17. Januar 2023
„Zweifle keine Sekunde am Klassenverbleib“
U17-Trainer Simon Hohenberg blickt auf Saisonendspurt in der B-Junioren-Bundesliga.
Mit dem Revierderby beim Tabellendritten Borussia Dortmund startet die U17 von Rot-Weiss Essen am Sonntag, 26. Februar, ab 11.00 Uhr in der Staffel West der B-Junioren-Bundesliga in den Saisonendspurt. Nach dann mehr als drei Monaten ohne Pflichtspiel bestreitet das Team von Trainer Simon Hohenberg beim BVB bereits das drittletzte Meisterschaftsspiel in dieser Saison, die mit dem erneuten Klassenverbleib abgeschlossen werden soll. Derzeit läuft die zweite Phase der Vorbereitung. Im Gespräch nimmt der 36-jährige RWE-Trainer Stellung zum aktuellen Stand der Dinge.
Hallo Simon! Die Vorbereitungsphase bei der U17 nimmt weiter Fahrt auf. Wie gut siehst Du das Team für die letzten drei Meisterschaftsspiele im neuen Jahr gerüstet?
Hohenberg: Positiv ist auf jeden Fall schon mal, dass mir wieder etliche Spieler zur Verfügung stehen, die im letzten Jahr allesamt verletzungsbedingt ausgefallen waren. Angreifer Simon Gawryluk ist nach seinem Muskelfaserriss wieder bei Kräften. Auch Abwehrspieler Glenn Byakoua Youbi hat seine Knieprobleme überwunden und ist wieder dabei. Mittelfeldspieler Mariano Manno, der mit Adduktorenproblemen pausieren musste, und Abwehrspieler Ege Ibrahim Oruc, der eine Entzündung im Fuß hatte, kehren ebenfalls in den Kader zurück. Angreifer Yan Friessner fiel zuletzt wegen einer Entzündung im Schienbeinbereich aus, so dass ich bis auf Rechtsverteidiger Erijon Daci, der mit einer Schambeinentzündung noch aussetzen muss, personell aus dem Vollen schöpfen kann.
Wie fällt Dein Fazit mit Platz neun nach den ersten zwölf Saisonspielen und sechs Punkten Vorsprung vor der Abstiegszone aus?
Hohenberg: Ich finde, dass wir mit dem 4:1 Auftaktsieg gegen Fortuna Köln und dem 1:1 bei Arminia Bielefeld sehr stark in die Saison gestartet sind. Danach gab es eine Phase mit extremen Verletzungsproblemen. Diese Ausfälle konnten wir bei den Niederlagen zu Hause gegen den FC Hennef 05 und beim 1. FC Köln nicht kompensieren. Danach hatten wir uns ein wenig gefangen und mit den Heimsiegen gegen den SV Deutz 05 und den MSV Duisburg auch punktetechnisch zurück in die Spur und nach vorne gebracht.
Wie sehr bist Du vom Klassenverbleib überzeugt?
Hohenberg: Daran zweifle ich keine Sekunde, obwohl ich weiß, dass wir noch einige Punkte holen müssen. Mit sechs Zählern Vorsprung und dem besseren Torverhältnis auf den ersten Abstiegsplatz haben wir uns eine sehr gute Ausgangslage erarbeitet. Wir werden in der Vorbereitung alles dafür tun, damit die Jungs perfekt in die Restrunde starten und sich dabei möglichst auch für die U19 empfehlen.
Was war für Dich der bisherige Höhepunkt in dieser Saison?
Hohenberg: Unsere Partie beim Meisterschaftsaspiranten Arminia Bielefeld am 2. Spieltag hat mir auch wegen der emotionalen Vorkommnisse sehr gut gefallen. Uns wurde ein klarer Treffer aberkannt, außerdem verschossen wir einen Elfmeter. Dennoch konnten wir ein 1:1-Unentschieden erreichen. Wenn man bedenkt, dass die Arminia unbesiegt in die Winterpause gegangen ist und gute Chancen auf die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft hat, kann man mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein.
Wie sehr hat sich das Gesicht der Mannschaft in der Winterpause verändert?
Hohenberg: Die Mittelfeldspieler Veron Osmani und Emilio Sanchez sowie Verteidiger Edis-Cem Yilmaz hatten in der Vergangenheit kaum Spielpraxis erhalten, so dass eine Trennung auch im Sinne der Spieler die beste Lösung war. Wir sehen uns mit einem Kader von 18 Feldspielern plus zwei Torhütern gut aufgestellt, haben zusätzlich noch die Möglichkeit, einige Spielern aus der U16 an die Mannschaft heranzuführen.
Auf welche Bereiche wirst Du in der Vorbereitung noch den Fokus legen?
Hohenberg: Die Grundtugenden, die Rot-Weiss Essen verkörpert, strahlen wir bereits auf dem Platz aus. Im Spiel mit dem Ball fehlt uns allerdings noch die klare Identität, daran müssen wir arbeiten. Wir wollen die Spieler mutiger machen, sind in manchen Situationen einfach noch zu brav. Defensiv stehen wir gut, allerdings sehe ich bei uns in der Offensive noch Luft nach oben. Hier können wir noch kreativer und klarer in unserer Struktur werden.
Das DFB-Präsidium hat die Einführung einer Sonderspielrunde im Juniorenbereich im Anschluss an diese Saison von Ende März bis Juni beschlossen. Wie findest Du das?
Hohenberg: Ich würde mit dem Team gerne an diesem Wettbewerb teilnehmen, gönne den Jungs jede weitere Partie, damit sie mehr Spielpraxis sammeln können. Der DFB ist bemüht, betreibt Schadensbegrenzung, da wir wegen der Corona-Pandemie erneut nur eine einfache Runde ohne Rückspiele in der B-Junioren-Bundesliga spielen konnten. Ich glaube allerdings auch, dass die Sonderspielrunde den Wettkampf-Charakter in der B-Junioren-Bundesliga nicht gleichwertig ersetzen kann und strukturelle Dinge zu Saisonbeginn einfach falsch gelaufen sind. Ich hätte lieber eine Hin- und Rückserie in der B-Junioren-Bundesliga gespielt.
Wie sieht die weitere Vorbereitung bis zum ersten Spiel bei Borussia Dortmund aus?
Hohenberg: Wir haben ein sehr ambitioniertes Programm mit einigen Testspielen zusammengestellt. In diesem Monat werden wir noch gegen den VfB Waltrop und eine polnische Auswahl von Wisla Plock testen. Im Februar stehen dann die Testspiele gegen Hannover 96 und unseren Ligakonkurrenten SC Preußen Münster auf dem Programm. Die Generalprobe erfolgt dann am Sonntag, 19. Februar, gegen den SC Paderborn 07. Danach sollten wir auf das Derby bei Borussia Dortmund bestens vorbereitet sein.
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