26. Januar 2024

Spannend bis zum Schluss!

Duellcheck: Mit RWE und Preußen Münster treffen Last-Minute-Experten aufeinander.

Großer Jubel bei Rot-Weiss Essen über den Last-Minute-Sieg im Hinspiel.
Die Rot-Weissen bejubeln den Last-Minute-Sieg im Hinspiel. (Foto: Endberg)

Da ist Stimmung in der Bude! Rot-Weiss Essen muss am Sonntagmittag (13.30 Uhr) zum Westduell an die Hammer Straße, wo Preußen Münster wartet. Last-Minute-Treffer Thomas Eisfeld? Da klingelt bei den RWE-Fans doch etwas und gemeint ist nicht das letzte Tor des 31-Jährigen am vergangenen Spieltag. Essen gegen Münster, das sind Partien, zu denen es auf dem Platz heiß hergeht. Alles Wichtige zum 79. Aufeinandertreffen beider Mannschaften erfahren Fans im Duellcheck!

Ausgangslage:

Deckel drauf! Als Joker Thomas Eisfeld nach Sprint über den halben Platz in der 90. Minute noch die Ruhe hatte, den Ball überlegt ins lange Eck zu schieben, war jedem Rot-Weissen im Stadion klar: Das ist der achte Erfolg an der Hafenstraße in dieser Saison. „Ab und zu gelingt mir so ein Tor auch im Training. Natürlich ist es umso schöner, dass es heute im Stadion geklappt hat“, sagte der Offensivspieler augenzwinkernd nach der Partie. Mit 3:1 (0:0) wurde Viktoria Köln am Dienstagabend zurück in die Domstadt geschickt und RWE brachte sich aus eigener Kraft zurück in die Erfolgsspur.

Spannend bis zum Schluss! – Rot-Weiss Essen
Ron Berlinski (l.) kann es kaum fassen: Eisfeld trifft zur Entscheidung gegen Viktoria Köln. (Foto: Höft)

Ein Grund dafür mit Sicherheit auch das glückliche Händchen von Chef-Trainer Christoph Dabrowski. 13 Torbeteiligungen verzeichnen die rot-weissen Joker in dieser Spielzeit bisher. Alleine gegen Viktoria Köln kamen mit der Torvorbereitung von Ron Berlinski und dem Treffer von Eisfeld zwei Punkte in dieser Kategorie auf das Konto von RWE hinzu. Der viertbeste Wert in der 3. Liga!

„Unser Ziel vor der Saison war es, eine richtige Heimmacht zu werden. Jeder Gegner soll es hassen, an die Hafenstraße zu kommen“, sagte Co-Trainer Lars Fleischer unter der Woche noch. Dass das bisher ganz gut klappt, zeigt ein Blick auf die Heimtabelle der 3. Liga. Von ganz oben grüßt da nämlich der Hafenstraßen-Klub. Acht Siege und zwei Remis ergeben in Summe 26 Zähler. Dynamo Dresden ist in dieser Kategorie der erste Verfolger mit 24 Punkten und zwei Partien in der Hinterhand. 

Die Hafenstraße also ein wichtiger Faktor für Rot-Weiss Essen, wenn es um Punkte geht. Ein weiterer Erfolgsgarant ist Felix Götze. Nach abgesessener Gelb-Sperre kehrte der 25-Jährige gegen Viktoria Köln in die Startaufstellung zurück. 1,94 Punkte im Schnitt sammelte der Hafenstraßen-Klub, wenn Götze in der ersten Elf stand. Vier Partien verpasste der Blondschopf 2023/24, in denen es die Rot-Weissen zu lediglich einem Sieg schafften – Zählerdurchschnitt ohne den Abwehrmann: 0,75.

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Spielte sich mit seiner Leistung gegen Viktoria Köln in die „Kicker“-Spieltagself: Felix Götze. (Foto: Endberg)

Nicht nur aufgrund dieser Statistik wird Götze am Sonntag gegen Preußen Münster eine wichtige Rolle spielen. Gegen die „Adlerträger“ geht es nämlich vor allem um die Oberhand in den Zweikämpfen. Mit RWE und dem SCP treffen zwei Mannschaften aufeinander, die zu den zweikampfstärksten Teams der gesamten Liga zählen. Ein Fakt, der ein intensives Spiel auf dem Platz verspricht.

Gegen keinen anderen Gegner in der 3. Liga trat Rot-Weiss Essen häufiger an als gegen Preußen Münster. 78 Westduelle lieferten sich die NRW-Klubs bislang. Die Oberhand hat RWE: 39 Partien konnte Rot-Weiss für sich entscheiden. 15 Partien davon gewann der Verein aus Bergeborbeck im Preußenstadion. Generell fuhr RWE 21-mal mit Punkten im Gepäck zurück in die Ruhrmetropole. Ein Fakt, der angesichts dessen, dass sich das Team von Christoph Dabrowski in der Fremde noch schwertut (12. Platz Auswärtstabelle), Hoffnung bereitet.

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Das letzte Duell im Preußenstadion gewann RWE 2021 mit 3:2. (Foto: Endberg)

Zu Hause schläft es sich am besten: So gut Rot-Weiss Essen bisweilen vor heimischer Kulisse performt, so sehr stottert der Motor bei Auswärtsspielen. Fünf von neun Partien wurden verloren. Besonders auffällig: Mit Ausnahme des Freiburg-Sieges unterlag RWE in jedem Spiel (4) in der Fremde, welches außerhalb von Nordrhein-Westfalen lag. „Klar ist es bei uns ein Thema, wie wir diese Art und Weise, wie wir zu Hause Fußball spielen, auch auf die gegnerischen Plätze übertragen können“, äußerte sich Fleischer im Video-Vorbericht zur Partie am Sonntag zur aktuellen Auswärtsbilanz. Da Münster und damit der nächste Gegner jedoch innerhalb nordrhein-westfälischer Landesgrenzen liegt, macht folgende Statistik zusätzlichen Mut: Sieben der zehn Auswärtszähler (0:0 Viktoria Köln, 2:1 Borussia Dortmund U23, 2:1 MSV Duisburg) sammelte die Dabrowski-Elf im heimischen Bundesland.

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Bei der Mission Auswärtssieg nicht mit von der Partie sein werden Ekin Celebi (Schulterverletzung) und Sandro Plechaty (Innenbandriss) sowie Fabian Rüth (Aufbautraining nach Kreuzbandriss).

Das Hinspiel:

Riesenjubel gab es an Hafenstraße: Der erste Saisonsieg wurde eingetütet! Das Team von Rot-Weiss Essen-Chef-Trainer Christoph Dabrowski feierte am 4. Spieltag nach einem packenden und intensiven Westduell einen emotionalen und insgesamt auch verdienten 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen den Aufsteiger SC Preußen Münster.

18.677 Zuschauer im Stadion an der Hafenstraße sahen, wie der eingewechselte Thomas Eisfeld (90.+3) erst in der Nachspielzeit den erlösenden Siegtreffer für die Rot-Weissen erzielte. Ein Last-Minute-Treffer brachte somit die Entscheidung in einem spannenden Westduell mit den Preußen.

Dabrowski resümierte: „Wir haben in einem intensiven Spiel mit vielen Torchancen geschafft, was wir uns vorgenommen haben: Nicht zu zweifeln und mutig und zielstrebig zu spielen.“

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Knockout in letzter Sekunde: RWE siegte im Westduell. (Foto: Höft)

Der Gegner:

„Ich bin hin und her gerissen“, so SCP-Trainer Sascha Hildmann im Anschluss an das 1:1 (1:1) beim FC Ingolstadt am Mittwochabend. Einer schnellen Führung durch Joel Grodowski (4.) stand eine ebenso rasche Antwort der „Schanzer“ entgegen: Pascal Testroet egalisierte den Zwischenstand nach elf Zeigerumdrehungen. „Zum Ende hin waren wir dem Sieg etwas näher. Nichtsdestotrotz haben wir gegen ein starkes Team gespielt, welches die meisten Tore der Liga geschossen hat, deswegen nehmen wir den Punkt gerne mit“, resümierte Hildmann.

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Sascha Hildmann steht bei den „Adlerträgern“ seit 2020 an der Seitenlinie. (Foto: Endberg)

Preußen Münster, das zuletzt zweimal nach 3-4-1-2 auf ein 4-4-2 mit Doppelsechs setzte, ist damit in diesem Pflichtspieljahr noch unbesiegt. Den Auftakt gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld gewann der Aufsteiger nämlich 2:1. Ein positiver Trend, der nicht erst seit diesem Jahr zu erkennen ist. Nur eins der letzten sechs Drittliga-Duelle verloren die „Adlerträger“ (3:2 SpVgg Unterhaching).

Schlag auf Schlag geht es wie für alle Drittligisten aufgrund der Englischen Woche nicht nur auf dem Platz für Preußen Münster. Ordentlich zu tun hatte Sport-Geschäftsführer Peter Niemeyer. Andrew Wooten löste auf eigenen Wunsch seinen Vertrag beim SCP auf. Als Ersatz holte Niemeyer Dominik Steczyk an die Hammer Straße. Der 24-jähige Angreifer stand zuletzt beim polnischen Erstligisten Ruch Chorzow unter Vertrag. Zuvor spielte Steczyk schon in der 3. Liga für den Halleschen FC. Ein weiterer Neuzugang ist Marvin Benjamins. Der Offensivspieler wurde vom SV Meppen ausgeliehen.

Ähnlich wie das Stadion an der Hafenstraße ist auch das Preußenstadion in dieser Spielzeit eine echte Festung. Lediglich eine von zehn Partien (1:3 Waldhof Mannheim) verlor Münster vor eigener Kulisse. Dem gegenüber stehen fünf Siege und vier Remis.

Ein Mann auf Seiten des SCP, der aktuell mit seinen Toren für diesen positiven Trend und für die starke Heimbilanz sorgt, ist Malik Batmaz. Im Sommer wechselte der 23-Jährige vom Karlsruher SC ins Münsterland. Elf Treffer und damit ein Drittel aller Münster-Tore gehen auf das Konto von Batmaz, damit steht der Stürmer aktuell auf dem 3. Platz im Ligavergleich. Besonders gerne trifft der aus dem Kraichgau stammende Batmaz im Preußenstadion: Neun Buden gelangen ihm in der Heimspielstätte des SCP.

Als wären die Werte von Batmaz nicht genug, haben die Münsteraner noch einen weiteren gefährlichen Offensivspieler in ihren Reihen. Joel Grodowski war in dieser Saison bereits an zwölf Treffern direkt beteiligt (neun Tore, drei Torvorlagen). Batmaz und Grodowski stellen mit 20 Toren das treffsicherste Duo der 3. Liga dar. Jannik Mause und David Kopacz vom FCI sowie Dominic Baumann und Tunay Deniz vom HFC sind mit je 19 Treffern die engsten Verfolger des Preußen-Duos.

Wenn Preußen Münster auf dem Platz steht, ist es spannend bis zum Schluss. Vier Treffer gelangen den „Adlerträgern“ in dieser Saison bereits in der Nachspielzeit. Genauso viele Tore schoss Rot-Weiss Essen in diesem Zeitraum. Der Zuschauer, ob auf SCP- oder RWE-Seite, wird am Sonntag also gut beraten sein, seinen Platz nicht vor dem Abpfiff des Schiedsrichters zu verlassen, wenn er wirklich nichts verpassen möchte.

Preußen-Coach Hildmann wird gegen Rot-Weiss auf Ogechika Heil (Aufbautraining nach muskulären Problemen), Thomas Kok (Schleudertrauma) und Sebastian Mrowca (Außenbandriss) verzichten müssen.

Der Schiedsrichter:

Der 37-jährige Landauer Timo Gerach hat die Spielleitung inne. Für den Bundesliga-Referee ist es das erste Spiel mit RWE-Beteiligung.

Gerachs Assistenten sind Marcel Gasteier (34 / Lahnstein) und Martin Wilke (26). Maximilian Nie-Hoegen (25) vermittelt als vierter Offizieller.

Das Wetter:

In Münster bleibt es trocken bei einer Temperatur von 7 Grad.

Übertragung:

MAGENTA SPORT überträgt die Partie ab 13.15 Uhr live. Markus Höhner kommentiert das Spiel, Moderator ist Gari Paubandt.

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