30. Oktober 2023

Achtelfinale bei Straelen: Ausflug in alte Zeiten

Im Pokal trifft RWE auf einstig harten West-Regionalliga-Konkurrenten.

Achtelfinale bei Straelen: Ausflug in alte Zeiten – Rot-Weiss Essen
Im Stadion an der Römerstraße entschied RWE schon sechs Spiele für sich. Im April 2021 sorgte unter anderem Cedric Harenbrock (r.) mit seinem Treffer für drei Punkte. (Fotos: Endberg)

Stand für Rot-Weiss Essen in den vergangenen Jahren eine Partie gegen den SV Straelen auf dem Programm, dann war das zumeist Pflicht statt Kür. Schuld trug vor allem ein Talent der Grenzländer, den stets favorisierten Hafenstraßen-Klub kräftig zu ärgern. Niederrheinpokal-Halbfinalaus, vierthöchste Heimschlappe zu West-Regionalliga-Zeiten – all das ist nicht lange her. Auch wenn die Favoritenrolle natürlich ungefragt beim nunmehr drei Partien ungeschlagenen Drittligisten liegt: Die Antennen des RWE-Teams sind trotz zwei Klassen Unterschied vor dem Niederrheinpokal-Achtelfinale (Di., 31. Oktober, 19.00 Uhr, Stadion an der Römerstraße) „ausgefahren“, wie Chef-Trainer Christoph Dabrowski auf der Pressekonferenz nach dem Duisburg-Spiel erklärt.

Er fahre zu unterklassigen Gegner „ohnehin mit einer ordentlichen Portion Respekt“, gab sich Ex-Profi Dabrowski nach dem vergangenen 5:0-Zweitrundenerfolg gegen den SC St. Tönis demütig. Ein guter Berater: Wuppertal (3:4 gegen Bezirksligist SW Alstaden) und auch der MSV Duisburg (0:1 gegen Oberligist KFC Uerdingen) scheiterten im laufenden Wettbewerb an Underdogs. RW Oberhausen mühte sich jüngst ab, einen lang andauernden 0:2-Rückstand gegen Landesligist Monheim erst in der Nachspielzeit zu drehen.

„Fokus und Konzentration“ auch in Straelen gefragt

Doch gar keine Frage: Rot-Weiss Essen fährt als Favorit und mit breiter Brust zum Niederrhein-Oberliga-Sechstplatzierten Straelen! Dreimal in Folge 2:1 – der erste Sieges-Hattrick in Liga 3 liegt hinter RWE. Entsprechend grüßt das Team um Mannschaftskapitän Vinko Sapina derzeit vom fünften Tabellenplatz. Bringt Rot-Weiss dieselbe Leistung wie in den vergangenen Spielen auf den Platz, dann wird das Team in Straelen bestehen, weiß Dabrowski: „Es geht um Fokus und Konzentration.“

Achtelfinale bei Straelen: Ausflug in alte Zeiten – Rot-Weiss Essen
Andere Liga, andere Gästeblock-Kapazität: Im Grenzland haben nicht annähernd so viele RWE-Fans die Chance, ihr Team anzufeuern, wie am vergangenen Samstag gegen den MSV Duisburg.

So klar verteilt wie am Dienstagabend waren die Machtverhältnisse zwischen Essen und Straelen nicht immer. Keine zwei Jahre her, da rangierten beide Klubs in der West-Regionalliga – auch wenn sich der eine eher gen Tabellenspitze und der andere zum Keller orientierte. Im August 2021 setzte es zur Corona-Zuschauerrückkehr nach Monaten leerer Ränge gar eine herbe 1:4-Klatsche für RWE im Stadion an der Hafenstraße. Als der SVS Rot-Weiss im Mai 2021 vor der Brust hatte, da entschied Straelen das Halbfinal-Elfmeterschießen mit 4:6 für sich. Auswärtsspiele an der Römerstraße wurden in den Saisons 2020/21 sowie 2021/22 zu Hängepartien, auch wenn Straelen noch nicht ein einziges Spiel zuhause gegen RWE gewinnen konnte.

Schwindender Wiedererkennungswert bei Grenzland-Trip

Das Gesicht der Grenzländer ist mittlerweile jedoch ein anderes: Als Tabellenletzter in die Oberliga abgerutscht, wird der SVS jetzt von Sunay Acar, langjähriger Coach des VfB Hombergs, trainiert. Schlüsselspieler aus den Vorjahren – Goalgetter Cagatay Kader, Routinier Adil Lachheb oder Keeper Robin Udegbe – stehen allesamt nicht mehr unter Vertrag, das Team haben die Sportverantwortlichen nach dem Abstieg beinahe komplett durchgetauscht.

So erinnert Dienstagabend wohl nur noch der weite Blick über die Felder an vergangene Regionalliga-West-Zeiten. Dabrowski weiß: Essen fährt ins Grenzland, um zu „erledigen, was notwendig ist!“ Punkte, die den schlafenden Riesen aus der Ruhrgebietsmetropole wecken sollen, müssen nicht mehr gesammelt werden – die nationale Profifußballbühne ist erreicht. Wohl aber strebt RWE auch am Halloweenabend einer Wettbewerbs-Spitzenposition entgegen: Die Hafenstraßen-Elf möchte dem noch vier Spiele entfernten Niederrheinpokalsieg 2023/24 einen Schritt näherkommen!

tageskasse geöffnet

Eintrittskarten für das Pokal-Achtelfinalspiel (Di., 31. Oktober, 19.00 Uhr, Stadion an der Römerstraße) können hier online bestellt und am Dienstag zwischen 14.00 und 16.00 Uhr am Ticketschalter gekauft werden. Alternativ öffnet in Straelen ab 17.30 Uhr auch eine Tageskasse.

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