24. Mai 2024

Wiederholung, bitte!

Duellcheck: RWE strebt gegen Oberhausen den 11. Niederrheinpokal-Sieg an.

Der letzte Niederrheinpokal-Sieg gelang Rot-Weiss Essen gegen RWO. (Foto: Höft)
Der letzte Niederrheinpokal-Sieg gelang Rot-Weiss Essen gegen RWO. (Foto: Höft)

Endspiel! Das Saison-Finale steht vor der Tür und wie schon im letzten Jahr kann Rot-Weiss Essen gegen Rot-Weiß Oberhausen die Spielzeit mit dem Erfolg im Niederrheinpokal krönen. An der Hafenstraße werden über 17.900 Zuschauer für den gebührenden Rahmen sorgen. Ab 15.45 Uhr kämpft RWE gegen die „Kleeblätter“ um die Trophäe. Der Verbandspokal-Gewinn ist gleichbedeutend mit dem Einzug in den DFB-Pokal. Alles Wichtige zur Partie erfahren Fans im Duellcheck!

Die Ausgangslage:

Der siebte Platz ist es am Ende der Drittliga-Saison 2023/24 für Rot-Weiss Essen geworden. Ein 3:3-Remis in Lübeck stellte das Punktekonto von RWE auf 59 Zähler – 17 mehr als im Vorjahr. Spieler des Spiels aus rot-weisser Sicht: Angreifer Leonardo Vonic, der sich an der Lohmühle gleich dreimal in die Torschützenliste eintrug und damit auf der Zielgeraden zum rot-weissen Drittliga-Top-Torjäger (neun Tore) avancierte.

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Drei Tore geschossen und doch keine drei Punkte: Leonardo Vonic holt sich Trost bei den mitgereisten Fans ab. (Foto: Endberg)

Apropos Vonic! Das Sturm-Talent führt auch die interne Torjägerliste im Verbandspokal an. Fünf Treffer in fünf Spielen sind Bestwert. Vor dem RWO-Duell formuliert der 20-Jährige das klare Ziel: „Wir wollen in den DFB-Pokal!“

Den Weg im Niederrheinpokal meisterte Rot-Weiss Essen ohne Stolperer. Saisonübergreifend ist das Dabrowski-Team seit elf Partien ungeschlagen. Auf souveräne Erfolge in dieser Spielzeit gegen SuS Dinslaken (6:0), SC St. Tönis (5:0) und den SV Straelen (4:0) folgte ein mühsamer 3:1-Sieg gegen den KFC Uerdingen. Das Halbfinale hielt dasselbe Endergebnis parat: Mit 3:1 gewann RWE vor heimischer Kulisse an der Hafenstraße gegen Oberligist Ratingen 04/19.

21 Treffer gelangen RWE in den fünf vorangegangen Spielen. Einer von 14 rot-weissen Wettbewerbs-Torschützen: Cedric Harenbrock, der mit drei Vorlagen und einer Bude maßgeblichen Anteil am Erreichen des Endspiels hat. Für den Blondschopf wäre es der dritte Titelgewinn mit Rot-Weiss Essen in diesem Wettbewerb.

Samstag verabschieden sich acht RWE-Akteure vom Essener Publikum. Ron Berlinski, Felix Götze, Sandro Plechaty, Björn Rother, Fabian Rüth und Isaiah Young laufen in der kommenden Saison nicht mehr an der Hafenstraße auf. Zudem wird Marvin Obuz nach seiner Leihe zu seinem Stammverein 1. FC Köln zurückkehren. „Wir haben bislang eine starke Saison gespielt, woran auch die Jungs, die uns im Sommer verlassen werden, einen großen Anteil haben. Nichtsdestotrotz möchten und müssen wir uns als Verein weiterentwickeln“, begründet Marcus Steegmann, Direktor Profifußball, die Entscheidung.

Außerdem teilte Cedric Harenbrock den Vereinsverantwortlichen am Donnerstag mit, dass er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Der Offensivmann verlässt die Hafenstraße damit nach sieben Jahren.

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Für Isaiah Young (l.) war das Duell in Lübeck das letzte Drittliga-Spiel für RWE. (Foto: Endberg)

„Wir wissen, wie Pokalfinals funktionieren. Das wird ein Fifty-Fifty-Spiel. Ich sehe uns nicht in der Favoritenrolle. Wir gehen aber mit dem Selbstvertrauen aus einer positiven Saison und dem Willen und Ehrgeiz, das Jahr gut abzuschließen, in die 90 Minuten“, so Dabrowski. Für RWE wäre es der elfte Gewinn im Niederrheinpokal.

Am Samstag gegen Oberhausen nicht mit von der Partie werden Obuz (Muskelbündelriss), Andreas Wiegel (Krank) und Aaron Manu (Reha nach Knieproblemen) sein. Der Einsatz von Plechaty (Muskelprobleme) ist fraglich.

Der Gegner:

Jährlich grüßt das Murmeltier. Wieder Niederrheinpokal-Endspiel, wieder Stadion an der Hafenstraße, wieder ein Abschied von Klubikone Mike Terranova auf dem Trainerstuhl, wieder eine durchwachsene Saison im Vorfeld. 357 Tage liegen für Rot-Weiß Oberhausen zwischen der Final-Niederlage gegen Rot-Weiss Essen (0:2) und der Neuauflage.

Drei Tage nach dem Hafenstraßen-Gastspiel 2023, am 06. Juni, schritt ein in Oberhausen Altbekannter zur Chef-Trainer-Tat. Jörn Nowak, Wochen zuvor als Rot-Weiss-Sportchef freigestellt, trat bei seinem Ex-Klub die Terranova-Nachfolge an – und färbte das Kleeblatt in frisches saftgrün.

Verpflichtungen der Ex-RWE-Spieler Oguzhan Kefkir (32), Marius Kleinsorge (28) und Michel Niemeyer (28) sowie von Moritz Stoppelkamp (37/304 Erst- und Zweitliga-Einsätze) wehten reichlich Routine ins Stadion Niederrhein. Zwischenzeitlich führte Nowaks RWO-Weg sogar bis an die Regionalliga-West-Tabellenspitze! Anfang September träumte Oberhausen nach einem 2:0-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf vom Klassensprung.

Doch statt fliegender Sektkorken zum Saisonende gab es vergangenes Wochenende nur einen schrillen Pfiff. 1:1 bei der Paderborn U23. „Wenn das Spiel noch länger gegangen wäre, hätten wir das Ding noch gedreht“, bilanziert der Trainer. Nicht Jörn Nowak, stattdessen aber Terranova: Der neue Alte hatte im Februar nach ausbleibenden Ergebnissen für seine dritte Amtszeit interimsweise übernommen. Nach dieser Saison soll Schluss sein – jetzt aber wirklich. Auch ein Nachfolger ist gefunden: Der neue Sportchef Dennis Lichtenwimmer-Conversano (34) engagierte Sebastian Gunkel (48), zurzeit noch Kieler Reserve-„Storch“.

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Ein Altbekannter! Mike Terranova steht bei RWO an der Seitenlinie. (Foto: Endberg)

„Erfolg“, soll er haben – dafür bringe Gunkel alles mit, erklärt RWO-Sportvorstand Klaus-Werner Conrad. In Oberhausen möchten die Verantwortlichen höher hinaus als noch in dieser Saison: Platz 7. Das Haar in der Suppe: allen voran eine Serie von neun sieglosen Partien in Folge und überraschende Heimschwäche.

Besser lief es da im Niederrheinpokal: Fünf Spiele, fünf Siege 23 Tore – darunter fünf von Routinier Stoppelkamp, der gemeinsam mit Leonardo Vonic nicht nur auf die Wettbewerbs-Trophäe, sondern auch das Niederrheinpokal-Torjägerkrönchen schielt: Fünf Tore hat er auf dem Konto, mit sechs Treffern führt ein anderer Ex-Oberhausener das Klassement an, Raphael Steinmetz.

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Hier noch als Kapitän des MSV Duisburg im Einsatz: Moritz Stoppelkamp (r.). (Foto: Endberg)

„Wir wollen alles raushauen, um mit den Fans zu feiern“, verspricht Torhüter Robin Benz (28), der mit Ex-RWE-Keeper und Torwarttrainer Daniel Davari (36) an seinen Fähigkeiten schleift, für das anstehende Niederrheinpokalfinale. Dafür brauche man „Glaube an sich selbst“, weiß Terranova für das eigene Abschiedsspiel. Bei RWO wollen sie das Murmeltier an der Hafenstraße begraben.

Letzte 07-Duelle:

  • 03. Juni 2023: RWE – RWO 2:0 (Tore: Engelmann, Kefkir)
  • 05. April 2022: RWO – RWE 1:1 (Tor: Engelmann)
  • 02. Oktober 2021: RWE – RWO 1:1 (Tor: Kefkir)
  • 12. Mai 2021: RWO – RWE 1:4 (Tore: Young, Kefkir, Pronichev, Lewerenz)
  • 27. März 2021: RWO – RWE 1:1 (Tor: Engelmann)
  • 24. Oktober 2020: RWE – RWO 3:0 (Tore: Harenbrock, Kehl-Gomez, Engelmann)
  • 16. Februar 2020: RWE – RWO 1:0 (Tor: Kefkir)
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Thomas Eisfeld (r.) kann sich am Samstag mit RWE seinen zweiten Niederrheinpokal sichern. (Foto: Endberg)

Schiedsrichter:

Das Endspiel pfeift Jonah Besong. Für den 26-jährigen Duisburger liegt die letzte RWE-Begegnung nicht weit zurück: Vor rund einem Monat assistierte er im Drittliga-Nachholspiel gegen den 1. FC Saarbrücken (1:1).

An den Seitenlinien stehen Samstag Alexander Schuh (32, Düsseldorf) und Lars Aarts (Goch). Als Vierter Offizieller vermittelt Sven Heinrichs (37, Mönchengladbach).

Das Wetter:

Die Zuschauer können sich auf angenehme Temperaturen freuen. Die Wetter-Experten prognostizieren 21 Grad bei bewölktem Himmel.

Übertragung:

Das Niederrheinpokal-Endspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen wird ab 15.45 Uhr im Rahmen einer Konferenz des Finaltags der Amateure im Ersten übertragen. Zudem überträgt die ARD das Einzelspiel in einem Livestream unter www.sportschau.de.

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