16. Juli 2024

Dritte Halbzeit stark!

Dirk Wißel über deutlichen Legenden-Sieg bei BW Fuhlenbrock.

Dritte Halbzeit stark! – Rot-Weiss Essen

Willkommen in der RWE-Traditionself. Es ist doch immer schön, wenn man unter der Woche Spiele hat, die das intellektuell- und taktiklastige Training ersetzen. Findet ein solches Spiel dann in der Nachbarschaft an einem Donnerstag statt, ist es doppelt amüsant, wenn einige Spieler in dieser Stadt zu Hause sind oder/und dort arbeiten und dennoch die Sportanlage, trotz Einsatzes modernster automobiler Hilfsmittel (Kompass, Sextant, etc.), nicht auf Anhieb finden.

In wieder munter durchgewechselter Besetzung im Vergleich zur Gala-Vorstellung (na ja, erst nach dem Spiel am Tresen) in Wesel vor fast drei Wochen, wurde die Traditionself erstmalig von Chappi Schröder aufgestellt und hochprofessionell auf das schwere Auswärtsspiel im Bottroper Nordwesten vorbereitet. Es wurde nichts dem Zufall überlassen, sogar der komplette Trikotsatz war rechtzeitig und in ausreichender Menge aus dem Trockner katapultiert worden. Fußballschuhe im Wert eines Bauknecht-Kühlschranks wurden auf hochversichertes Beinwerkzeug geschnallt und los konnte es gehen. Blau-Weiß Fuhlenbrock war der Gegner und der teilweise grimmige Gesichtsausdruck der bereits auf uns wartenden Sportskameraden ließ auf ein ungemütliche Partie schließen.

Die ersten Minuten des Spiels auf dem sehr gepflegten Rasenplatz des Gastgebers unterschieden sich in genau gar nichts von dem auf dem Nebenplatz ausgetragenen inoffiziellen Europameisterschaft im Geher-Fußball. Wir stellten Räume zu, die gar nicht offen waren und boten Passwege an, auf denen wir uns selbst verirrten. Doch mit dem ersten Treffer durch Burgsmüller nach etwa 10 Minuten zum 1:0 war der Bann gebrochen, auch weil der Gegner es uns in einigen Situationen gar nicht mal so schwer machte. Bis zur Halbzeit erhöhte drei Mal der neue Mann für alle Fälle, Andreas Schröder, auf 4:0. Schon bis dahin machte uns ein übermotivierter Defensivkünstler auf Bottroper Seite nicht nur Kopf-, sondern auch Beinschmerzen, denn jeder Körperkontakt war so spannend wie ein glühendes Hufeisen auf der Arschbacke.

Auch in Halbzeit zwei dauerte es eine Weile, bis die Roten wieder ins Spiel fanden. Spätestens aber, als der oben beschriebene Kollege der ansonsten äußerst sympathischen Fuhlenbrocker sich wieder benahm wie eine rostige Kreissäge, mit der man Brusthaare entfernt, rissen sich wir uns wieder am Riemen und erhöhten durch Hohenberg, Burgsmüller, Schröder und Panchenko auf 8:0. In den Schlussminuten standen wir dann wieder vermehrt da, wo man nicht stehen sollte, und in aller Regelmäßigkeit nie da, wo man sein sollte.

Zum Glück wurde der Gedanke verworfen für die Nachspielzeit Peter Sommer noch Spielzeit zukommen zu lassen, damit er zum ersten Mal in der Auflaufprämie ist, die uns schon seit Jahren hartnäckig verweigert wird. Er hätte aber vorne bestimmt für Platz gesorgt.

In der dritten Halbzeit wurden wir generös mit der besten Flüssigkeit für dehydrierte Hochleistungssportverweigerer wieder aufgepäppelt, die man sich nur vorstellen kann: Ein Stauder-Bier, das gönn ich mir! Herzlichen Dank dafür an die Verantwortlichen von BW Fuhlenbrock.

In den nächsten Wochen wird der Schwerpunkt unserer Trainingsarbeit sich wieder mehr auf den anaeroben Ausdauerbereich konzentrieren, denn Warmmachen wie Diego Maradona und danach spielen wie Katsche Schwarzenbeck – das wirft beim Trainerteam natürlich Fragen auf…

Kader: Lukas Raeder, Dennis Brinkmann, Igor Denysiuk, Ingo Pickenäcker, Alexander Volobuyev, Thorsten Burgsmüller, Markus Uhlig, Mike Kazubowski, Andreas Schröder, Sebastian Steingräber, Denniz Panchenko, Simon Hohenberg, Kyle Berger, Pedrag Crnogaj