1. Februar 2024

Rios Alonso: „Vertrauen zurückzahlen!“

Abwehrspieler absolvierte bislang jede Drittliga-Spielminute.

1.980 Minuten: So lange stand José-Enrique Ríos Alonso in dieser Drittliga-Saison für Rot-Weiss Essen bereits auf dem Feld. Damit ist der Innenverteidiger nehmen Torhüter Jakob Golz der einzige RWE-Kicker, der noch keine einzige Sekunde verpasst hat. Ligaweit haben bei den Feldspielern sonst nur noch Konrad Faber von Spitzenreiter SSV Jahn Regensburg und Serge Müller vom kommenden Gegner SC Freiburg U23 eine 100-prozentige Einsatzquote. Vor dem Heimspiel gegen die Freiburger im Stadion an der Hafenstraße (Sa., 03. Februar, 14.00 Uhr, Tickets hier) nahm sich der 23-Jährige Zeit für ein Interview.

Hallo „Ene“! RWE ging zuletzt beim 1:2 im NRW-Duell beim SC Preußen Münster leer aus. Wie hast Du die Partie gesehen?
José-Enrique Ríos Alonso: Ich kann selbst nicht so genau erklären, warum es nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir sind schon früh in Rückstand geraten, weil wir uns bei einem Freistoß des Gegners doof angestellt haben. Danach sind wir besser in die Partie gekommen und erzielen auch den Ausgleich. Dann spielen wir aber eine ganz schlechte zweite Halbzeit. Insgesamt waren wir zu weit von dem Leistungslevel entfernt, zu dem wir eigentlich in der Lage sind. Man muss deshalb auch so ehrlich sein und sagen, dass die Niederlage verdient war.

In den zurückliegenden drei Auswärtsspielen gab es jeweils nichts Zählbares. Siehst Du da einen Zusammenhang?
Auswärts ist aktuell schon ein wenig der Wurm drin. Wir bekommen die Qualität nicht so gut auf den Platz wie bei unseren Heimspielen. Dabei bereiten wir uns auf die Auswärtsspiele nicht anders vor. Wobei die Auftritte von uns beim FC Ingolstadt 04 und auch beim FC Erzgebirge Aue schon besser waren als zuletzt in Münster. Auch wenn das Ergebnis am Ende identisch war.

Mit Mustafa Kourouma und Felix Götze hattest Du in diesem Jahr schon zwei verschiedene Teamkollegen in der Innenverteidigung. Verändert sich dadurch deine Rolle?
Felix ist der Erfahrenste von uns, er strahlt dadurch große Sicherheit aus. Musti hat aber auch immer zu 100 Prozent seine Leistung gebracht. Wenn wir beide zusammen auf dem Feld stehen, coache ich ein bisschen mehr, als es bei Felix der Fall ist. Unser grundsätzlicher Plan ändert sich durch unsere Besetzung in der Innenverteidigung aber nicht. Wir sind da so oder so gut aufgestellt.

Ligaweit zählst Du zu den drei Feldspielern, die in dieser Saison noch keine Minute verpasst haben. Was bedeutet Dir das?
Es zeigt vor allem das Vertrauen, dass der Trainer in mich und in meine Leistungen hat. Regelmäßig und dann auch noch jeweils über 90 Minuten zu spielen, ist eine schöne Wertschätzung. Das will ich zurückzahlen. Das ist mit viel harter Arbeit verbunden.

In welchen Bereichen bemerkst Du bei Dir selbst Fortschritte?
Spielerisch habe ich mich vor allem in dieser Saison gut entwickelt. Das hängt auch insgesamt mit unserer Spielweise zusammen. Wir agieren im Spielaufbau mit vielen flachen Pässen, lange Bälle spielen wir eigentlich nur noch im Notfall. Ich habe da auch noch weiterhin Potenzial nach oben.

Du stehst aktuell bei vier Gelben Karten, müsstest bei der nächsten Verwarnung einmal aussetzen. Ist das ein Fakt, den Du im Hinterkopf hast?
Vor den Spielen denkt man schon daran. Man nimmt sich dann vor, sich kein unnötiges Foul zu leisten und auch Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Mit dem Anpfiff verdrängt man das ein wenig, der Gedanke soll schließlich bei den Aktionen auf dem Feld nicht hemmen. Der Fokus liegt darauf, dem Team zu helfen. Dafür nimmt man notfalls auch mal eine Gelbe Karte in Kauf.

Das Heimspiel gegen den Nachwuchs des SC Freiburg ist der Auftakt zur bereits zweiten Englischen Woche in diesem Jahr. Wie gefällt Dir das grundsätzlich?
Ich finde es sehr cool, wenn wir alle zwei, drei Tage ein Spiel haben. Gerade nach der Niederlage in Münster freut man sich darauf, nun einige weitere Chancen vor sich zu haben. Mit der U23 des SC Freiburg, dem TSV 1860 München und dem SSV Jahn Regensburg warten anspruchsvolle Aufgaben auf uns. Aktuell ist unser Kader ein wenig kleiner, dazu finden noch zwei Partien auswärts statt. Die Englische Woche wird intensiv.

Wie ist Dein Eindruck vom kommenden Gegner, der am Tabellenende rangiert?
In der letzten Saison hat man gesehen, wozu die U23 des SC Freiburg grundsätzlich in der Lage ist. Zweite Mannschaften kann man im Vorfeld immer nur schwer einschätzen, wie gut sie drauf sein werden. Die Tabelle sollte uns definitiv nicht blenden.

Was wird für Euch besonders wichtig sein?
Wir wollen zum Beispiel bei der Körpersprache das zeigen, was uns auch in den zurückliegenden Heimspielen ausgezeichnet hat. Vor allem gegen den FC Viktoria Köln haben wir spielerisch einen starken Auftritt hingelegt. Wir wollen daran anknüpfen, die Fans und das gesamte Stadion mitnehmen.