13. März 2023

Christoph Dabrowski: „Bei uns bleiben!“

RWE-Chefcoach vor Flutlicht-Heimspiel gegen VfL Osnabrück.

Christoph Dabrowski: "Bei uns bleiben!" – Rot-Weiss Essen
Christoph Dabrowski: „Können gegen jeden Gegner in dieser Liga Punkte holen.“ (Foto: Höft)

Mit dem VfL Osnabrück ist im Rahmen des 27. Spieltages in der 3. Liga die „Mannschaft der Stunde“ am Dienstag, 19.00 Uhr, bei Rot-Weiss Essen und Chef-Trainer Christoph Dabrowski im Stadion an der Hafenstraße zu Gast. Die Niedersachsen gewannen zehn ihrer zurückliegenden elf Ligaspiele und kletterten auf den vierten Tabellenplatz, der nach aktuellem Stand zur Teilnahme an der Relegation zur 2. Bundesliga berechtigen würde. Aber auch der direkte Aufstieg ist für die Lila-Weißen inzwischen wieder in greifbarer Nähe. Dennoch hat sich RWE-Coach Dabrowski mit seiner Mannschaft fest vorgenommen, einen Heimsieg gegen den VfL zu landen und sich damit auch für das 0:1 aus dem Hinspiel zu revanchieren. Vor dem Anpfiff stand „Dabro“ ausführlich Rede und Antwort. 

Hallo Dabro! Nach sieben Punkten aus drei Partien musste sich RWE beim FC Erzgebirge Aue 1:2 geschlagen geben. Wie fällt Dein Fazit aus? 
Christoph Dabrowski: Ein Unentschieden wäre für uns auf jeden Fall aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewesen. Wir waren nach der Pause wesentlich dynamischer und aggressiver, haben ein richtig gutes Spiel gemacht und gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner in dieser Liga bestehen können. Sehr schade, dass uns der Ausgleich nicht mehr gelungen ist. 

In der ersten Halbzeit hatte Rot-Weiss aber auch Pech mit den Elfmeterentscheidungen, oder? 
Das ist in der Tat maximal unglücklich für uns gelaufen. Es bringt aber nichts, sich noch im Nachhinein darüber aufzuregen. Wir müssen uns auf unsere eigene Leistung fokussieren und daran arbeiten, was wir besser machen können und müssen. 

Es hat sich wieder einmal bewahrheitet, dass man in dieser Liga sofort Probleme bekommt, wenn auch nur zwei oder drei Prozent fehlen. Ich werde nicht müde, das immer wieder anzusprechen.

Was waren in dieser Hinsicht die wichtigsten Punkt bei der Aufarbeitung? 
Grundsätzlich war es von Beginn an eine recht ausgeglichene und offene Partie, auch Aue hat in dieser Phase kein Feuerwerk abgebrannt. Auch von der Struktur her, wie wir das Spiel angehen wollten, hat es ganz gut passt. Dennoch hatte ich während der ersten Halbzeit das Gefühl, dass wir nicht mit der letzten Intensität zu Werke gegangen sind, dass wir oft einen Schritt zu spät kamen. Das war dann nach der Pause deutlich besser. Da haben die Jungs alles reingeworfen, um das Spiel noch zu drehen.

Wir hatten auch genügend Chancen. Leider hat uns da die Effektivität vor dem Tor gefehlt. Es hat sich wieder einmal bewahrheitet, dass man in dieser Liga sofort Probleme bekommt, wenn auch nur zwei oder drei Prozent fehlen. Ich werde nicht müde, das immer wieder anzusprechen. Um erfolgreich zu sein, müssen wir möglichst in jedem Spiel an unser Limit kommen. 

Siehst Du die Niederlage als Rückschlag oder Dämpfer? 
Klares Nein. Wir sind gegen einen starken Gegner nicht auseinandergefallen, sondern haben über weite Strecken der Partie eine stabile Leistung gezeigt, auch wenn nicht alles optimal war. Zu einem Punktgewinn hat nicht viel gefehlt. 

Das Gastspiel in Aue war der Auftakt einer weiteren „Englischen Woche“. Was kannst Du als Trainer in der kurzen Zeit bis zum nächsten Spiel bewirken? 
Klar ist, dass bei nur zwei freien Tagen zwischen zwei Partien die Regeneration im Vordergrund steht und dann der Fokus direkt auf das nächste Spiel gerichtet ist. Besondere Trainingsreize sind bei einer so engen Taktung kaum möglich. Dennoch bin ich sicher, dass wir sehr gut vorbereitet in das Heimspiel gegen den VfL Osnabrück gehen werden. 

Es ist das erste von gleich vier Duellen hintereinander gegen Gegner aus der Spitzengruppe. Wie geht Ihr diese Aufgaben an? 
Wir haben schon gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner in dieser Liga Punkte holen und auch gewinnen können. Das gilt auch für die Mannschaften, die in der Tabelle ganz oben stehen. Wichtig ist, bei uns zu bleiben und dann das Glück zu erzwingen. 

Mit Ba-Muaka Simakala, der auch im Hinspiel gegen uns erfolgreich war, und Erik Engelhardt stehen zwei Angreifer im Osnabrücker Kader, die in dieser Saison schon zweistellig getroffen haben. Da müssen wir hellwach sein.

Unser Gast VfL Osnabrück war nicht optimal in die neue Saison gestartet, legte zuletzt aber eine Serie von zehn Siegen aus elf Spielen hin. Überrascht? 
Gar nicht. Das Team ist sehr gut besetzt, ich hatte den VfL deshalb von Beginn an für eine Platzierung unter den ersten vier, fünf Mannschaften auf dem Schirm. Zu Beginn lief es nicht ganz rund. Aber zuletzt haben die Osnabrücker eindrucksvoll ihre Qualitäten gezeigt und verfügen vor allem auch über eine sehr gefährliche Offensive. Mit Ba-Muaka Simakala, der auch im Hinspiel gegen uns erfolgreich war, und Erik Engelhardt stehen zwei Angreifer im Kader, die in dieser Saison schon zweistellig getroffen haben. Da müssen wir hellwach sein. 

Thomas Eisfeld wurde in Aue erst eingewechselt, erzielte dann aber einen sehenswerten Treffer zum 1:2-Anschluss. War es die beste Empfehlung für einen Startelf-Einsatz gegen Osnabrück? 
Thomas ist immer eine Option, um von Beginn an aufzulaufen. Vor dem Aue-Spiel war es eine Bauchentscheidung, Clemens Fandrich gegen seinen früheren Verein von Beginn an spielen zu lassen. Ich weiß schließlich aus eigener Erfahrung, dass das immer etwas Besonderes ist. Nach seiner Einwechslung hat Thomas dann gezeigt, wie sehr er der Mannschaft helfen kann. Auch die anderen offensiven Wechsel haben gut funktioniert. Grundsätzlich haben wir gerade für die Positionen im zentralen und im offensiven Mittelfeld zahlreiche Alternativen. Für mich als Trainer ist es gut, die Qual der Wahl zu haben. 

Christoph Dabrowski: "Bei uns bleiben!" – Rot-Weiss Essen
Mit Eisfeld war Dabrowski in Aue besonders zufrieden: „Thomas hat gezeigt, wie sehr er der Mannschaft helfen kann!“ (Foto: Endberg)

Steht auch Felix Götze nach seinem Bänderteilriss im Knie wieder zur Verfügung? 
Felix konnte schon beim Abschlusstraining vor der Abfahrt nach Aue erstmals wieder voll mit der Mannschaft trainieren. Ich bin froh, dass er wieder dabei ist. Ob er schon gegen den VfL Osnabrück wieder zum Einsatz kommen kann, werden die letzten Trainingseindrücke entscheiden. 

Wie ist der Stand bei Michel Niemeyer, der in Aue nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung den Platz verletzungsbedingt wieder verlassen musste? 
Michel hat etwas in der Oberschenkelmuskulatur verspürt und wird deshalb zu Wochenbeginn noch einmal genau untersucht. Ich gehe davon aus, dass er uns gegen Osnabrück fehlen wird. Gleiches gilt auch für Simon Engelmann, der zuletzt erneut wegen einer Mandelentzündung mit dem Training aussetzen und Antibiotika nehmen musste. 

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