noch einen wertvollen Punktgewinn und blieb zum siebten Mal in Folge ohne Niederlage. Die Rot-Weissen überwintern auf Platz 13, sechs Punkte vor der Gefahrenzone. Vor 15.000 Zuschauern, darunter 1.500 mitgereiste RWE-Fans, im ausverkauften Stadion an der Grünwalder Straße gerieten die Rot-Weissen auf den Tag genau sechs Monate nach dem Aufstieg erst in der Schlussphase durch einen von Albion Vrenezi (76.) verwandelten Foulelfmeter 0:1 in Rückstand. Kurz vor dem Abpfiff markierte jedoch Linksverteidiger Felix Bastians (90.+1) nach einem Freistoß von Niklas Tarnat per Kopfball den verdienten Ausgleich und bescherte seinem Team einen gelungenen Jahresabschluss. „Die Mannschaft hat wieder einmal eine sehr gute Mentalität an den Tag gelegt“, lobte RWE-Trainer Dabrowski. „Wir haben von Beginn an gezeigt, dass wir ein unangenehmer Gegner sind. Es war bitter, durch einen Strafstoß in Rückstand zu geraten. Wir sind aber zurückgekommen und haben uns den Ausgleich verdient.“

Da konnte Torschütze Felix Bastians, der bereits zum fünften Mal in dieser Saison erfolgreich war, nur beipflichten: „Das Unentschieden ist der Lohn für unsere harte Arbeit. Es war ein sehr intensives Spiel gegen eine Top-Mannschaft der Liga. Wir haben jedoch über die gesamte Spielzeit mit viel Leidenschaft dagegengehalten.“

Kefkir für Ennali in der Startformation
Weil der etatmäßige Rechtsverteidiger Andreas Wiegel erneut wegen seiner Oberschenkelzerrung passen musste und erneut von Meiko Sponsel vertreten wurde, nahm Christoph Dabrowski im Vergleich zum 0:0 im letzten Liga-Heimspiel des Jahres gegen den SV Meppen nur eine Veränderung in seiner Anfangsformation vor. Nach zwei Spielen Pause kehrte Oguzhan Kefkir auf den linken Flügel zurück. Isaiah Young wechselte dafür auf die rechte Seite, Lawrence Ennali nahm zunächst auf der Bank Platz.

Bei den Gastgebern, die zuvor drei Partien in Serie verloren hatten, ohne auch nur ein eigenes Tor zu erzielen, rückten der ehemalige Verler Christopher Lannert sowie Albion Vrenezi und Marius Wörl neu in die Startelf von Trainer Michael Köllner. Dagegen gehörten die im Fußball-Westen noch bestens bekannten Offensivspieler Joseph Boyamba (früher unter anderem Borussia Dortmund U 23) und Martin Kobylanski (SC Preußen Münster) gar nicht zum Aufgebot der „Löwen“.

Tarnat scheitert mit Freistoß am Pfosten
Von Beginn an machten es die kompakten verteidigenden Rot-Weissen den Hausherren sehr schwer, wirklich gefährlich vor das Tor zu kommen. Die mit Abstand beste Möglichkeit der „Löwen“, die verletzungsbedingt schon frühzeitig Semi Belkahia durch Leandro Morgalla ersetzen mussten (13.), hatte in der ersten Halbzeit der gerade einmal 18-jährige Marius Wörl, der nach einer flachen Hereingabe von Mittelstürmer Fynn Lakenmacher am ersten Pfosten zum Abschluss kam. Die Kugel rollte jedoch am langen Eck vorbei. Sonst mussten sich die RWE-Fans, die ihre Mannschaft über die gesamten 95 Minuten vorbildlich unterstützten, bis dahin nur selten ernsthafte Sorgen machen.

Fast hätten die Anhänger der Rot-Weissen noch vor der Pause sogar den Essener Führungstreffer bejubeln können. Ein sehenswert getretener Freistoß von Niklas Tarnat aus mehr als 25 Metern landete am Pfosten. Da wäre 1860-Schlussmann Marco Hiller sicherlich machtlos gewesen. Schade.

Rückstand durch Elfmeter – Bastians gleicht aus
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeiten kamen die „Löwen“ zu einer guten Möglichkeit. Nach einer Flanke von Christopher Lannert war Mittelstürmer Fynn Lakenmacher mit dem Kopf zur Stelle. Jakob Golz konnte den Versuch jedoch mühelos parieren. Auf der Gegenseite kam Felix Bastians nach einer Linksflanke von Oguzhan Kefkir ebenfalls zum Kopfball, verfehlte das Tor der Münchner nur knapp. Eine gute Viertelstunde vor dem Abpfiff zog 1860-Verteidiger Christoph Lannert aus rund 25 Metern kraftvoll ab, die Kugel rollte aber am Kasten ebenfalls am Kasten vorbei.

Fast aus dem Nichts gerieten die Rot-Weissen dann in Rückstand. Weil Björn Rother den Münchner Kapitän Stefan Lex bei einem Zweikampf im Strafraum – wenn auch eher unbeabsichtigt – durch einen Kontakt zu Fall gebracht hatte, entschied Schiedsrichter Patrick Alt (Illingen) auf Foulelfmeter. Albion Vrenezi ließ Jakob Golz keine Chance – 1:0 (76.).

Die Rot-Weissen gaben jedoch nicht auf und drängten auf den Ausgleich. Die erste gute Chance hatte der für Felix Götze eingewechselte Lawrence Ennali, der aus spitzem Winkel Marco Hiller nicht überwinden konnte. Ein Querpass auf den mitgelaufenen Ron Berlinski wäre wohl die bessere Wahl gewesen.

Danach riskierte Christoph Dabrowski alles, brachte noch Kevin Holzweiler (für Oguzhan Kefkir), Clemens Fandrich (für Björn Rother) und schließlich auch Sascha Voelcke (für Isaiah Young). Das wurde beloht. Als gerade die Nachspielzeit begonnen hatte, chippte Niklas Tarnat einen Freistoß in den Strafraum der „Löwen“ und Felix Bastians, der sich im Rücken seines Gegenspielers freigelaufen hatte, verlängerte den Ball per Kopf zum 1:1-Endstand ins Netz (90.+1) und sorgte für Riesenjubel im Gästeblock.

Am 17. Dezember gegen SC Paderborn 07
Mit dem Traditionsduell im Stadion an der Grünwalder Straße verabschiedete sich die 3. Liga in die ungewohnt lange Winterpause. Es war das letzte Ligaspiel des Jahres im deutschen Profifußball überhaupt. Erst am Samstag, 14. Januar 2023, geht es für RWE mit dem Heimspiel gegen den Halleschen FC in der Meisterschaft weiter.

Ganz auf Hafenstraßenfußball müssen die Fans aber auch während der WM in Katar nicht verzichten. Am Samstag, 17. Dezember, ab 13:00 Uhr gastiert der Zweitligist SC Paderborn 07 zu einem Testspiel in Essen.

Stimmen zum Spiel

Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen, was sehr zweikampfbetont geführt wurde. Wir mussten in der ersten Halbzeit die eine oder andere Situation überstehen, hatten aber auch Situationen, die vielleicht hätten zum Tor für uns führen können.

Umso bitterer ist es dann, durch eine Elfmeterentscheidung in Rückstand zu  geraten. Hinten raus haben wir eine geile Mentalität entwickelt. Wir waren ein sehr unangenehmer Gegner. Insgesamt sind wir zufrieden, die englische Woche mit fünf Punkten abgeschlossen zu haben.

Christoph Dabrowski (Chef-Trainer RWE)

Wir sind alle sehr froh, dass wir den Punkt mitnehmen konnten. Auch wenn das kein einfaches Spiel war, haben wir verdient den Ausgleich gemacht.

Wenn man spät ein Gegentor bekommt, dann tut das weh. Aber ich habe daran geglaubt – und jeder aus der Mannschaft hat daran geglaubt! Als das Tor gefallen ist, war das pure Erleichterung.

Jakob Golz (Torhüter RWE)

Wir haben fast das komplette Spiel eine gute Leistung geboten und den Kampf angenommen. Wir wussten, dass Essen eine starke Defensivleistung aufbringt. Was uns zwei Punkte gekostet hat, ist die Schläfrigkeit bei der Standardsituation. Obwohl wir drei Punkte hätten mitnehmen können, haben wir nur einen Zähler geholt. Das ist bitter, enttäuschend und jetzt haben wir zwei intensive Monate vor uns.

Michael Köllner (Chef-Trainer 1860 München)