13. Januar 2023
Wieder in den Startlöchern!
Rot-Weiss Essen bittet den Halleschen FC zum Restrunden-Auftakt an die Hafenstraße.


Endlich ist die Winterpause vorbei! Auf den Tag genau zwei Monaten ist es her, dass Rot-Weiss Essen das letzte Drittliga-Spiel bestritt. Mit 1:1 trennte sich das Christoph-Dabrowski-Team vom TSV 1860 München. Samstagmittag (14.00 Uhr) ist es nun wieder so weit: Im Rahmen des 18.Spieltags empfängt RWE den auswärtsschwachen Halleschen FC im Stadion an der Hafenstraße. Alles Wissenswerte zum Restrunden-Auftakt erfahren Fans im Duellcheck!
Die Ausgangslage:
Eine ungewöhnlich lange Zwischenunterbrechung liegt hinter Rot-Weiss Essen und den Drittligisten. Wegen der Winter-Weltmeisterschaft ruhte der Ball seit Mitte November. Nach rund dreiwöchigem Urlaub bat Chef-Trainer Dabrowski seine Mannschaft Anfang Dezember wieder auf das Feld. Um Weihnachten und Neujahr folgten dann kürzere Pausen.
Die Trainingszeit, in der Fehler ausgemerzt und neue Taktiken einstudiert werden konnten, machen den Restrundenstart für Dabrowski zu einer Wundertüte: „Das ist für eine Wintervorbereitung ungewohnt. So geht es aber allen anderen Mannschaften auch. Keiner weiß vor dem Ligastart so genau, wo er steht und wie gut der jeweilige Gegner schon in Form ist“, so der 44-jährige Fußball-Lehrer.
Gradmesser jedenfalls könnten absolvierte Testspiele sein. Und die liefen für Rot-Weiss Essen zumeist ordentlich: Ein Sieg, ein Remis und zwei akzeptable Niederlagen gegen höherklassige Klubs, so die Bilanz.
Zweitligist SC Paderborn schlugen die Rot-Weissen Mitte Dezember mit 3:2 (1:1), bevor die Partie gegen Niederlande-Zweitligist De Graafschap Doetinchem 2:2 (1:1) endete. Das erste Testspiel im neuen Jahr führte Dabrowski und sein Team zu Europa League-Gruppenphasenteilnehmer PSV Eindhoven. Trotz achtbarer Leistung unterlag RWE 1:4 (0:1). Von Górnik Zabrze, Zwölftplatzierter in Polens höchster Spielklasse Ekstraklasa, trennte sich die Hafenstraßen-Elf 1:3 (0:1). Hinzu kommt der erste Platz beim Hallenturnier „Schauinsland Reisen Cup“ in Gummersbach, bei dem Rot-Weiss Essen in 20-Minuten-Duellen den Karlsruher SC (6:1), Górnik Zabrze (3:2) und BW Lohne (8:3) besiegte.


Jetzt richtet Dabrowski den Blick auf Halle: „Wir haben während der Vorbereitung gegen zahlreiche höherklassige Vereine gespielt, wurden dabei maximal gefordert. Jetzt geht es darum, so schnell wie möglich den Wettkampfrhythmus wieder aufzunehmen und im besten Fall direkt mit Erfolgserlebnissen zu starten. Das wäre eine sehr gute Basis.“
Mit Erfolgserlebnissen würde Rot-Weiss Essen an einer vorzeigbaren Serie anknüpfen: In der 3. Liga ist man seit sieben Partien ungeschlagen. Die letzte Niederlage vor heimischer Kulisse datiert sogar auf den dritten Spieltag (1:4 Viktoria Köln) und ist somit knapp fünf Monate her. Damit steht RWE derzeit mit 22 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz. Im Falle eines Sieges wäre der Sprung auf den neunten Platz möglich. Natürlich vorausgesetzt, dass die Tabellenkonkurrenten mitspielen: Dynamo Dresden müsste gegen Meppen verlieren oder Unentschieden spielen, gleiches gilt für den VfL Osnabrück (empfängt Viktoria Köln), den MSV Duisburg (beim 1. FC Saarbrücken) und den SC Verl (bei Freiburg II).
Abrutschen kann das Hafenstraßen-Team derweil nicht: Der BVB spielt gegen die letztplatzierte SpVgg Bayreuth und liegt vier Punkte hinter RWE.
Nach längerer Verletzungspause kann Christoph Dabrowski zum Halle-Spiel wieder auf Thomas Eisfeld, Simon Engelmann und Cedric Harenbrock zurückgreifen. Die Einsätze von Mittelfeldmann Felix Götze (Wadenprobleme) und Flügelflitzer Isaiah Young (Muskelprobleme) sind fraglich. Definitiv nicht mit von der Partie werden Sandro Plechaty (Muskelbündelriss) und der sich im Aufbautraining befindende Michel Niemeyer sein.


Der Gegner:
Die bisherige Hinrunde ist für den Halleschen FC nicht optimal verlaufen: Nur viermal konnten die Saalestädter gewinnen, in der Fremde sammelte das von André Meyer trainierte Team sogar nur zwei Punkte. Damit ist der HFC die zweitschwächste Auswärtskraft der Liga.
So steht nach 17 Spieltagen der 15. Tabellenplatz zu Buche. „Wir stehen über dem Strich und sind damit aus tabellarischer Sicht im Soll. Allerdings ist die Entwicklung innerhalb der Mannschaft noch nicht so weit fortgeschritten, wie wir uns das erhofft hatten“, resümiert Meyer die bisherige Saisonleistung seines Teams.
Zeit sich weiterzuentwickeln, hatte der Hallesche FC in der zweimonatigen Winterpause. Vor den Weihnachtsfeiertagen im vergangenen Jahr legte der HFC ein einwöchiges Trainingslager im türkischen Lira ein. In Vorbereitungspartien gegen Erzgebirge Aue (0:1) und Zweitligist Eintracht Braunschweig (1:3) musste sich das Team aus Sachsen-Anhalt geschlagen geben.
Verstärkt hat sich der HFC im Winter mit Innenverteidiger Alexander Winkler. Der 30-Jährige war in der Hinrunde vereinslos. Zuvor stand er bei Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag. Der Hallesche FC reagierte damit auf den personellen Engpass im Abwehrzentrum.
Apropos personeller Engpass: Mit Kapitän Jonas Nietfeld (4 Tore) verletzte sich im Testspiel gegen Erzgebirge Aue eine wichtige Stütze. Der 28-Jährige zog sich einen doppelten Bänderriss zu. Nach vierwöchiger Pause steht Nietfeld jedoch bereits wieder im Mannschaftstraining und könnte so eine Option für Samstag darstellen.
Helfen würde Nietfeld alle Male: HFC-Trainer Andre Meyer funktionierte den Routinier (spielte u.a. schon für RW Erfurt, den FSV Zwickau und Jahn Regensburg) während der laufenden Saison vom Innenverteidiger zum Stürmer um. „Im Heimspiel gegen die SpVgg Bayreuth (Anm. d. Red: 24. Oktober, 3:0-Sieg) haben wir Jonas erstmals wieder in der Spitze aufgestellt, nachdem er schon vor einigen Jahren diese Position bekleidet hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt in der Saison war es so, dass wir zwar regelmäßig viel Ballbesitz hatten. Daraus sind aber zu wenige klare Torchancen entstanden. Vorne hat uns einfach ein solcher Spielertyp als Stoßstürmer gefehlt“, begründet Meyer die Entscheidung. Der beste Torschütze des Halleschen FC ist mit sechs Toren derweil Tom Zimmerschied.
Vorausgesetzt Nietfeld kann spielen, wird der HFC nur auf Seymour Fünger (Meniskusoperation), Niklas Landgraf (Gelb-Rote Karte) und Leon Damer (5. Gelbe Karte) verzichten müssen.


Vorherige Duelle:
In der Geschichte gab es noch kein Pflichtspiel-Aufeinandertreffen zwischen Rot-Weiss Essen und dem Halleschen FC.
Der Schiedsrichter:
Geleitet wird die Partie von Frank Willenborg. Der 43-Jährige ist erfahrener Bundesliga-Schiedsrichter und pfeift am Samstag sein zweites Drittliga-Spiel der Saison. Die letzte Partie mit RWE-Beteiligung pfiff Willenborg 2011 in der Regionalliga West gegen TuS Koblenz (0:0). Dem gebürtigen Osnabrücker assistieren an der Seitenlinie Marco Scharf (31, Cuxhaven) und Rene-Alexander Rose (27, Wolfenbüttel).
Das Wetter:
Fans sollten besser eine wetterfeste Jacke einpacken: Für Samstag ist Dauerregen angekündigt.
Übertragung:
Rot-Weiss Essens erstes Drittligaspiel im neuen Jahr wird ab 13.45 Uhr live auf MAGENTA SPORT übertragen. Markus Höhner kommentiert, Konstantin Klostermann kommentiert. Ab 14.00 zeigt auch der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) die Partie.