17. September 2023
„Sandy“ räumt ab!
Sandgathe erhält nach Ehrenplakette auch die Georg-Melches-Verdienstmedaille.
Festspielwochen für Thomas „Sandy“ Sandgathe. Nachdem ihm Oberbürgermeister Thoms Kufen die Ehrenplakette der Stadt Essen verliehen hat, erhielt er als dritter Preisträger überhaupt die Georg-Melches-Verdienstmedaille überreicht. Ein Spieltag ohne Thomas „Sandy“ Sandgathe und seinen Songs im Stadion an der Hafenstraße ist nicht vorstellbar. Doch auch abseits des Stadions ist der RWE-Barde aktiv. Seit mehr als 10 Jahren tritt er für benachteiligte Kinder und Jugendliche mit seiner Gitarre auf, lässt hinterher seinen Hut kreisen und ist Botschafter für die Essener Chancen. Auf Radio Hafenstraße ist er mit einer eigenen Sendung regelmäßig zu hören. Und für den guten Zweck spielt er zudem live Wohnzimmerkonzerte, bei denen die Zuhörer und Streaming-Zuschauer auch Spenden abgeben können. Weit über 150.000 Euro sind in all den Jahren so zusammengekommen.
Nun ehrt ihn das RWE-Kuratorium als dritten Preisträger der Georg-Melches-Verdienstmedaille, die in den Vorjahren schon Walter Ruege und Lothar Dohr erhalten haben. Das Kuratorium wird gebildet vom Ehrenamtsbeauftragten und je einem Vertreter des Vorstands, Aufsichtsrats, Ehrenrats, Wahlausschusses, der Fan- und Förderabteilung und der Essener Chancen. Bis zum 30. April konnten Vorschläge eingereicht und diskutiert werden, die diesmal mit überwältigender Mehrheit den Namen Thomas „Sandy“ Sandgathe trugen.
Rot-Weisser Barde singt mit Riesenherz für Essener Kinder
Kurze Hose, Trikot, Schnurrbart, seinen Hut mit einer Vielzahl von Pins und Stickern geschmückt und die Gitarre auf dem Rücken. Das ist Thomas „Sandy“ Sandgathe, Kerl aus‘m Pott – der rot-weisse Barde, dessen zahlreichen RWE-Songs vor dem Anpfiff im Stadion an der Hafenstraße erklingen. Im bürgerlichen Beruf Elektromeister, der sich auch um Flutlichtmasten kümmert, ist er privat seit Jugendtagen Vollblutmusiker und aktuell wohl der bekannteste Fan von Rot-Weiss Essen, der alles für seinen Verein gibt. Vor allem hat Sandy ein Herz für Kinder. Seit 2012 holt er für die Aktion „Herzenswünsche“ der Essener Chancen die Gitarre raus und lässt hinterher den Hut für die Kids rumgehen.
Egal, ob auf Hochzeiten, Geburtstagen oder Firmenfesten, Taufen, in Wohnzimmern und Kneipen, bei Weihnachts-, Firmen- und Fanclubfeiern (sogar vor Schalke-Fans!), Sandy packt die Gitarre aus, stimmt Folk- und Rockklassiker sowie seine RWE-Hymnen an und hält hinterher den Hut für die Kinder der „Herzenswünsche“ auf. „Das funktioniert“, sagt der RWE-Barde mit dem großen Herz. Mittlerweile spielt er jährlich einen fünfstelligen Betrag für die Aktion „Herzenswünsche“, die Essener Chancen und weitere Kindersozialprojekte ein.
Es geht um mehr als nur Geschenke
Als ein Projekt der Essener Chancen gab es vor der Corona-Zeit im Stadion an der Hafenstraße eine Weihnachtsfeier, wo benachteiligte Kinder Geschenke bekamen, die sie zuvor auf einen Wunschzettel geschrieben hatten. Für Sandy war es das absolute Highlight im Jahr. „Wer diese Kinderaugen einmal gesehen hat, stellt keine Fragen mehr. Ich bin ja auch Familienvater und es kann nicht sein, dass Kinder nichts zu Weihnachten bekommen“, erklärt er sein Engagement.
Mittlerweile fährt er mit Spielern und weiteren Repräsentanten des rot-weissen Sozialprojektes Essener Chancen in der Adventzeit zu verschiedenen Essener Einrichtungen für benachteiligte Kinder und Jugendliche.
Botschafter für den guten Zweck
Weit über 50 Auftritte im Jahr spielt Sandy mittlerweile jährlich für den guten Zweck. Kein Wunder also, dass er zum Botschafter der Essener Chancen ernannt wurde. Und das soll noch lange weiter gehen: „Ich bin Musiker, ich mache gerne Musik, ich fahre gerne durch die Stadt oder mal nach Berlin, zu meinen Freunden von Union Berlin. Ich opfere ein bisschen Zeit, mehr ist das nicht.“ Und er weiß auch: „Würde mich niemand einladen, wäre die ganze Aktion `Herzenswünsche´ ein Rohrkrepierer. Somit kann ich mich nur bei allen bedanken, die mich eingeladen haben, um mir die Möglichkeit zu bieten, einige Songs zu spielen, ein paar Stauder zu kippen und meinen Hut rumgehen zu lassen. Wir machen hier alles zusammen. Ich bin halt der, der spielt und die anderen spenden die Kohle. Alles gut.“ Sandy ist längst ein Aushängeschild für die rot-weisse Sozialinitiative „Essener Chancen“ geworden.
Als „Padders Jung“, wie sich der Ehemalige des Don-Bosco-Gymnasiums selbst bezeichnet, hat er das Motto des Ordensgründers Don-Bosco verinnerlicht, der sich im 19. Jahrhundert um benachteiligte Kinder und Jugendliche in Turin gekümmert hat und dessen kirchliches Sozialwerk heute weltweit umspannend ist: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“.
Thomas „Sandy“ Sandgathe zeigt, das mit ganz wenig Mitteln, dafür viel Mut und der Grundeinstellung, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, unglaublich viel erreicht werden kann.
Lieber Sandy, Danke für dieses außergewöhnliche Engagement und herzlichen Glückwunsch zur Georg-Melches-Verdienstmedaille!
Ein Beitrag von Vereinshistoriker Georg Schrepper.