Wuppertaler SV – Rot-Weiss EssenRot-Weiss Essen – Rot-Weiss Essen

Mi., 01.03.2023 19:00 Uhr

Wuppertaler SV : Rot-Weiss Essen

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POKAL-VIERTELFINALE: SONDERKASSE FÜR WSV-TICKETS

Der Niederrheinpokal hält für Rot-Weiss Essen in rund einem Monat einen altbekannten Traditionsschlager bereit. Die Mannschaft von Chef-Trainer Christoph Dabrowski ist am Mittwoch, den 01. März (ab 19.00 Uhr), beim West-Regionalligisten Wuppertaler SV zu Gast. Eintrittskarten für die Viertelfinal-Partie sind unter anderem am Sonntag zum Duisburg-Heimspiel an einer Sonderkasse erhältlich.

Es war eins der Highlights einer jeden „Regionalliga West“-Saison: Wenn RWE und WSV aufeinandertrafen, waren Spannung und enge Spiele garantiert. Nach dem Drittliga-Aufstieg und Monaten ohne das Kräftemessen der Westvereine schafft der Pokal Abhilfe: Hier duelliert sich die Hafenstraßen-Elf Anfang März mit Wuppertal.

Wer Rot-Weiss Rückenwind geben möchte, um das Niederrheinpokal-Halbfinale zu erreichen, kann sich am Sonntag an einer Sonderkasse Eintrittskarten sichern. 90 Minuten vor sowie nach dem Spiel gegen den MSV Duisburg sind Tickets im Kassenhaus an Block „W3“ hinter der WAZ-Westkurve erhältlich.

Im Angebot sind Sitzplatz-Karten (unüberdacht) für 18,70 Euro. Vollzahler-Stehplatz-Karten kosten 13,20 Euro (ermäßigt: 9,90 Euro).

Online ab Montag, im Shop ab Dienstag

Wer das Spiel gegen den MSV Duisburg nicht besucht, kann ab Montag (14.00 Uhr) im Online-Ticketshop vorbeischauen. Ab dann sind Tickets im freien Verkauf verfügbar. WSV-Plätze sind zudem ab Dienstag (14.00 Uhr) am Ticketschalter am Fanshop an der Hafenstraße erhältlich.

Alle Infos auf einen Blick:

  • Sonderkasse hinter der WAZ-Westkurve: So., 05. Februar, 12.30 – 14.00 Uhr + nach dem Spiel
  • Online-Ticketshop: Ab Mo., 06. Februar, 14.00 Uhr
  • Ticketschalter am Fanshop: Ab Di., 07. Februar, 14.00 Uhr

Sitzplatz (unüberdacht): 18.70 Euro
Stehplatz: 13,20 Euro (ermäßigt: 9,90 Euro)

WSV IM POKAL: EIN BISSCHEN REGIONALLIGA BLEIBT!

Cedric Harenbrock im Luftzweikampf mit WSV-Spieler Philipp Aboagye
Möchten nicht nur im Luftzweikampf die Oberhand behalten: Cedric Harenbrock (l.) und Rot-Weiss Essen. (Foto: Endberg)

So ganz ohne Traditionsduelle gegen West-Regionalligisten geht eine Saison scheinbar doch nicht – und vielleicht ist das auch ganz gut so! Am kommenden Mittwoch, 01. März (19.00 Uhr) kämpfen Rot-Weiss Essen und der Wuppertaler SV um den Einzug ins Niederrheinpokal-Halbfinale. Der Sieger im Stadion am Zoo darf mit dem 1. FC Bocholt um das Ticket für den „Finaltag der Amateure“ eifern. Alle wichtigen Infos im Duellcheck.

Die Pokal-Ausgangslage:

Nur vier Tage nach dem Auswärts-Unentschieden beim ambitionierten FC Ingolstadt (1:1) gibt es für RWE eine Reise in die Vergangenheit. Zwischen 2016 und 2022 war das Duell gegen den Wuppertaler SV fester Bestandteil eines jeden West-Regionalliga-Jahres.

In dieser Saison soll die Partie nutzen, den Weg ins Finale weiter zu ebnen und mit dem Titeltriumph die damit einhergehende Teilnahme am DFB-Pokalsieg einzutüten. Zwei sehr souveränen Siegen auf diesem Pfad (5:0 gegen Burgaltendorf und 9:0 gegen Wülfrath) folgte ein heißer Verlängerungsritt bei Schwarz-Weiß Essen Ende Oktober.

Im Stadtderby am Essener Uhlenkrug sah es zunächst nach einem ungefährdeten RWE-Sieg aus, schließlich führten die Dabrowski-Mannen 3:0. Als die ETBler allerdings auf ein Tor ranrückten und Edisher Ugrekhelidze mit einem Sonntagsschuss, den er vermutlich nicht oft so trifft, obendrein noch in der allerletzten Sekunde verdient ausglich, begann ein hartes Stück Arbeit, was im Elfmeterschießen endete. Dort gewann RWE durch vier souverän verwandelte Standards schließlich 4:2 und somit insgesamt 7:5. Das Bestreben gegen den WSV ist jedoch eindeutig: früher souveräner von Dannen ziehen!

WSV im Pokal: Ein bisschen Regionalliga bleibt! – Rot-Weiss Essen
Elfmeterschießen? Muss nicht nochmal! Im Achtelfinale gegen den ETB SW zögerte sich die Entscheidung jedoch hinaus. (Foto: Endberg)

Bei diesem Vorhaben fehlen wird Felix Götze (Teilriss des Bandapparates). Zudem meldeten sich Lawrence Ennali, Ex-WSVler Moritz Römling, Meiko Sponsel, Luca Wollschläger und Felix Wienand zumindest am Dienstag noch krank. Welche Aufstellungsänderungen Christoph Dabrowski in der anstrengenden Englischen Woche mit Ingolstadt, Wuppertal und Bayreuth (So., 13.00 Uhr, Hafenstraße) vornimmt – da wollte sich der Chef-Trainer nicht in die Karten gucken lassen. Nur eins ist für ihn klar: „Wir wollen maximal frisch bleiben!“

Übrigens: Auch wenn es Dabrowski in seiner nun schon rund 25 Jahre und 786 Partien andauernden Spieler- und Trainerkarriere noch nie in einem Senioren-Pflichtspiel mit dem Wuppertaler SV zu tun hatte, die aktuelle Mannschaft aus dem Bergischen kann der 44-jährige Fußball-Lehrer doch bestens einschätzen. Schon vor der Ingolstadt-Partie erklärte er in einer Presserunde: „Ich habe den WSV dreimal live gesehen, weil mich interessiert, was auf uns zukommt!“

Das letzte (Pokal)spiel gegeneinander:

Bitter klingt die Erinnerung an den 03. Mai 2022 nach: Mit einem 1:3 (1:2) im Stadion am Zoo verpasste Rot-Weiss Essen im Halbfinale die Niederrheinpokal-Endspiel-Teilnahme. Bereits nach 21 Minuten lag das Team von Christian Neidhart 2:0 zurück: erst rutschte ein Roman-Prokoph-Schuss von der Strafraumgrenze durch (16.), dann baute Ex-Essener Kevin Rodrigues Pires die Führung mit einem Freistoß aus 30 Metern aus. Nach zwischenzeitlichem Kopfball-Anschluss von Kaiserslautern-Leihgabe Marius Kleinsorge (37.), sorgte wieder Prokoph für die Entscheidung – übel!

Nach der energielosen Pokalniederlage und dem damit verbundenen Verpassens der DFB-Pokal-Teilnahme im darauffolgenden Jahr, das Christian Neidhart als „nicht unverdient“ einschätzt, hängt eine Woche vor dem Aufstiegsfinale der Haussegen schief. Zwei Tage nach der Pleite entscheiden sich die Verantwortlichen nach intensiver Analyse dazu, den Coach von seinem Amt freizustellen.

WSV im Pokal: Ein bisschen Regionalliga bleibt! – Rot-Weiss Essen
Sein Treffer brachte nicht viel: Kleinsorge erzielte zwar den Anschluss, dennoch verlor RWE 1:3. (Foto: Endberg)

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber zuletzt ist die totale Überzeugung abhandengekommen, unser Ziel in der bisherigen Konstellation erreichen zu können“, verkündete RWE-Vorstand Marcus Uhlig damals.

Der Gegner:

Und wieder sollte Rot-Weiss Essen vor dem anstehenden Gegner gewarnt sein – dafür sorgen jüngste Ergebnisse! Zwar standen zuletzt eine 2:4-Niederlage gegen Spitzenteam Gladbach II und ein 2:2-Remis gegen den SV Straelen auf dem Papier, nach denen Sportdirektor Stephan Küsters den Abstieg in weiter Ferne bewertete, davor sammelte der WSV allerdings elf Siege in 13 ungeschlagenen Partien nacheinander. Ein stolzer Wert! Unter anderem besiegten die Blau-Roten Liga-Primus Preußen Münster mit 1:0.

Und die Erinnerung an ein starkes Wuppertal dürfte an der Hafenstraße ohnehin noch präsent sein: Zwar trennt die Klubs jetzt eine Liga, so weit auseinander war die Distanz im Januar 2022 aber noch nicht. Bevor beide Traditionsvereine vor der zum Glück bislang letzten Corona-Kulisse von 750 Zuschauern die Regionalliga-Restrunde einläuteten und RWE 2:1 gewann, betrug der Abstand nur einen Punkt bei einem rot-weissen Spiel weniger. Hätte der WSV gewonnen, ja dann hätte alles anders laufen können – 07 Euro ins Phrasenschwein.

Das ist heute aus Hafenstraßen-Perspektive glücklicherweise egal: der Pokalgegner „brach“ schließlich „ein“ und belegte mit 78 Punkten (Schnitt von 2,052) den dritten Tabellenplatz. Mal zum Vergleich: Diese Zählerausbeute hätte im Quotienten in den West-Viertklassen-Saison 2014/15 und 2018/19 zur Meisterschaft und damit zur Aufstiegsrunden-Teilnahme berechtigt.

WSV im Pokal: Ein bisschen Regionalliga bleibt! – Rot-Weiss Essen
Im letzten Jahr unterlag der WSV im Niederrheinpokal-Finale dem SV Straelen. (Foto: Endberg)

Und noch dazu hat der WSV mit gutem Spielermaterial aufgestockt. Fußballkennern dürfte Marco Stiepermann, der vom SC Paderborn nach Wuppertal wechselte, ein Begriff sein. Der 32-jährige Angreifer kickte vier Jahre bei Norwich City in der Premier League – sein Co-Trainer war hier der heutige RWE-NLZ-Leiter Christian Flüthmann an der Seite von Gladbach-Coach Daniel Farke – und stand siebenmal in der 1. Liga für Borussia Dortmund auf dem Platz.

Er wurde mit den Schwarzgelben 2010/11 sogar Meister. Stiepermann, der 185 Zweitliga-Partien (22 Tore, 26 Assists) hinter sich hat, agiert vor allem als hängende Spitze, trug zuletzt die Kapitänsbinde und kommt bislang auf 12 Assists (5 Tore, 7 Vorlagen) in 21 Regionalliga-Spielen. Zum Ende der Saison wird der Routinier als Spielertrainer in die Westfalen-Oberliga zum ambitionierten Dortmunder ASC 09 wechseln.

Auch Sommer-Neuzugang Serhat Semih Gühler sorgt für reichlich Furore. In 19 Partien erzielte der 25-jährige Kölner 15 Treffer, bereitete sieben weitere vor. In den letzten zwölf Partien kommt Güler auf insgesamt 18 Scorer.

Noch dazu zählt WSV-Trainer Hüzeyfe Dogan auf für die Regionalliga namhafte Spieler wie Valdet Rama (Ex-Essener / ehem. Real Valldolid in der spanische „La Liga“), Jerom Al-Hazaimeh (vorm. SV Meppen) oder Routiniers wie Kevin Hagemann, Marco Königs, Rodrigues Pires sowie Prokoph.

Auf dem bisherigen Pokalsieg besiegte Vorjahres-Finalist WSV Wermelskirchen (8:0), den VfL Benrath (5:2) und den Mühlheimer FC (2:1 n.V.).

Das Stadion:

Gespielt wird im Stadion am Zoo. Das 1924 erbaute Stadion zählt mit einem Fassungsvermögen von rund 23.000 Menschen zu den größten Arenen im Westen. Rot-Weisse kennen den Gästeblock bestens aus der Regionalliga.

Der Wuppertaler SV hofft auf eine große Kulisse! Das letzte Niederrheinpokal-Aufeinandertreffen beider Teams verfolgten schließlich über 11.700 Fans. Zum Vergleich: In der Liga besuchten bislang in 12 Spielen 21.268 Zuschauer die Spiele der bergischen Kicker.

Vorherige Duelle:

Diese Partie hat Tradition! Als Rot-Weiss und Wuppertal sich erstmals in einem Pflichtspiel gegenüberstanden, hütete Fritz Herkenrath noch das rot-weisse Tor und „Penny“ Islacker sowie Helmut Rahn wirbelten im Hafenstraßen-Sturm: das war 1955, rund sechs Monate nach Gewinn der Deutschen Meisterschaft.

Und überhaupt: Wer RWE gegen den WSV schaut, darf ein furioses Spiel erwarten. In 71 bisherigen Aufeinandertreffen fielen 211 Treffer – rund drei im Schnitt pro Partie. 34 Kräftemessen entschied Rot-Weiss für sich, 18-mal trennten sich beide Klubs Remis. In 29 Partien verließ RWE den Platz als Verlierer.

Besonders heiß ging es im November 2020 her: Bei einem 6:1-Heimsieg erzielte Goalgetter Simon Engelmann ganze vier Treffer. Zwei Jahre zuvor läutete RWE die Regionalliga-Saison 2018/19 mit einem 5:1-Erfolg ein.

WSV im Pokal: Ein bisschen Regionalliga bleibt! – Rot-Weiss Essen
Zumindest in Wuppertal bitter in Erinnerung: 2020 traf Simon Engelmann gleich viermal gegen den WSV. (Foto: Endberg)

Während zwischen November 2019 und 2022 fünf Partien in Folge an Rot-Weiss gingen, entschied der Wuppertaler SV das letzte Aufeinandertreffen für sich: das eben beschriebene Pokalspiel.

Der Schiedsrichter:

Na, wenn das mal keine Besonderheit ist! Alle drei Offiziellen haben einen Doktortitel. Der 37-jährige Klever Dr. Martin Thomsen, der schon auf 82 Zweitliga- und 89 Drittliga-Einsätze blickt, leitet das Spiel.

Ihm assistieren Dr. Isabel Steinke (28, Tönisvorst) und Dr. Jonathan Becker (Viersen).

Das Wetter:

Klarer Himmel, doch kalte Temperaturen: Für Mittwochabend sind zwei Grad angesagt.

Übertragung:

Das Spiel zwischen Rot-Weiss Essen und dem Wuppertaler SV wird nicht live übertragen.

Rot-Weiss Essen kehrt am Mittwoch (01.03, 19.00 Uhr) an einen aus der Regionalliga West altbekannten Ort wieder: Für das Niederrheinpokal-Viertelfinale ist Christoph Dabrowski mit seiner Mannschaft beim Wuppertaler SV im Stadion am Zoo zu Gast. Damit Besucher bestens informiert sind, folgen hier die Fan-Hinweise.

Im Stadion:

Das Stadion am Zoo öffnet um 17.30 Uhr. Der Gästeeingang befindet sich an der „Kornstraße“.

Auf Rucksäcke sollte verzichtet werden, da diese bei Stadioneintritt abzugeben sind und erst nach Spielende wieder ausgegeben werden.

Anreise mit dem PKW:

Die Polizei Wuppertal empfiehlt eine frühzeitige Anreise.

Begrenzt stehen Parkplätze für PKWs zur Verfügung. Diese befinden sich an der „Kornstraße“ (unmittelbar am Gäste-Eingang), am „Sonnborner Ufer“ und an der Bayersporthalle „Unten Vom Steeg“. Eine Anfahrtsskizze, auf der die Sicherheitsbehörden den empfohlenen Anfahrtsweg kundtun, finden Rot-Weisse hier.

Anreise mit dem ÖPNV:

Die Anreise mit dem Zug erfolgt über den Bahnhof „Sonnborn“. Von dort aus ist das Stadion am Zoo fußläufig erreichbar.

Eintrittskarten beinhalten am Spieltag die freie Hin- und Rückfahrt im VRR-Gebiet (2. Klasse).

Tickets / Tageskasse:

Der Vorverkauf für die Partie läuft noch bis Dienstagabend am Ticketschalter am Fanshop an der Hafenstraße.

In Wuppertal öffnet zudem ab 17.30 Uhr eine Gäste-Tageskasse. Erhältlich sind hier sowohl Sitzplatzkarten zum Preis von 19 Euro als auch Stehplatztickets zum Preis von 14 Euro bzw. 11 Euro (ermäßigt).

Fan-Utensilien:

Erlaubt ist die Mitnahme von:

    • Kleinen Zaunfahnen

    • Doppelhaltern

    • 5 Schwenkfahnen mit Fahnenpass oder gegen Vorlage des Personalausweises

    • Schwenkfahnen mit einer Stocklänge bis 150cm

Sonstiges:

Den Fan-Brief der Polizei Wuppertal finden RWE-Fans hier.

Elfmeter ins Halbfinale!

Rot-Weiss Essen hat das Halbfinal-Ticket im Niederrheinpokal gelöst! Am Mittwochabend besiegte das Hafenstraßen-Team im Westschlager trotz zahlreicher Ausfälle West-Regionalligist Wuppertaler SV mit 0:1 (0:1). Den goldenen Treffer vor 9.782 Zuschauern erzielte Felix Bastians nach 16 Minuten vom Elfmeterpunkt. Weitere Chancen wie von Björn Rother (40.) oder WSV-Angreifer Marcel Stiepermann (46.) blieben in einem offenen Schlagabtausch bei schwierigen Bodenverhältnissen ungenutzt.

Von einer Krankheitswelle und damit elf Ausfällen geplagt, muss Chef-Trainer Dabrowski gleich auf drei Positionen im Gegensatz zum 1:1 in Ingolstadt am Samstag umstellen. Niklas Tarnat, Andreas Wiegel und Kevin Holzweiler raus, dafür Cedric Harenbrock, Isaiah Young und Sandro Plechaty drin. Letzterer steht nach Verletzung erstmals seit Oktober wieder auf dem Platz.

Bastians verwandelt Elfer souverän

Und mit Minute eins macht sich der Status „Derby“ erkenntlich, Rot-Weiss voll da! Die erste richtig dicke Chance hat das Dabrowski-Team nach zehn Zeigerumdrehungen. Schweers bekommt in einer Überzahlsituation bei einem versuchten Rother-Anspiel von links auf Harenbrock gerade so die Fußballschuhe an den Ball – andernfalls hätte es vermutlich 1:0 gestanden (10.).  Das tut es dann aber sechs Minuten später. Nach einem Tobias-Peitz-Foul im Strafraum an Isaiah Young, der schon an Sebastian Patzler vorbeigezogen war, verwandelt Felix Bastians den folgenden Strafstoß souverän in die linke untere Ecke. Der WSV-Torhüter hatte die Richtung zwar erahnt, zu platziert war dann aber der Schuss des rot-weissen Mannschaftskapitäns.

Rother baut Führung vor der Pause beinahe aus

Eine erste Wuppertaler Torannäherung verzeichnet der RWE-Gästeblock, als Serhat Semih Güler freigespielt vor Golz auftaucht – die Distanz war dann aber doch zu nah und der frisch verlängerte Tormann behält die Oberhand (23.), wie auch kurz drauf bei einem satten Schuss von Marco Stiepermann aus 15 Metern (25.). Ein lebhaftes Spiel findet die nächste Chance in einem Rother-Versuch, der seinen Volley nach schlitzohrigem Müsel-Freistoß-Anspiel nur knapp links neben das Tor platziert (40.). Manno! Wie dynamisch die Partie ist, zeigen die Halbzeitstatistiken: Sechsmal standen Rot-Weisse im Abseits, fünfmal zückte Referee Dr. Martin Thomsen den gelben Karton.

Zweite Halbzeit beginnt mit Schreckmoment – und Wuppertaler Drangphase

Und lebhaft geht es auch in Durchgang zwei weiter, besonders weil der WSV mit einer Drangphase aus der Kabine kommt! Nach nur dreißig gespielten Sekunden schießt Stiepermann aus der Drehung an den Innenpfosten, dann scheitert Güler im 1-gegen-1 mit Golz (51.). Und weiter beinahe nur der WSV vor dem Essener Tor – wieder ebengenannter Wuppertaler, der Herzenbruch abhängt und aus spitzem Winkel verfehlt (58.)! Zur Abwechslung wieder RWE: Plechatys Schuss aus zwölf Metern wird abgefälscht (61.). Bei Eiseskälte und wehendem Wind hat Kevin Hagemann die nächste Gelegenheit, doch der eingewechselte Mustafa Kourouma hindert ihn so entscheidend am Abschluss, dass Golz aufnehmen kann (73.).

Rote Karte als „Grande Finale“

So recht will sich die Chance nicht finden lassen, die für die Vorentscheidung sorgt – und doch findet auch keine Gelegenheit des drängenden WSVs den letzten Weg in Richtung Essener Tor. Für einen allerletzten „Höhepunkt“ einer emotionalen Partie sorgt Marco Königs, der in einen Luftzweikampf gegen Mustafa Kourouma zu hart einsteigt und dafür den Platzverweis kassiert (87.).

RWE-Coach Dabrowski resümiert: „Das Spiel war gerade nach der zweiten Halbzeit kompliziert, weil Wuppertal richtig Druck gemacht hat. Besonders bei dem Pfostenschuss hatten wir Glück – vielleicht das Glück des Tüchtigen.“

Im Halbfinale erwartet Rot-Weiss Essen nun ein Wiedersehen mit alten Bekannten. So kämpft RWE mit dem 1. FC Bocholt und somit den Hafenstraßen-Legenden Marcel Platzek und Kevin Grund um das Ticket für den Finaltag der Amateure am ersten Juni-Wochenende. Ein genauer Spieltermin für die Partie am „Hünting“ ist noch zu finden, im zweiten Halbfinale treffen Rot-Weiß Oberhausen und Ratingen 04/19 aufeinander.

Für RWE geht es in der Liga nun am kommenden Sonntag weiter. Am 25. Drittliga-Spieltag wartet die SpVgg Bayreuth zur ungewohnten Spielzeit um 13.00 Uhr.

Stimmen zum Spiel

Wir haben das Spiel gesehen, was wir erwartet haben: Ein engagierter, kampfbetonter Gegner, der seine Chance nutzen will, gegen den höherklassigen Verein weiterzukommen. Wir haben voll dagegengehalten, sind in der ersten Halbzeit oft durchgebrochen – standen zwar oft im Abseits, sind aber auch in Führung gegangen.

Das Spiel war gerade nach der zweiten Halbzeit kompliziert, weil Wuppertal richtig Druck gemacht hat. Besonders bei dem Pfostenschuss hatten wir Glück – vielleicht das Glück des Tüchtigen.

Christoph Dabrowski (Chef-Trainer RWE)

Im Endeffekt steht das Weiterkommen über allem. Wir müssen dieses Spiel auch richtig einordnen können, wir sind mit den letzten 14 Profi-Spielern angereist, die noch gesund sind. Auf dem Platz standen heute Spieler, die gerade erst wieder fit geworden sind. Wir wollten mit denen, die heute im Kader standen, einfach alles reinwerfen.

Wuppertal hat gut gespielt, dazu kommt die Atmosphäre und die nicht optimalen Platzverhältnisse, da musst du dann einfach dagegenhalten. Am Ende können wir stolz darauf sein, die Null gehalten zu haben – egal wie. Morgen sprechen wir nur noch über das Weiterkommen.

Björn Rother (Mittelfeldspieler RWE)

Wir sind zwar auf die langen Bälle der Essener vorbereitet gewesen, eins, zweimal sind sie aber auch durchgebrochen. Das führte dann auch zum Elfmeter.

Wir haben uns von der Führung anschließend nicht beeindrucken lassen, weiter Chancen kreiert und waren aus meiner Sicht die bessere Mannschaft. Wir wollten die Gelegenheiten, die wir bekommen, nutzen. Am Ende hatten wir aber das Quäntchen Glück nicht. Ich kann meiner Mannschaft dennoch nur Lob aussprechen: Sie hat alles reingehauen und versucht ein Tor zu erzielen!

Hüzeyfe Dogan (Chef-Trainer WSV)