RWE feiert ersten Heimsieg

Müsel-Doppelpack bei 3:1-Sieg über die U23 des BVB.

Im vierten Anlauf hat es geklappt. Rot-Weiss Essen fuhr am 7. Spieltag in der 3. Liga den ersten Heimsieg ein. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski bezwang die U 23 von Borussia Dortmund im Revierderby 3:1 (3:0) und rückte in das Mittelfeld der Tabelle vor.

Vor 15.857 Zuschauern im Stadion an der Hafenstraße sorgten die Rot-Weissen schon während der ersten Halbzeit für einen komfortablen Vorsprung. Doppeltorschütze Torben Müsel (19./33.) und Ramien Safi (25.) brachten ihr Team mit drei Treffern innerhalb einer knappen halben Viertelstunde auf die Siegerstraße. In der zweiten Halbzeit konnte Julian Hettwer (65.) für die Schwarzgelben nur noch verkürzen.

Keine Änderungen in der Startformation

Im Vergleich zum letzten Ligaspiel gegen den FC Ingolstadt 04 (2:2) setzte Christoph Dabrowski auf eine unveränderte Startformation. Vor Torhüter Jakob Golz verteidigte in der Abwehr wieder eine Viererkette mit – von rechts nach links – Julian Eitschberger, Kapitän Michael Schultz, José-Enrique Rios Alonso und Lucas Brumme. Im zentralen defensiven Mittelfeld sicherte Jimmy Kaparos ab, etwas davor war Torben Müsel postiert. In der Offensive unterstützten Joseph Boyamba, Ahmet Arslan und Ramien Safi Mittelstürmer Manuel Wintzheimer.

Verletzungsbedingt gehörten Robbie D’Haese (Adduktorenzerrung), Ekin Celebi (Muskelverletzung im Hüftbeuger), Moussa Doumbouya (Leisten-Operation), Kelsey Owusu Meisel (Zerrung im Oberschenkel) und Thomas Eisfeld (Muskelfaserriss) nicht zum Aufgebot. Dagegen hatte sich Eric Voufack nach seiner Zerrung im Adduktorenbereich rechtzeitig fit gemeldet und nahm zunächst auf der Bank Platz.

Frühe BVB-Wechsel – RWE geht in Führung

In der Anfangsphase war die Partie zunächst recht ausgeglichen, mehrfach deuteten die Dortmunder mit schnellen Angriffen ihre Gefährlichkeit an, unter anderem über den flinken Ex-Duisburger Julian Hettwer. Auf der Gegenseite verzeichnete RWE durch Ahmet Arslan und Ramien Safi die ersten Abschlüsse. Beide verfehlten das Dortmunder Tor knapp.

Pech für die Gäste: Weil Rechtsverteidiger Niklas Jessen nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Ramien Safi sichtlich benommen war, musste er schon früh ausgewechselt und durch Patrick Göbel ersetzt werden. Da damit vier statt der erlaubten drei Spieler über 23 Jahren für den BVB auf dem Platz gestanden hätten, musste Borussia-Trainer Jan Zimmermann gleichzeitig noch einen weiteren Wechsel vornehmen. Im Angriff kam Rodney Elongo-Yombo für den erfahrenen Michael Eberwein.

Nur wenige Minuten später ging RWE in Führung. Nach einem Querpass von Ahmet Arslan fasste sich Torben Müsel ein Herz und schlenzte die Kugel aus etwa 20 Metern sehenswert zum 1:0 (19.) in den rechten oberen Torwinkel.

Tor-Premiere für Safi – Müsel sehenswert

Der Führungstreffer gab den Rot-Weissen noch zusätzlich Auftrieb. Innerhalb weniger Minuten scheiterten Julian Eitschberger, der auf der rechten Seite für viel Dampf sorgte, und der frühere Dortmunder Joseph Boyamba an BVB-Schlussmann Marcel Lotka, der kurz darauf jedoch erneut machtlos war. Nach einem Pfostenschuss von Joseph Boyamba konnten die Gäste den Ball zwar zunächst noch von der Linie kratzen, doch im Nachsetzen beförderte Ramien Safi die Kugel wuchtig zum 2:0 (25.) ins Netz. Für den Flügelstürmer war es nach seinem 1:0-Führungstreffer im DFB-Pokal gegen RB Leipzig (1:4) jetzt auch das erste Tor in der Meisterschaft.

Besonders sehenswert war dann das 3:0 (33.), erneut durch Torben Müsel. Nach einer Hereingabe von Lucas Brumme brachte der Mittelfeldspieler den Ball zunächst mit der Brust und dann mit dem Oberschenkel unter Kontrolle, versetzte damit seinen Gegenspieler und schloss aus wenigen Metern eiskalt ab.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit machten die Dortmunder noch einmal Druck, wollten unbedingt den Anschlusstreffer erzielen. Etwas Zählbares sprang dabei aber nicht heraus, weil die Abschlüsse entweder zu ungenau war oder Jakob Golz sicher parierte.

Nach Verletzungspause: Moustier gibt Debüt

Nach der Pause ging es zunächst unverändert weiter. Die erste Viertelstunde des zweiten Durchgangs brachte auch nur wenige Höhepunkte. Erst nach knapp einer Stunde musste Jakob Golz bei einem Schuss von Franz Roggow erstmals eingreifen.

Nur wenige Minuten später nahm Christoph Dabrowski die ersten beiden Wechsel vor. Für Joseph Boyamba und Jimmy Kaparos kamen Dion Berisha und Tom Moustier, der nach überstandenem Mittelfußbruch seinen Einstand im RWE-Trikot gab. Nachdem Julian Hettwer den BVB auf 1:3 (65.) verkürzt hatte, wäre Dion Berisha beinahe der vierte Essener Treffer geglückt. Marcel Lotka hatte jedoch etwas dagegen und lenkte der Ball zur Ecke.

In der Schlussphase wechselte RWE noch dreimal. Erst kamen Nils Kaiser und Eric Voufack für Ramien Safi und Lucas Brumme. Dann löste Tobias Kraulich noch Ahmet Arslan ab, um in den letzten Minuten in der Defensive nichts mehr anbrennen zu lassen. Das gelang, obwohl der BVB bis zum Abpfiff alles probierte. Die Rot-Weissen brachten den Vorsprung jedoch über die Zeit und durften mit ihren Fans den ersten Heimsieg feiern.

Englische Woche wird in Mannheim fortgesetzt

Nach dem Auswärtsspiel in Ingolstadt und dem Revierderby gegen den BVB wird die Englische Woche am kommenden Samstag (28. September) ab 14 Uhr abgeschlossen. Dann ist die Mannschaft von RWE-Trainer Christoph Dabrowski beim SV Waldhof Mannheim zu Gast, der nach einem Fehlstart gerade seinen Trainer gewechselt hat. Der frühere RWE-Profi Marco Antwerpen wurde von Bernhard Trares abgelöst.

Exakt eine Woche später (Samstag, 5. Oktober, 14 Uhr) gibt es an der Hafenstraße ein Wiedersehen mit dem früheren Sportlichen Leiter Olaf Janßen, der seit einigen Jahren den FC Viktoria Köln trainiert. Ebenfalls auf seinen früheren Verein trifft Rot-Weiss Essens Kapitän Michael Schultz, der noch in der letzten Saison für die Domstädter am Ball war. Danach legt die 3. Liga ihre zweite Länderspielpause ein.