19. September 2025
Luc Holtz mit gutem Start und ersten Rückschlägen
Ex-Nationaltrainer von Luxemburg übernahm beim SV Waldhof schon nach dem 2. Spieltag.

Rot-Weiss Essen ist am nächsten Samstag, 27. September, ab 16.30 Uhr im Rahmen des 8. Spieltages bei einem Gegner gefordert, der für den ersten Trainerwechsel in der noch jungen Saison gesorgt hatte. Bereits nach zwei Spieltagen und nur einem Punkt trennte sich der SV Waldhof Mannheim von Dominik Glawogger. Vor wenigen Monaten hatte der 35-jährige Österreicher die „Buwe“ noch zum Klassenverbleib geführt.
Als Glawogger Mitte April seine erste Drittliga-Station antrat, lag der SV Waldhof – nach einer Bilanz von drei Partien (zwei Punkte) ohne Sieg – lediglich einen Zähler vor der Abstiegszone. Mit dem gebürtigen Grazer an der Seitenlinie holte der frühere Bundesligist acht Zähler aus sechs Partien, wodurch das Polster auf die Gefahrenzone trotz der Niederlage am letzten Spieltag bei Meister Arminia Bielefeld (0:1) in der Endabrechnung drei Punkte betrug.
Einige Wochen später – Mitte Juni – hatte der SV Waldhof Mannheim dann zunächst die weitere Zusammenarbeit mit Dominik Glawogger verkündet. Das war nicht selbstverständlich, denn vor seinem Wechsel nach Mannheim hatte der Pro-Lizenz-Inhaber ursprünglich einen Vertrag zur neuen Saison als U 19-Trainer beim SSV Jahn Regensburg abgeschlossen. Diese Vereinbarung musste zunächst aufgelöst werden, um ein dauerhaftes Engagement beim SV Waldhof zu ermöglichen.
Die Verantwortlichen schienen auf Glawogger setzen zu wollen. Nach dem 2:2 zum Auftakt gegen den SC Verl sowie dem 0:1 beim FC Hansa Rostock folgte dann aber das schnelle Umdenken. „Zunächst einmal möchte ich mich bei Dominik für seine Bereitschaft und seinen Einsatz bedanken. Er hat im April in einer schwierigen Phase Verantwortung übernommen und mitgeholfen, den Klassenverbleib zu sichern“, erklärte Gerhard Zuber, Geschäftsführer Sport. „Dennoch haben uns einige Entwicklungen in den letzten Wochen dazu bewogen, auf der Trainerposition eine Veränderung vorzunehmen. Trotz personeller Kontinuität ist es uns zum Saisonstart nicht gelungen, den nächsten Schritt in unserer sportlichen Entwicklung zu gehen.“
Zuber selbst hatte seine Arbeit beim SV Waldhof Mannheim auch erst Anfang April angetreten. Der 49-jährige Österreicher war nach Stationen beim FC Schalke 04 (Februar 2011 bis Mai 2016) und Hannover 96 (April 2017 bis Juni 2021) gemeinsam mit dem früheren Schalker Torhüter und Nachwuchsleiter Mathias Schober (Direktor Sport) als neue sportlich Verantwortliche bei den Badenern vorgestellt worden.
Bei der bereits zweiten Trainerverpflichtung während ihrer noch kurzen Amtszeit fiel die Entscheidung von Zuber und Schober auf Luc Holtz. Der 56-Jährige war seit 2010 Nationaltrainer seines Heimatlandes Luxemburg und führte die Auswahl dauerhaft unter die Top 100 der FIFA-Weltrangliste. In der Qualifikation zur Europameisterschaft 2024 erreichte sein Team die Play-offs, wo man nur knapp dem späteren EM-Teilnehmer Georgien unterlag. Nachdem schon seit Anfang Juli festgestanden hatte, dass der am Jahresende auslaufende Vertrag nicht verlängert wird, trat Holtz Mitte August für seinen Wechsel zum SV Waldhof Mannheim als Nationaltrainer zurück.
„Luc Holtz hat in den letzten Jahren gezeigt, dass er Mannschaften weiterentwickeln und Strukturen aufbauen kann“, erklärte Mathias Schober. „Er stellt hohe fußballerische Ansprüche an seine Teams – das passt hervorragend zu unserer Philosophie und der Zusammenstellung unseres Kaders.“
Der Einstand verlief auch direkt erfolgreich. Nach dem 7:1 im Verbandspokal-Achtelfinale bei der SpVgg Neckarelz gingen die Mannheimer auch in der 3. Liga gegen den FC Viktoria Köln (2:0) und beim SSV Ulm 1846 Fußball (2:1) als Sieger hervor. Die erste Niederlage gab es – nach einer frühen Gelb-Roten Karte für Kapitän Lukas Klünter – gegen den FC Energie Cottbus (0:3). Zuletzt musste sich der SV Waldhof auch der U 21 des VfB Stuttgart 0:1 geschlagen geben. In der Tabelle bedeutet das mit sieben Punkten Rang 13. Zu den Stammkräften der Waldhof-Buben gehört der frühere RWE-Profi Sascha Voelcke. Der Außenbahnspieler kam in allen sechs Ligaspielen zum Einsatz.


