18. Februar 2023

„Haltung und maximale Bereitschaft!“

RWE-Cheftrainer Christoph Dabrowski vor Revierduell mit U23 von Borussia Dortmund.

Christoph Dabrowski beaufsichtigt eine Trainings-Einheit
 
Christoph Dabrowski: „Es wird Zeit, drei Punkte einzufahren.“ (Foto: RWE) 

Im Revierduell mit der U23 von Borussia Dortmund unternimmt Rot-Weiss Essen am Sonntag, 14.00 Uhr, im Rahmen des 23. Spieltages den nächsten Versuch, den dritten Heimsieg in der 3. Liga einzufahren. Nach fünf Remis in Serie im Stadion an der Hafenstraße sehnen sich nicht nur die RWE-Fans nach einem Dreier, um dem angestrebten Klassenverbleib einen großen Schritt näherzukommen. Vor dem Anpfiff der BVB-Partiestand RWE-Cheftrainer Christoph Dabrowski Rede und Antwort.

Hallo Dabro! Nach dem 0:1 am Montagabend beim FC Viktoria Köln hattest Du Redebedarf angemeldet. Was gab es am nächsten Tag zu besprechen? 
Christoph Dabrowski: Niederlagen tun immer weh. In diesem Fall war es besonders schmerzhaft, weil wir alle das Gefühl hatten, dass wir nicht an unser Limit gekommen sind und es dem Gegner dadurch zu leicht gemacht haben. Fakt ist, dass wir keine gute Leistung gebracht und nicht die Energie ausgestrahlt haben, die erforderlich ist, um in der 3. Liga Spiele zu gewinnen. Das haben wir den Jungs in dieser Woche deutlich vor Augen geführt. 

Im Derby gegen den MSV Duisburg hatte das Team noch eine der besten Leistungen in dieser Saison geboten, hatte erst kurz vor Schluss noch unglücklich den Ausgleich kassiert. Wie ist dann ein so großer Unterschied zur Partie in Köln zu erklären? 
Um in dieser Liga Spiele zu gewinnen, müssen wir immer einen riesigen Aufwand betreiben. Wenn wir aber umgekehrt nicht unser Maximum erreichen, dann bekommen wir sofort Probleme. Auch wenn es vielleicht nur wenige Prozentpunkte sind, die am Ende fehlen. Das muss jeder Einzelne verinnerlichen und auf dem Platz beherzigen. 

Die Unterstützung durch unsere Fans ist überragend – an der Hafenstraße, aber auch auswärts. Wenn dann die Leistung auf dem Platz nicht zu 100 Prozent stimmt, dann müssen wir alle auch Kritik akzeptieren.

Die mitgereisten Fans hatten bereits während der zweiten Halbzeit deutlich hörbar ihren Unmut geäußert. Wie gehst Du damit um? 
Eines vorweg: Die Unterstützung durch unsere Fans ist überragend – an der Hafenstraße, aber auch auswärts. Wenn dann die Leistung auf dem Platz nicht zu 100 Prozent stimmt, dann müssen wir alle auch Kritik akzeptieren. Es war mit Sicherheit nicht so, dass die Spieler nicht wollten oder nicht gekämpft hätten. Aber wir sind in Köln definitiv auch nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen. Da muss sich jeder hinterfragen und sich darauf fokussieren, was wir selbst beeinflussen können. Wenn wir alles auf den Platz bringen, was in unserem Team steckt, dann werden wir auch wieder erfolgreich sein. 

Was erwartest Du vor diesem Hintergrund für das Duell mit der U23 des BVB? 
Es geht vor allem um Haltung und maximale Bereitschaft. Wir müssen wieder deutlich mehr Aggressivität, Gier und Biss auf den Platz bringen, einfach alles raushauen. Das ist unsere Verpflichtung. Dazu müssen wir wesentlich präziser und zielstrebiger auftreten. Um es ein wenig martialisch auszurücken: Ich erwarte, dass wir mit der letzten Konsequenz in dieses Spiel gehen und den Gegner auf dem Platz auch mal wegbeißen. 

Die Dortmunder gehören zu den direkten Konkurrenten, liegen vier Punkte hinter RWE zurück. Wie ordnest Du den Gegner ein? 
Bei einer U23 ist es immer schwer einzuschätzen, mit welchem Personal und mit welcher Einstellung das Team antreten wird. Klar ist, dass wir auf eine junge Mannschaft treffen, die guten Fußball spielen kann. Wir dürfen den BVB deshalb nach Möglichkeit gar nicht erst ins Spiel kommen lassen, sondern müssen von Beginn an zeigen, dass wir alles investieren werden, um den Platz als Gewinner zu verlassen. Es wird Zeit, drei Punkte einzufahren. 

In den letzten Tagen habe ich mir natürlich viele Gedanken gemacht, wie wir das Spiel angehen. Dazu gehörte natürlich auch die Überlegung, einige Veränderungen vorzunehmen. Schließlich haben wir auf sämtlichen Positionen Alternativen. 

Isaiah Young und Lawrence Ennali sind für die Partie gesperrt. Könnte das auch die Chance für einige Spieler sein, die zuletzt nur selten berücksichtigt wurden? 
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass sich niemand über mangelnde Einsatzzeiten oder Chancen beklagen kann. Jeder kann sich im Training durch Leistung aufdrängen. In den letzten Tagen habe ich mir natürlich viele Gedanken gemacht, wie wir das Spiel angehen. Dazu gehörte natürlich auch die Überlegung, einige Veränderungen vorzunehmen. Schließlich haben wir auf sämtlichen Positionen Alternativen. 

"Haltung und maximale Bereitschaft!" – Rot-Weiss Essen
Thomas Eisfeld, ein Kandidat für die Startelf im Mittelfeld? Dabrowski erklärt: „Wir haben viele Spieler, die das Potenzial und den Anspruch haben, von Anfang an zu spielen. Für mich als Trainer ist das natürlich eine große Herausforderung, jede Woche die richtige Formation aufzubieten.“ (Foto: Endberg) 

Stichwort Alternativen: Vor allem für die Positionen im Mittelfeld hast Du verschiedene Optionen. Wie bewertest Du den Konkurrenzkampf? 
Wir sind, was die Quantität und auch die Qualität angeht, sehr gut aufgestellt. Wir haben viele Spieler, die das Potenzial und den Anspruch haben, von Anfang an zu spielen. Für mich als Trainer ist das natürlich eine große Herausforderung, jede Woche die richtige Formation aufzubieten. 

Wie gehen denn die Spieler damit um, wenn sie nicht in der Startelf stehen? 
Der Charakter des gesamten Teams ist hervorragend, dazu gehört auch der Umgang untereinander. Das ist unsere große Stärke und diesen Zusammenhalt benötigen wir auch. Auch wenn die Situation für jeden Einzelnen schwer ist, wenn er nicht spielt, erwarte ich und erwartet auch die Mannschaft, dass wir uns alle gegenseitig unterstützen. 

Bei Ötzi hatten sich im Abschlusstraining vor dem Köln-Spiel muskuläre Probleme im Adduktorenbereich bemerkbar gemacht. Ich hoffe, dass er uns gegen den BVB wieder zur Verfügung steht. 

Sind Simon Engelmann und Oguzhan Kefkir, die in Köln gefehlt hatten, wieder dabei? 
Engel musste noch bis Donnerstag Antibiotika nehmen, war damit fast zwei Wochen raus. Von daher wird es sehr eng mit einem Einsatz. Bei Ötzi hatten sich im Abschlusstraining vor dem Köln-Spiel muskuläre Probleme im Adduktorenbereich bemerkbar gemacht. Ich hoffe, dass er uns gegen den BVB wieder zur Verfügung steht. 

"Haltung und maximale Bereitschaft!" – Rot-Weiss Essen
Für Michel Niemeyer (l.) kommt das Spiel gegen Dortmund zu früh. Nach einem Jahr Verletzungspause muss der Verteidiger seinen Trainingsrückstand zunächst aufholen. (Foto: RWE)

Nach langen Verletzungspausen nehmen Sandro Plechaty und Michel Niemeyer inzwischen wieder am Mannschaftstraining teil. Wann ist mit ihnen zu rechnen? 
Beide sind beschwerdefrei, machen einen guten Eindruck. Das ist erst einmal das Wichtigste. Sie arbeiten jetzt daran, ihren großen Trainingsrückstand aufzuholen. 

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