8. März 2024

Duellcheck: Die letzten 10!

Rot-Weiss Essen zum Ende der Englischen Woche beim SC Verl zu Gast.

Rot-Weiss Essen will gegen Verl im vierten Pflicht-Auswärtsspiel ungeschlagen bleiben.
Rot-Weiss Essen will gegen Verl im vierten Pflicht-Auswärtsspiel in Serie ungeschlagen bleiben. (Fotos: Endberg)

Zehn Partien sind in der Drittliga-Saison 2023/2024 noch zu absolvieren. „Wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen“, sagte Chef-Coach Christoph Dabrowski unter der Woche. Den Anfang macht Rot-Weiss Essen am Sonntag (16.30 Uhr) in Ostwestfalen beim formschwachen SC Verl. Alles Wichtige zur Partie in der SPORTCLUB-Arena erfahren Rot-Weisse im Duellcheck!

Die Ausgangslage:

Am Mittwochabend war Durchatmen bei allen Rot-Weissen angesagt, denn das Niederrheinpokal-Viertelfinale bei Oberligist KFC Uerdingen wurde gewonnen. Ein schwacher Auftritt im ersten Durchgang und ein 0:1-Pausenrückstand sorgten bei dem ein oder anderen mitgereisten RWE-Fan im Grotenburg-Stadion für Schweißausbrüche. Mit Beginn der zweiten Hälfte zeigte die Hafenstraßen-Elf ein verändertes Gesicht, drehte die Partie und zog am Ende mit einem 3:1-Erfolg ins Halbfinale ein. „Heute zählt einzig das Weiterkommen“, konstatiert RWE-Chef-Trainer Christoph Dabrowski nach der Partie.

Duellcheck: Die letzten 10! – Rot-Weiss Essen
Im Niederrheinpokal-Halbfinale trifft Rot-Weiss Essen auf Ratingen 04/19.

Für RWE findet die Englische Woche in Ostwestfalen ein Ende. Auswärtsspiele stehen für Rot-Weiss in den letzten Wochen unter anderen Vorzeichen als noch in der Hinrunde. Während der Motor an der Hafenstraße zuletzt etwas ins Stocken geraten ist (0:2 gegen Ulm und 1:3 gegen Unterhaching), fühlt sich Essen in fremden Stadien immer wohler. Wird das Niederrheinpokal-Spiel gegen den KFC mitberücksichtigt, ist das Team von Dabrowski seit drei Auswärtspartien ungeschlagen. Bei den Aufstiegsfavoriten Jahn Regensburg (3:1) und Dynamo Dresden (2:2) sammelte RWE vier Punkte und schoss dabei fünf Tore, so viele wie in den fünf Gastspielen zuvor.

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Mit Marvin Obuz und Cedric Harenbrock hat Dabrowski zwei Spieler in den eigenen Reihen, die in den letzten Wochen vermehrt für Torgefahr sorgten. Obuz führt mit sieben Treffern die interne Torjägerliste vor Harenbrock (6) an. Zuletzt erzielte der Flügelstürmer eine Bude gegen Unterhaching und auch bei den Auswärtspartien in Regensburg (1 Tor, 1 Torvorlage) sowie Dresden (1 Torvorlage) war die Leihgabe des 1. FC Köln erfolgreich. Dass auch Harenbrock in dieser Saison weiß, wo das gegnerische Tor steht bewies er zuletzt im Niederrheinpokal. Der Blondschopf, der zur 46. Spielminute eingewechselt wurde, hatte mit einer Bude und einer weiteren Torvorlage maßgeblichen Anteil am Einzug ins Halbfinale.

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Sammelte schon 17 Scorerpunkte: Marvin Obuz.

Ein Mann, der für defensive Stabilität sorgen soll, ist Felix Götze. Der Innenverteidiger wurde nach einem Zusammenprall mit Dynamo Dresdens Jakob Lemmer vor zwei Wochen vom Platz getragen worden. Eine Platzwunde über dem Auge musste genäht werden. Am Sonntag ist der 26-Jährige wieder einsatzbereit. Sechs Partien verpasste Götze in dieser Saison, vier von diesen Spielen gingen verloren. Außerdem kassierte RWE in diesen Duellen 16 (!) Gegentreffer.

Weiterhin nicht einsatzfähig sind Eric Voufack (Symdesmosebandanriss), Ekin Celebi (Schulterverletzung) und Sandro Plechaty (Innenbandriss). Ron Berlinski verpasst die Partie gegen seinen Ex-Klub aufgrund einer Rotsperre.

Das Hinspiel:

Zum Ende einer anstrengenden Englischen Woche kassierte Rot-Weiss Essen einen weiteren Dämpfer. Nur drei Tage nach dem 0:4 bei der SpVgg Unterhaching hatte das Team von Trainer Christoph Dabrowski gegen den SC Verl im heimischen Stadion an der Hafenstraße mit 0:5 (0:1) das Nachsehen. Zu allem Unmut sah RWE-Mittelfeldspieler Björn Rother in der Schlussphase noch die Rote Karte.

 „Nach einem solchen Spiel muss man erstmal schlucken“, sagte Trainer Christoph Dabrowski. „In der ersten Halbzeit war es noch ein ausgeglichenes Spiel. Wir haben es ordentlich gemacht und hätten nach einer Ecke selbst in Führung gehen können. Die Leistung im zweiten Durchgang war dann inakzeptabel.“

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Bitterer Tag! RWE Kassiert gegen Verl die höchste Saisonniederlage.

Der Gegner:

An der Poststraße geht die Post nicht mehr ab. Der offensivstärkste Hinrunden-Verein (38 Tore) ist zum harmlosesten Rückserien- Klub geworden. Nur sechs Treffer in neun Spielen: Diesen Negativwert unterbietet kein anderer Drittligist.

Folgerichtig stürzte Chef-Trainer Alexander Ende (44) mit seinem Team vom Relegationsrang ins tabellarische Niemandsland – und das ausgerechnet vor dem 100. Geburtstag der Schwarz-Weißen. 37 Punkte an 14. Position: Die Abstiegszone ist mit zehn Zählern weit entfernt, aber auch die oberen Ränge schimmern aus Ostwestfalen nur noch in nebliger Ferne durch.

Wohl Knackpunkt: die Abgänge zweier Leistungsträger. Mittefeld-Lenker Mael Corboz kompensierte noch in der Hinrunde den Sapina-Abflug an die Hafenstraße. „Überraschend“, wie Verl-Sportvorstand Raimund Bertels kommentierte, zog es ihn ausgerechnet zum NRW-Rivalen Arminia Bielefeld. Randnotiz: Das direkte Duell endete zuletzt 0:0, Verls einziger Punkt aus den letzten fünf Partien.

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Mael Corboz (l.) trug in der Hinrunde an der Hafenstraße noch das Trikot des SCV.

Erwartbarer war da der Absprung von Youngster Oliver Batista Meier. Den 23-jährigen Edelscorer – neun Treffer, davon drei an der Hafenstraße, und elf Vorlagen in 20 Spielen – lotste Aufstiegskandidat Dynamo zurück nach Sachsen, um ihn anschließend in die erste Schweizer Liga zu Grashoppers Zürich zu verleihen.

Offensichtlich der Bruch im Verler Angriffsspiel. Dabei haben es die Winter-Nachverpflichtungen in sich: Der Hamburger SV setzte noch in der Saison 2019/20 Adrian Fein (24) regelmäßig in der 2. Bundesliga ein, ein Jahr später kickte er in Eindhoven Seite an Seite mit Mario Götze, Cody Gakpo oder Donyell Malen – und spielte eine Rolle. In Verl ist Fein kaum gesetzt.

Auch Berkan Taz (25 / zuvor u.a. BVB U23), dem Sportchef Sebastian Lange „exzellente Fähigkeit im 1-gegen-1“ attestiert, und Niclas Nadj (23 / ausgeliehen vom Zweitligisten SC Paderborn) sind gestandene Profis, suchen aber noch den Vorwärtsgang.

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Seit dieser Saison Trainer des SC Verl: Alexander Ende.

So bekundete in etwa das Fußballfachmagazin „kicker“ dem SC Verl fehlende zuletzt „Formation und Form“. Vorsicht ist für RWE dennoch geboten. Der letzte rot-weisse Sieg auswärts beim SC Verl ist schließlich zwölf Jahre her. Und wie das Hinspiel endete, ist hinlänglich bekannt.

Das Stadion:

SPORTCLUB-Arena | 5.207 Plätze | 1994 eröffnet

Letzte 07 Duelle:

  • 07. Oktober 2023: RWE – Verl 0:5
  • 27. Mai 2023: RWE – Verl 2:2 (Tore: Plechaty, Müsel)
  • 21. Januar 2023: Verl – RWE 1:1 (Tor: Bastians)
  • 29. September 2019: RWE – Verl 1:4 (Tor: Kefkir)
  • 15. März 2019: RWE – Verl 0:2
  • 14. September 2018: Verl – RWE 1:1 (Tor: Baier)
  • 29. März 2018: Verl – RWE 1:1 (Tor: Baier)
  • 30. September 2017: RWE – Verl 1:1 (Tor: Urban)

Der Schiedsrichter:

Florian Lechner pfeift die Partie in der SPORTCLUB-Arena. Der 32-jährige Bundesliga-Schiedsrichter aus Hornstorf leitet sein siebtes Drittliga-Spiel in dieser Saison. Ihm assistieren Steven Greif (30, Westhausen) und Julius Martenstein (32, Cölbe).

Als Vierter Offizieller kommt Luca Marx zum Einsatz.

Das Wetter:

Zum Anstoß lässt sich die Sonne blicken! In Verl erwarten die Meteorologen eine Temperatur von 9 Grad.

Übertragung:

MAGENTA SPORT überträgt die Partie ab 16.15 Uhr live. Den Kommentator macht Michael Augustin, Holger Speckhahn moderiert durch die Sendung.

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