14. September 2023
Moussa Doumbouya: „Serie weiter ausbauen!“
RWE-Angreifer stand in allen fünf Ligaspielen in der Startelf von Christoph Dabrowski.
Fünf Drittliga-Einsätze, fünfmal in der Startelf: Moussa Doumbouya ist neben Mittelfeldspieler Vinko Sapina (SC Verl) und Außenbahnspieler Lucas Brumme (SV Wehen Wiesbaden) der dritte Neuzugang, der von RWE-Cheftrainer Christoph Dabrowski in der Meisterschaft bislang immer von Beginn an aufgeboten wurde. Der von Drittliga FC Ingolstadt verpflichtete Angreifer hat eine besondere Geschichte. Im Jahr 2017 verließ er sein Heimatland Guinea und arbeitete sich in Deutschland in kurzer Zeit bis in den Profifußball hoch. Vor dem Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg nahm sich der 25-Jährige Zeit für ein Interview.
Hallo Moussa! Rot-Weiss Essen hat die Länderspielpause auf dem achten Rang verbracht. Es ist die bislang beste RWE-Platzierung überhaupt in der 3. Liga. Wie fällt Dein Fazit zu den ersten Partien aus?
Moussa Doumbouya: Wir sind insgesamt gut gestartet. Zum Auftakt hatte sich unser großer Aufwand noch nicht richtig bei der Punktausbeute niedergeschlagen. Nach dem 1:0-Heimsieg gegen den SC Preußen Münster und dem 2:0 bei der U23 des SC Freiburg stehen wir aktuell gut da. Die beiden Siege sind aber überhaupt kein Grund, sich zurückzulehnen. Im Gegenteil! Wir wollen nach der Länderspielpause so weitermachen.
Bis Ende 2017 warst Du noch in der Bezirksliga für den SC Wietzenbruch im niedersächsischen Celle am Ball. Denkst Du manchmal noch an Deine Anfänge in Deutschland zurück?
Klar. Ich war schon sehr überrascht, dass es für mich so schnell nach oben ging. In der Anfangszeit habe ich in Celle neben dem Fußball noch eine Ausbildung zum Dachdecker absolviert. Nach meinem Wechsel zur U23 von Hannover 96 ließen sich die Arbeitszeiten nicht mehr gut mit dem Fußball vereinbaren, also habe ich dann stattdessen nebenbei in einem Lager gearbeitet. Als ich die Chance bekam, im Profibereich Fuß zu fassen, wollte ich das unbedingt machen und bin jetzt sehr froh, wie alles gelaufen ist.
Mit Christoph Dabrowski hast Du bereits bei der U23 und den Profis von Hannover 96 zusammengearbeitet. Was zeichnet ihn für Dich als Trainer aus?
Er hat mir schon in Hannover viel beigebracht. Ich habe in der Zusammenarbeit mit ihm einiges dazugelernt, bin dadurch ein besserer Spieler geworden. Er sieht mich als Wandstürmer. Mit meiner Robustheit kann ich die Bälle vorne behaupten, Räume schaffen und meine Mitspieler einsetzen.
Für die „96er“ hast Du auch zehn Partien in der 2. Bundesliga bestritten. Ist Dir ein Spiel besonders in Erinnerung geblieben?
Jede Partie war besonders. Ich habe immer wieder gemerkt, wie hoch das Niveau in der 2. Bundesliga ist. Ich bin dankbar dafür, dass ich die Chance bekommen habe und diese Erfahrung machen durfte.
Im Endspurt der zurückliegenden Saison kamst Du für den FC Ingolstadt 04 in der 3. Liga regelmäßig von Beginn an zum Einsatz. Warum hast Du Dich dennoch für den Wechsel an die Hafenstraße entschieden?
Schon einige Zeit vor meinem Wechsel zum FC Ingolstadt 04 im Sommer 2022 war ich das erste Mal an der Hafenstraße. Den späten 2:1-Heimsieg in der Regionalliga West im Herbst 2021 gegen Alemannia Aachen hatte ich live im Stadion verfolgt. Die Stimmung der Fans hatte mich nachhaltig beeindruckt. Als ich im Sommer die Anfrage von Rot-Weiss Essen bekommen habe, musste ich also nicht lange nachdenken.
Im DFB-Pokal gegen den HSV hast Du bereits getroffen, in der Liga wartest Du dagegen noch auf Dein erstes Tor im RWE-Trikot. Wie sehr nervt Dich das?
Da mache ich mich nicht verrückt. Wir arbeiten jeden Tag hart dafür, dass es auch in der Liga so bald wie möglich mit dem Erfolgserlebnis klappt. Tore zu erzielen, gehört natürlich für einen Stürmer dazu. Ich freue mich aber auch, wenn ich dem Team durch andere Aktionen helfen kann. Ich bin ein Angreifer, der gerne viel für seine Mitspieler arbeitet und in jedem Spiel alles raushaut.
Nun geht es an der Hafenstraße mit der Partie gegen den Zweitliga-Absteiger SSV Jahn Regensburg weiter. Wie geht Ihr die Aufgabe an?
Vor der Länderspielpause sind wir nicht nur zum ersten Mal dreimal in Folge ohne Gegentor geblieben: Auch mit den beiden Siegen nacheinander war uns eine Premiere für RWE in der 3. Liga gelungen. Daran wollen wir unbedingt anknüpfen, die Fans mit einem leidenschaftlichen Auftritt erneut mitnehmen und die Serie weiter ausbauen.