30. September 2025

Torben Müsel: „Dem Gegner unser Spiel aufdrücken“

26-jähriger Mittelfeldspieler vor dem RWE-Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim II im Interview.

Torben Müsel: "Dem Gegner unser Spiel aufdrücken" – Rot-Weiss Essen
Seit 2023 trägt Torben Müsel das Trikot von RWE. (Foto: Markus Endberg)

Drittes Heimspiel in nur 14 Tagen für Rot-Weiss Essen: Mit der Partie gegen die aufgestiegene U23 der TSG Hoffenheim an diesem Mittwoch, 1. Oktober, ab 19 Uhr befindet sich das Team von Trainer Uwe Koschinat mitten in der zweiten Englischen Woche. Im Interview mit der „kurzen fuffzehn“ spricht Mittelfeldspieler Torben Müsel (26) über die zahlreichen Spiele in kurzer Zeit und das Duell mit einem Nachwuchsteam.

Hallo Torben! Ihr bestreitet erneut drei Ligaspiele innerhalb weniger Tage. Wie gefällt Dir das grundsätzlich?
Torben Müsel: Ich finde das in der Regel ganz gut. Die Regenerationszeit ist zwar nicht besonders lang, und vom Kopf her muss man sich schnell auf die nächste Aufgabe einstellen. Ich denke aber, dass wir das wieder gut hinbekommen werden. Ich mag es, schnell wieder im Einsatz zu sein. Erst recht nach einem Spiel wie in Mannheim.

Wie schaust Du auf die vorherige englische Woche zurück?
Die Fakten sind mit sieben Zählern waren natürlich sehr positiv. Uns ist allerdings bewusst, dass dennoch nicht alles so geklappt hat, wie wir uns das gewünscht hätten. Wir haben aber gezeigt, dass wir auch nach einem schlechteren Spiel schnell etwas Zählbares nachlegen können. Das wollen wir natürlich auch in dieser Woche beweisen, um nach dem Mannheim-Spiel wieder ein ganz anderes Gesicht zu zeigen.

Beim Gastspiel in Regensburg solltest Du eigentlich von Beginn an spielen, musstest dann aber verletzungsbedingt passen und warst in den folgenden Partien nicht erste Wahl. Wie schwer war es, mit diesem Rückschlag umzugehen?
Im ersten Moment schon sehr. Es war zunächst ein super Gefühl, vom Trainer zu erfahren, mal wieder in der Startelf zu stehen. Leider kam es dann anders, weil ich das Training auf dem DFB-Campus angeschlagen abbrechen musste. Gemeinsam mit dem Trainerteam und den Physios hatten wir dann abgesprochen, dass es die bessere Lösung ist, dass ich nicht spiele. Auch wenn ich gerne zum Einsatz gekommen wäre, hätte es keinen Sinn gemacht, einen vielleicht längeren Ausfall zu riskieren.

Trainer Uwe Koschinat hat Dich schon mehrfach als „klaren Stammspieler“ bezeichnet, der eigentlich immer spielen müsste. Was bedeutet Dir das?
Das ist eine schöne Wertschätzung, ein Lob tut immer gut. Ich versuche von Woche zu Woche, jede Trainingseinheit bestmöglich zu nutzen, damit meine Einsatzminuten auch in den Spielen wieder mehr werden.

Vom Sechser bis zum Stürmer hast Du schon alles gespielt. Auf welcher Position fühlst Du dich besonders wohl?
Die zentralen Rollen sind alle extrem wichtig. Man muss stets einen Überblick haben, was um einen herum passiert, man ist viel eingebunden. Auf der defensiveren Position kann man das Spiel strukturieren und das Tempo bestimmen. Weiter vorne geht es darum, für Torgefahr zu sorgen und mit den Laufwegen Platz für die Mitspieler zu schaffen. Am liebsten spiele ich im Zehner-Bereich, weil ich da einerseits häufig im gegnerischen Strafraum auftauchen kann, gleichzeitig aber auch früh bei den Aktionen nach vorne eingebunden bin.

Woran arbeitest Du, um wieder häufiger in der Startelf zu stehen?
Nachdem ich in der Rückrunde der vergangenen Saison viele verletzungsbedingte Rückschläge hinnehmen musste, habe ich viel unternommen, um über einen langen Zeitraum gesund zu bleiben. Ich habe mich zum Beispiel bei einem Spezialisten in München behandeln lassen, habe mich viel mit den Themen Schlafen und Ernährung auseinandergesetzt, um meinem Körper mehr Stabilität zu geben. Ich will für jede Minute bereit sein, auf dem Platz noch häufiger zum Abschluss kommen und meine Mitspieler besser in Szene setzen.

Die Hinrunde ist noch nicht zur Hälfte vorbei. Wie nimmst Du die 3. Liga aktuell wahr?
Es ist alles noch relativ offen. Bis auf den MSV Duisburg und mit Abstrichen den 1. FC Saarbrücken konnte sich noch kein Team etwas von den Konkurrenten absetzen. Wir lassen uns davon nicht beeinflussen. Gerade auch durch die englische Woche kann sich die Situation schnell wieder verändern. Da wir außerdem wissen, dass die 3. Liga generell sehr wild ist, macht es keinen Sinn, weit nach vorne zu schauen. Unser Blick ist immer darauf gerichtet, am bevorstehenden Spieltag erfolgreich zu sein.

Nun ist die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim an der Hafenstraße zu Gast. Wie ist Dein Eindruck vom Gegner?
Hoffenheim ist ein spielstarkes Team mit jungen Spielern, die Bock haben, zu kicken. Da wartet ein guter Gegner auf uns. Unser Trainerteam hat uns aber gut eingestellt. Wir wollen mit unseren Fans im Rücken die Punkte bei uns an der Hafenstraße behalten.

Auch aus Deiner eigenen Erfahrung bei der U 23 von Borussia Mönchengladbach: Was macht die Aufgaben gegen Nachwuchsteams herausfordernd?
Bei Zweitvertretungen sind viele junge sowie gut ausgebildete und vielversprechende Spieler dabei, die den Sprung zu den Profis vor der Nase haben. Einige von ihnen haben bereits einen Profivertrag bekommen, andere wollen sich dafür noch empfehlen. Ich habe bei Gladbach selbst erlebt, wie viel Aufschwung dieser Wille und Ehrgeiz einem Team geben kann.

Worauf wird es für Euch ankommen?
Wir müssen Hoffenheim in viele Zweikämpfe verwickeln, damit die TSG ihre Spielstärke nicht auf den Platz bringen kann. Vor allem gilt es, den Vorteil unserer Erfahrung einzubringen. Wir wollen Hoffenheim unser Spiel aufdrücken.

Torben Müsel: "Dem Gegner unser Spiel aufdrücken" – Rot-Weiss Essen
Torben Müsel: "Dem Gegner unser Spiel aufdrücken" – Rot-Weiss Essen