Startelf-Debütant Cuber Potocnik bringt RWE auf Kurs

Team von Trainer Uwe Koschinat legt erstmals nach einem Dreier weiteren Sieg nach.

Rot-Weiss Essen hat erstmals in dieser Saison in der 3. Liga den zweiten Sieg nacheinander eingefahren. Das Team von Trainer Uwe Koschinat legte nach dem 2:1 gegen den 1. FC Schweinfurt 05 nun am 14. Spieltag auch ein 2:1 (0:0) beim FC Ingolstadt 04 nach.

Vor 4.446 Zuschauern im Ingolstädter Sportpark krönte Jaka Cuber Potocnik (51.) seinen ersten Startelf-Einsatz in der Meisterschaft mit seinem zweiten Saisontreffer. Kaito Mizuta (77.) baute für wenige Minuten den Vorsprung weiter aus. Die Gastgeber kamen durch Dennis Kaygin (81., Foulelfmeter) noch einmal heran. Mit einer konzentrierten Defensivleistung verteidigten die Rot-Weissen die Führung aber bis zum Schluss.

Für RWE stehen somit 26 Zähler nach 14 Begegnungen zu Buche. Nur noch die um drei Treffer schlechtere Tordifferenz trennt die Koschinat-Elf als Tabellenvierten vom zweitplatzierten FC Energie Cottbus (0:1 gegen den drittplatzierten VfL Osnabrück).

„Ich hatte unter der Woche davon erfahren, dass ich in der Startelf stehen werde, weil wir in dieser Konstellation trainiert hatten“, so Jaka Cuber Potocnik im Interview bei MagentaSport. „Ich war ein wenig nervös, weiß aber um meine Qualitäten. Ich bin sehr glücklich, dass ich mein Startelf-Debüt geben konnte. Ahmet Arslan hat den Treffer sehr gut vorbereitet. Kopfbälle gehören zu meinen Stärken. Ich hatte keine einfache Zeit mit einigen Verletzungen. Daher bedeutet mir das Tor sehr viel.“

Trainer Uwe Koschinat sagte: „Wir haben jetzt eine gewisse Zeit auf einen Auswärtssieg gewartet. Dass uns jetzt ein zweiter Sieg nacheinander gelungen ist, ist ganz stark. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es der erste Durchgang hergegeben hätte, in Rückstand zu geraten. Dann wäre es ein ganz ekliges Spiel geworden. So haben wir es am Ende über die Zeit gebracht und uns damit eine ganz tolle Ausgangssituation gesichert.“

FC Ingolstadt 04: Eisele – Deichmann, Lorenz, Scholz, Rosenlöcher – Plath – Costly, Carlsen, Besuschkow, Kaygin – Kügel

Rot-Weiss Essen: Golz – Kostka, Rios Alonso, Kraulich, Brumme – Moustier, Müsel – Obuz, Arslan, Mizuta – Cuber Potocnik

Tom Moustier ersetzt erkrankten Klaus Gjasula

RWE-Trainer Uwe Koschinat nahm im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Schweinfurt 05 zwei Veränderungen in seiner Anfangsformation vor. So kehrte Tom Moustier im zentralen Mittelfeld in die Startelf zurück, weil Klaus Gjasula krankheitsbedingt nicht einsatzfähig war und direkt im Hotel bleiben musste. Außerdem lief Jaka Cuber Potocnik im Sturmzentrum für Ramien Safi auf und kam so zu seinem Startelf-Debüt in der Liga.

Vor Torhüter Jakob Golz verteidigte damit in der Abwehr wieder eine Viererkette mit – von rechts nach links – Michael Kostka, José-Enrique Rios Alonso, Tobias Kraulich und Lucas Brumme. Im zentralen Mittelfeld zogen Tom Moustier und Torben Müsel die Fäden. In der offensiven Dreierreihe starteten Marvin Obuz, Ahmet Arslan und Kaito Mizuta. Sie unterstützten den von Beginn an als Sturmspitze aufgebotenen Jaka Cuber Potocnik.

Neben Torhüter Felix Wienand sowie Kapitän Michael Schultz, Ramien Safi, Franci Bouebari, Marek Janssen, Janik Hofmann und Gianluca Swajkowski nahmen auch Defensivspieler Luca Bazzoli und Angreifer Jannik Mause, die zuletzt zweimal nicht im Kader standen, auf der Bank Platz. Für Mause war es das Wiedersehen mit seinem früheren Verein, in dessen Trikot er in der Saison 2023/2024 mit 18 Treffern Torschützenkönig wurde.

Temporeicher Beginn mit Chancen auf beiden Seiten

Beide Teams legten ohne Abtastphase los und suchten schnell den Weg nach vorne. Die erste Großchance gehörte dabei den Gastgebern nach einer Umschaltaktion. Jakob Golz konnte den Schuss von Dennis Kaygin mit einer guten Parade abwehren. Beim Nachschuss scheiterte Max Besuschkow an dem noch am Boden liegenden Essener Schlussmann. Im dritten Anlauf schoss Linus Rosenlöcher am Tor vorbei. Auch RWE meldete sich früh mit einer guten Gelegenheit an. Den kraftvollen Versuch von Tom Moustier wehrte Ingolstadts Torhüter Kai Eisele mit den Fäusten ab.

Im Anschluss erarbeiten sich die Rot-Weissen leichte Vorteile bei den Spielanteilen und eine ganze Reihe an Eckbällen, die aber ohne zählbare Erfolge blieben. Ein langer Ball von Ahmet Arslan fand Jaka Cuber Potocnik. Der 20-jährige Slowene kam trotz zweier Gegenspieler zum Abschluss. Den Schuss konnte FCI-Torhüter Kai Eisele zur Ecke abwehren. Auch die Schanzer hatten ihre nächste Großchance. Nach einem hohen Ball hinter die Abwehrkette legte Marcel Costly ins Zentrum zurück, wo Julian Kügel die Kugel nicht richtig traf. Der Ball trudelte am Pfosten vorbei.

Auf der Gegenseite fehlten bei Ahmet Arslan und Jaka Cuber Potocnik nur wenige Zentimeter, um eine Flanke von Michael Kostka zu erreichen. Eine Offensivaktion der Gastgeber leitete die nächste gute Gelegenheit für RWE ein. Die Defensive der Rot-Weissen konnte einen Distanzschuss mit dem Kopf abwehren. Die Klärungsaktion wurde gleichzeitig zur Vorlage für Kaito Mizuta, der von der eigenen Spielhälfte aus frei auf das gegnerische Tor zulaufen konnte. Im Strafraum wurde der Japaner noch von seinen Gegenspielern gestellt und am Abschluss gehindert. Weil Ingolstadts Julian Kügel seinen Volleyschuss nach einer Flanke von der rechten Seite knapp am Tor vorbei setzte, blieb es zur Pause torlos.

Ahmet Arslan bereitet Führung sehenswert vor

Den zweiten Durchgang nahmen die Gastgeber mit einem Wechsel in Angriff. Der auffällige, aber auch gelbverwarnte Julian Kügel blieb draußen. Mads Borchers kam für ihn in die Begegnung. Für das Team von Trainer Uwe Koschinat ging es zunächst unverändert weiter. Nach der Pause ging es zunächst nicht ganz so rasant zu wie noch in der ersten Halbzeit. Dennoch lag der Ball nach einigen Minuten erstmals im Netz. Marvin Obuz legte auf der rechten Seite zu Ahmet Arslan ab. Dessen Flanke köpfte Jaka Cuber Potocnik (51.) zum 1:0 ein.

Fast hätte die Führung nur für wenige Sekunden gehalten. Den Flachschuss von Marcel Costly parierte Jakob Golz aber stark. Den Abpraller konnte José-Enrique Rios Alonso klären. Auch RWE kam in dieser Phase weiterhin zu Torchancen. Ahmet Arslan konnte von drei Gegenspielern nicht gestoppt werden. Seine Abschluss wehrte Kai Eisele aber zur Seite ab. Auf der Gegenseite traf Fredrik Carlsen den Ball aus aussichtsreicher Position nicht richtig, sein Schuss ging vorbei.

Der FC Ingolstadt 04 versuchte, mit der Einwechslung von Yann Sturm für Marcel Costly für neuen Schwung zu sorgen. RWE schaffte es aber immer wieder, mit frühem Pressing die Angriffsbemühungen der Gastgeber zu unterbinden. Stattdessen wurden die Rot-Weissen selbst gefährlich. Bei der Flanke von Michael Kostka köpfte Jaka Cuber Potocnik aber etwas zu hoch. Nach einem weiteren frühen Ballgewinn konnten die Rot-Weissen aber erhöhen. Torben Müsel behielt im gegnerischen Strafraum die Übersicht und legte für Kaito Mizuta zum 0:2 (77.) auf.

Ingolstadt verkürzt in der Schlussphase

Unmittelbar nach dem Treffer nahm Trainer Uwe Koschinat seine ersten Wechsel vor. Ahmet Arslan und Marvin Obuz wurden von Ramien Safi und Gianluca Swajkowski ersetzt. In der Schlussphase konnte der FC Ingolstadt 04 noch einmal verkürzen. Yann Sturm kam im Zweikampf mit Ramien Safi und José-Enrique Rios Alonso im Strafraum zu Fall. Gegen den gut geschossenen Foulelfmeter von Dennis Kaygin (81.) war Jakob Golz chancenlos, obwohl der RWE-Schlussmann im richtigen Eck war.

Uwe Koschinat stärkte für die letzten Minuten mit der Hereinnahme von Michael Schultz für Kaito Mizuta die Defensive. Wenige Augenblicke später kamen außerdem Marek Janssen und Jannik Hofmann für Jaka Cuber Potocnik und Michael Kostka in die Begegnung. Unter anderem Michael Schultz und Marek Janssen halfen dabei, die vielen hohen Hereingaben der Ingolstädter zu verteidigen. So blieb es bis zum Ende beim knappen Auswärtserfolg.

Nach Länderspielpause kommt Cottbus

Mit dem Gastspiel in Ingolstadt verabschiedete sich Rot-Weiss Essen in die dritte und vorerst letzte Länderspielpause in dieser Saison. Erst am Sonntag, 23. November, ab 19.30 Uhr geht es mit dem nächsten Heimspiel gegen den punktgleichen Tabellenzweiten FC Energie Cottbus weiter.

Anschließend folgen bis zur Winterpause noch vier weitere Begegnungen. Auswärts muss RWE beim 1. FC Saarbrücken (Samstag, 29. November, 14 Uhr) und beim SC Verl (12./13./14. Dezember) antreten, an der Hafenstraße geht es gegen den VfB Stuttgart II (5./6./7. Dezember) und den SSV Ulm 1846 Fußball (19./20./21. Dezember). Die drei letztgenannten Partien dürften in den nächsten Tagen vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zeitgenau angesetzt werden.