9. Mai 2023

Hohenberg: „Extrem selbstbewusst und maximal ambitioniert“

U19-Trainer vor neuer Saison in der A-Junioren-Niederrheinliga.

Rot-Weiss Essens U19-Trainer Simon Hohenberg im Interview.
Simon Hohenberg: „Das Maximale aus der Saison herausholen.“ (Foto: Heidelberg)

Noch bis zum 21. Mai nimmt die U19 von Rot-Weiss Essen an der A-Junioren-Sonderspielrunde des DFB teil. Längst aber ist der Blick auch schon auf die neue Saison 2023/2024 in der Niederrheinliga ausgerichtet. Dort will der neue Trainer Simon Hohenberg, der zuvor die U17 trainiert hatte und jetzt die Nachfolge von Suat Tokat bei der U19 angetreten hat, mit seinem Team eine möglichst gute Rolle und im besten Fall um den Aufstieg spielen. Auf dem Weg dorthin wurden bereits zahlreiche Testspiele und ein fünftägiges Trainingslager festgezurrt. Im Gespräch nimmt der 36-jährige RWE-Trainer Stellung zum Stand der Vorbereitung.

Hallo Simon! Die Vorbereitungsphase der U19 auf die neue Saison in der Niederrheinliga hat praktisch mit der Teilnahme an der A-Junioren-Sonderspielrunde bereits begonnen. Wie bewertest Du den aktuellen Stand?
Hohenberg: Wir befinden uns gerade in einer Übergangsphase. Es ist wichtig, gewisse Grundtugenden zu verinnerlichen, die uns als RWE auszeichnen. Und das geht nur über Wiederholungen und eine gewisse Hartnäckigkeit im Hinweisprozess auf unsere Grundtugenden. Zusätzlich ist für uns elementar wichtig, dass wir schnell als Team zusammenfinden.

Wie wichtig sind vor diesem Hintergrund die Duelle mit Teams aus anderen Bundesliga-Staffeln für Dich und die Spieler?
Mit Dynamo Dresden, dem SV Meppen, der SpVgg Unterhaching und dem FC Ingolstadt 04 treffen wir in der laufenden Hauptrunde auf interessante Gegner. Als Verein Rot-Weiss Essen spielen wir nun überregional, wollen uns bestmöglich verkaufen. Wir wollen vor allem vielen Jungjahrgängen die Chancen geben, auf diesem Niveau Erfahrungen zu sammeln. Ich bin davon überzeugt, dass wir auf lange Sicht davon profitieren werden. Unser letztes Spiel im Rahmen der Sonderspielrunde findet am 21. Mai beim FC Ingolstadt 04 statt. Danach trainieren wir noch und legen Ende Mai eine Pause ein.

Wie sieht die weitere Vorbereitung bis zum ersten Saisonspiel aus?
Der Start der Vorbereitung wird am 8. Juni mit den Neuzugängen erfolgen. Nach einigen Trainingseinheiten und einem Testspiel werden die Jungs ab dem 23. Juni in die Sommerferien geschickt, damit sie mit ihren Familien Urlaub machen können. Die zweite Phase der Vorbereitung beginnt dann am 10. Juli. Dann werden wir auch ein fünftägiges Trainingslager in Bocholt beziehen.

Wird es einige Höhepunkte während der Vorbereitung geben?
Wir starten mit einem Testspiel gegen die Senioren von Viktoria Goch. Anschließend spielen wir ein topbesetztes Turnier in der Sportschule Wedau. Am 26. Juli testen wir gegen die U19 des 1. FC Köln, den aktuellen DFB-Pokalsieger der Junioren. Anschließend stellt sich die U19 des FC Viktoria Köln bei uns vor. Am 2. August werden wir beim Niederrhein-Oberligisten TVD Velbert antreten. Für den 6. August haben wir ein weiteres Testspiel bei der U19 des VfL Bochum festgezurrt. Außerdem steht am 13. August noch eine Partie gegen die U19 des FC Hennef 05 auf dem Programm.

Hohenberg: "Extrem selbstbewusst und maximal ambitioniert" – Rot-Weiss Essen
In der 1. Runde des DFB-Pokals unterlag die U19 dem späteren Sieger aus Köln mit 2:5. (Foto: Endberg)

Wie sehr wird sich das Gesicht der Mannschaft verändern?
Nicht groß. Wir werden mit 22 internen Spieler in die Saison starten. Dazu kommen vier externe Neuzugänge. Wir werden nach aktuellem Stand mit einer Kaderstärke von 23 Feldspielern und drei Torhütern in die neue Spielzeit starten. Die Spieler konnten wir von unserem Projekt begeistern. Zahlreiche Jungs sind schon seit vielen Jahren bei uns im Verein und identifizieren sich mit diesem.

Auf welche Bereiche legst Du während der Vorbereitung besonders den Fokus?
Während der insgesamt zweigeteilten Vorbereitung sind drei Säulen für uns elementar: Zuerst steht die Identitätsfindung an: Wofür stehen wir? Was zeichnet uns aus? Wie wir als Rot-Weiss Essen auftreten und Fußball spielen wollen, müssen die Jungs verinnerlichen. Ein wichtiger Mosaikstein wird die Phase sein, in der wir uns als Team finden müssen. Der dritte Aspekt ist die körperliche Fitness, die für ein erfolgreiches Spiel unabdingbar ist. Es wird unsere Aufgabe sein, dass Spieltempo in jedem Spiel maximal hoch zu halten. Die Gegner müssen merken, mit wem sie es zu tun haben.

Hohenberg: "Extrem selbstbewusst und maximal ambitioniert" – Rot-Weiss Essen
In der Vorbereitung wird der Fokus auch auf der Geschlossenheit liegen. (Foto: Heidelberg)

Wie lautet die Zielsetzung für die Saison 2023/2024?
Wir gehen extrem selbstbewusst und maximal ambitioniert in die Saison. Aber auch eine große Portion Demut wird mit dabei sein. Die Saison wird kein Selbstläufer und wir werden uns jeden Dreier hart erarbeiten müssen. Aber wir werden bereit sein, dafür alles zu investieren. Wir werden in der Niederrheinliga nicht alles in Grund und Boden spielen, müssen uns unsere Position erst erarbeiten. Unser Ziel ist es selbstverständlich, das Maximale aus der Saison herauszuholen. Im Fokus steht allerdings, unsere Spieler weiterhin bestmöglich aus- und weiterzubilden. Ich denke, wir alle – ob Profiabteilung, Nachwuchsleistungszentrum oder auch die Fans – wollen unsere Jugendspieler im RWE-Trikot an der Hafenstraße sehen. Da verspüre auch ich eine gewisse Ungeduld in mir.

Welche Teams werden die größten Konkurrenten im Kampf um den Wiederaufstieg in die A-Junioren-Bundesliga sein?
Rot-Weiß Oberhausen und der VfB 03 Hilden werden als Mitabsteiger sicherlich ebenfalls eine gute Rolle spielen. Außerdem rechne ich damit, dass unser Nachbar Spvg Schonnebeck eine starke Mannschaft stellen wird. Dem FC Kray traue ich durchaus eine Außenseiter-Rolle zu. Ich freue mich insgesamt auf die Derbys gegen Kray, Schonnebeck und den ETB sowie auch darauf, dass wir unsere Heimspiele bald im neuen Stadion an der Seumannstraße austragen können.

In der zurückliegenden Saison hast Du die U17 zum Klassenverbleib in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga geführt. Wie froh bist Du, dass Du nun in der U19 mit den Jungs weiterarbeiten kannst?
Ich gehe diese Aufgabe mit sehr viel Vorfreude und Leidenschaft an. RWE ist mein Verein. Ich denke, dass ich dem Verein in meiner Position sehr viel geben kann. Ich habe mit den meisten Jungs bereits mindestens eine Saison, bei einigen sogar zwei Spielzeiten zusammengearbeitet. Für die Spieler ist es ebenfalls ein Vorteil, wenn sie wissen, mit wem sie es zu tun haben. Ich als Trainer stehe für Vollgasfußball. Meine Jungs wissen, was Sie an mir haben und wie unsere Linie ist.

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