6. Oktober 2023

Auf Tief soll Hoch folgen

Duellcheck: RWE möchte gegen Verl zurück auf die Siegerstraße.

Am Samstag soll bei Rot-Weiss Essen wieder gemeinsam gejubelt werden.
Am Samstag soll wieder gemeinsam gejubelt werden. (Foto: Höft)

Eine Englische Woche, die schon jetzt einer Achterbahnfahrt der Gefühle gleicht, findet am Samstag (14.00 Uhr) im Stadion an der Hafenstraße gegen den SC Verl ein Ende. Nach einem 3:1-Erfolg gegen Dynamo Dresden und einer 0:4-Niederlage in Unterhaching wartet das dritte Duell in den letzten sieben Tagen auf Rot-Weiss Essen. Alles Wichtige zur Partie gegen die Ostwestfalen lesen Fans im Duellcheck!

Die Ausgangslage:

Ein jeder Rot-Weisser erlebt dieser Wochen ein Wechselbad der Gefühle. Angefangen hat die Fahrt mit einem starken Auftritt gegen Zweitliga-Absteiger Regensburg (0:0), auf den eine ernüchternde Niederlage gegen Aufsteiger Ulm folgte (1:2). Gleiches Spiel in den vergangenen Tagen: Nach 3:1-Erfolg gegen Drittliga-Primus Dynamo Dresden kam am Mittwochabend eine herbe 0:4-Schlappe bei der SpVgg Unterhaching dazu. Ergebnisse und Leistungen, die nicht zusammenpassen, wie RWE-Mittelfeldmann Cedric Harenbrock nach der Partie in Bayern befand: „Wir hatten ein richtig gutes Gefühl in der Mannschaft, das wir in Unterhaching mit ins Spiel nehmen wollten. Wir bekommen dann blöde Gegentore, die uns schlussendlich das Spiel verlieren lassen.“

Auf Tief soll Hoch folgen – Rot-Weiss Essen
Enttäuschtes Gesicht bei Cedric Harenbrock nach der Niederlage in Unterhaching. (Foto: Endberg)

Doch Mut macht, dass auf ein Tief in den vergangenen Wochen auch immer wieder ein Hoch folgte. Positive Gedanken, die es braucht, um am Samstag dieses Hochgefühl im Stadion an der Hafenstraße entstehen zu lassen! Für Korrekturen im Training bleibt nämlich nicht viel Zeit. Keine 72 Stunden liegen zwischen der weitesten Auswärtspartie dieser Saison und dem Heimspiel gegen den SC Verl.

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Zum Abschluss zweier Englischer Wochen müssen also nochmal alle Kräfte gebündelt werden. Auf die Unterstützung der Fans kann RWE im Stadion an der Hafenstraße zählen. „Es ist fantastisch, was die Fans aktuell machen“, sagt Harenbrock nach dem tollen Support der knapp 500 nach Haching mitgereisten Rot-Weissen. Das Ziel der Dabrowski-Elf also klar: den Zuschauern etwas zurückgeben! Ein gutes Omen ist hier, dass RWE in dieser Drittliga-Saison vor heimischer Kulisse noch ungeschlagen ist. In keinem der vier gespielten Partien verließ Rot-Weiss Essen das Feld als Verlierer. Verl musste in der Fremde bereits drei Niederlagen hinnehmen.

Besonders wird das Spiel gegen die Ostwestfalen allemal für zwei Rot-Weisse. Ron Berlinski hat in Verl den Sprung in den Profifußball geschafft. „Ich hatte mich schon in der abgelaufenen Saison sehr auf die Wiedersehen gefreut, das ist in diesem Jahr nicht anders. Ich habe dem SC Verl viel zu verdanken. Der Verein hatte mir die Chance gegeben, mich im Profifußball zu beweisen. Ich hatte eine gute Zeit in Verl“, sagt der Stürmer vor der Partie. Einer, der ebenfalls das Trikot der Ostwestfalen trug und im Sommer an die Hafenstraßen wechselte, ist Vinko Sapina. Hinter einem Wiedersehen des Mittelfeldmotors mit dem SCV in einem Pflichtspiel steht jedoch ein Fragezeichen. Sapina hat mit einem „steifen Nacken“ zu kämpfen. Zum ersten Wiedersehen kam es bereits in der Vorbereitung. RWE unterlag den Ostwestfalen kurz vor Saisonbeginn mit 0:1.

Auf Tief soll Hoch folgen – Rot-Weiss Essen
Traf bereits im Testspiel auf seine ehemaligen Kollegen aus Verl: Vinko Sapina. (Foto: Endberg)

Nicht genug, dass die Niederlage in Unterhaching schmerzte, auch der Ausfall von Felix Götze tut weh. Der 25-Jährige zog sich in der Partie eine leichte Bauchmuskelzerrung zu. Auf ihn kann Dabrowski gegen Verl nicht zurückgreifen. Definitiv fehlen werden außerdem die Langzeitverletzten Fabian Rüth (Kreuzbandriss), Ekin Celebi (Reha-Training nach Leistenoperation) und Thomas Eisfeld (Reha-Training nach Teilriss der Symdesmose). Björn Rother ist nach seiner Wadenverletzung rechtzeitig für das Spiel gegen die Ostwestfalen fit geworden.

Der Gegner:

Nach einem denkbar schlechten Saisonstart (drei Niederlagen in Serie) hat sich der SC Verl zuletzt mit einem 3:1-Derbysieg gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld fangen können. Klar ist auch, dass der SCV Fußball spielen kann, viel mehr mangelt es aktuell an „Aufwand und Ertrag“, wie Chef-Trainer Alexander Ende befindet. Hierfür sieht der 44-Jährige, der im Sommer als Nachfolger von Mitch Kniat nach Ostwestfalen wechselte, einen entscheidenden Faktor: „Die Balance in allen Mannschaftsteilen ist ein großes Thema. Wir wollen offensiv spielen, aber zur Wahrheit gehört auch, dass wir zu viele Gegentore kassieren. Statistisch gesehen waren wir nach dem sechsten Spieltag die Mannschaft, die am wenigsten Torschüsse zugelassen hatte. Diese Stellschrauben wollen wir justieren, ohne dabei die fußballerische Grundausrichtung zu verändern, mit der sich der SC Verl identifiziert.“

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Seit dieser Saison steht Alexander Ende an der Seitenlinie bei den Ostwestfalen. (Foto: Endberg)

Einer, der die Qualität besitzt, diese Aufgabe des „Balance finden“ auf dem Platz umzusetzen, ist Kapitän Mael Corboz. Der Amerikaner spielt seit 2021 für den SC Verl und ist mit Torge Paetow der Dauerbrenner bei den Ostwestfalen. In allen neun Drittligaspielen stand Corboz über die volle Distanz auf dem Platz und besticht durch Flexibilität im Mittelfeld, einer guten Zweikampfquote und seinem Drang, den Torabschluss zu suchen. So konnte der 1,80 Meter große Corboz bereits zwei Treffer bejubeln.

Auf Tief soll Hoch folgen – Rot-Weiss Essen
Mael Corboz (r.) im Duell mit Essens Moussa Doumbouya. (Foto: Endberg)

Doppelt so oft durfte sich Oliver Batista Meier über Treffer freuen. Mit Neuzugang Lars Lokotsch ist Meier mit vier erzielten Toren der treffsicherste Spieler in den Reihen von Trainer Ende. Erstaunlich für einen quirligen Offensivspieler ist die Zweikampfstärke. Meier beweist sich nicht nur in der Offensive, sondern hat auch Stärken in der Defensive. Der Traum eines jeden Trainer! Beim 3:1-Erfolg über Bielefeld brachte der 22-Jährige die Verler mit dem Führungstor auf die Siegerstraße.

Apropos Tor, der SC Verl ist derzeit eine echte Torfabrik! Mit Saarbrücken (18) und Ingolstadt (17) erzielten nur zwei Teams mehr Treffer als der Sportclub (16). Zur Wahrheit gehört allerdings auch die Schwäche in der Defensive. Denn so oft die Verler Tore bejubeln durften, so häufig ärgerten sie sich über die Vielzahl an Gegentoren. Schon 18-mal musste Torwart Luca Unbehaun hinter sich greifen, drittschlechtester Drittliga-Wert.

Zur Partie gegen Rot-Weiss Essen muss Verl-Trainer Alexander Ende nur auf einen Spieler verzichten. Nicolas Sessa fällt mit einer Zerrung aus.

Letzte 07 Duelle:

  • 27. Mai 2023: RWE – Verl 2:2 (Tore: Plechaty, Müsel)
  • 21. Januar 2023: Verl – RWE 1:1 (Tor: Bastians)
  • 29. September 2019: RWE – Verl 1:4 (Tor: Kefkir)
  • 15. März 2019: RWE – Verl 0:2
  • 14. September 2018: Verl – RWE 1:1 (Tor: Baier)
  • 29. März 2018: Verl – RWE 1:1 (Tor: Baier)
  • 30. September 2017: RWE – Verl 1:1 (Tor: Urban)

Der Schiedsrichter:

Die Spielleitung übernimmt Eric Weisbach. Für den 26-Jährigen Bremer ist es das zweite Spiel mit RWE-Beteiligung: In der Saison 2022/23 pfiff Weisbach die Partie zwischen RWE und dem VfB Oldenburg (5:3).

Bei der Spielführung helfen Weisbach die Assistenten Johannes Schipke (31, Wolmirstedt) und Hannes Ventzke (24) sowie als vierter Offizieller Luca Marx (25, Brühl).

Das Wetter:

Die Sonne lässt sich an der Hafenstraße blicken. Erwartet werden zudem 19 Grad.

Übertragung:

MAGENTA SPORT überträgt die Partie ab 13.45 Uhr live. Den Kommentator macht Philip Konrad, Tobi Schäfer moderiert durch die Sendung.

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