Der SSV Ulm stellt den Rot-Weiss Essen-Fans insgesamt 2.200 Stehplatz-Eintrittskarten zur Verfügung. Erhältlich sind Vollzahler-Tickets zum Preis von 16,50 Euro und ermäßigte Tickets für 11 Euro.
Der Mitglieder-Verkauf läuft zwischen Montag (11. September), 10.00 Uhr, und Dienstag (12. September), 20.00 Uhr, über den Online-Ticketshop. Es sind maximal zwei Tickets pro Mitglied erhältlich.
Der freie Vorverkauf beginnt am Mittwoch, den 13. September, um 10.00 Uhr über den Online-Ticketshop bzw. um 14.00 Uhr über den Ticketschalter am Fanshop an der Hafenstraße.
Beim Versand kann aus zwei Lieferweisen gewählt werden: Abholung im Fanshop, die gegen Vorlage der Bestell- und Zahlungsbestätigung ab dem Tag nach Bestellung zu den gewohnten Öffnungszeiten möglich ist und bis wenige Tage vor dem Spiel geschehen sein muss, und der Versand per Einwurf-Einschreiben gegen einen Aufpreis von 5 Euro. Print@Home-Tickets werden aus organisatorischen Gründen nicht ausgestellt.
Wo Offensivfeuer auf Abwehrbeton trifft
Donaustadion) zumindest der Tabellensituation nach zu urteilen und mit einem kleinen Maß an Übertreibung in petto ein Topspiel ist, hätte vor der Saison kaum jemand vermuten können. Während die Experten mutmaßten, wie Chef-Trainer Christoph Dabrowski sein Team nach einem schwierigen ersten Drittliga-Jahr durch die noch schwerere zweite Profizirkus-Saison manövrieren würde, backten auch die Donaustädter vergleichsweise kleine Brötchen. „Klassenerhalt“, so die kleinlaute Zielstellung. Auch wenn die demütige Botschaft beider Klubs natürlich bleibt, dass die Saison gerade erst am Anfang steht, treffen für den Moment zwei der formstärksten Drittliga-Teams aufeinander. RWE-Coach Dabrowski und Ulm-Übungsleiter Thomas Wörle setzen dabei auf ganz unterschiedliche Rezepte: Während der Rot-Weisse Abwehr-Stahlbeton rührt, zündeln die Ulmer mit (im Defensiv-System überraschend großem) Offensivfeuer. Der Duellcheck mit allen wichtigen Fakten vor dem Pott-Donau-Duell.
Ausgangslage:
Spricht man den gemeinen Fußballer auf Zahlenspielchen an, dann wehrt der ab! „Von Spiel zu Spiel denken“, lautet die Devise. Und nichtsdestotrotz lässt diese rot-weisse Statistik auch den ältesten Fußballhasen die Löffel spitzen: Fünf Spiele in Folge ist das Hafenstraßen-Team ungeschlagen, vier davon ohne Gegentor.
Jakob Golz musste 433 Pflichtspiel-Minuten nicht mehr hinter sich greifen. Wer einen Schnapper sucht, dessen Weste länger weiß geblieben ist, der muss gehörig im Lexikon blättern: Niclas Heimann war zwischen Oktober und Dezember 2014 einmal fünf Spiele „gegentorlos“. Zwischen den Treffern in den West-Regionalliga-Spielen gegen die Sportfreunde Siegen (17. Oktober 2014; 3:1) und die Sportfreunde Lotte (06. Dezember, 1:1) lagen stolze 553 Minuten. Daniel Davaris RWE-Rekord stammt aus dem November 2020 und kommt in die Nähe der Golz-Schnapperserie: Er schaffte es 432 Minuten ohne Gegentreffer – allerdings mit zwei Spielen Corona-Zwangspause zwischendrin, in denen Treffer gefallen waren.
Schnappt derzeit alles weg, was ihm vor die Flinte kommt: Jakob Golz. (Foto: Endberg)
Im Schweinwerferlicht steht in Ulm neben Jakob Golz auch Vinko Sapina. Der 28-jährige Mittelfeld-Bulle, der Zwei-Drittel aller Saison-Zweikämpfe bislang für sich entscheiden konnte, ist in der Donaustadt geboren. Beim SSV kickte Sapina in der A- und B-Jugend, auch fünf Profijahre verbrachte Essens Hüne an der Donau (2016-2021): „Ich habe noch eine große Bindung zum Verein.“ Am Samstag wird der Rot-Weisse nun versuchen, Punkte aus seinem „alten Wohnzimmer“ zu klauen. Sapina, der erstmals in einem Pflichtspiel gegen einen Ex-Klub spielt, weiß allerdings um die Schwierigkeit dieser Aufgabe: „Ich erwarte einen starken Gegner, der gut eingespielt ist, eine starke Abwehr und ein gutes Trainerteam hat. Stadt und Verein sind nach dem Aufstieg unfassbar euphorisiert. Das wird auf den Tribünen zu spüren sein.“
Für Rot-Weiss Essen geht es Sonntag darum, einen ordentlichen siebten Tabellenplatz zu verteidigen – besonders weil es in der 3. Liga eng hergeht. Auch wenn RWE zu den zuletzt formstärksten Drittliga-Teams zählt, ist die Abstiegszone weiterhin nur drei Punkte entfernt.
Frisur gleich, Talent gleich, Trikot ein anderes: Vinko Sapina kehrt am Sonntag nach zwei Jahren in seine Heimatstadt Ulm zurück. (Foto: SSV Ulm / Endberg)
Aufwind möchten sich die Rot-Weissen zudem für einen wahren Fußballmarathon holen: Die Partie im Donaustadion markiert den Anfang einer Serie von fünf Partien in 13 Tagen. Auf Ulm folgt das Pokalspiel gegen Oberligist St. Tönis (Mi., 27. September, 19.00 Uhr), dann empfängt RWE Tabellenführer Dynamo Dresden (So., 01. Oktober, 13.30 Uhr). In der darauffolgenden Englischen Woche geht es erst zu München-Vorortklub SpVgg Unterhaching (Mi., 04. Oktober, 19.30 Uhr), danach schielt der SC Verl auf Punkte von der Hafenstraße (Sa., 07. Oktober, 14.00 Uhr).
Genau wie Mittelfeldmann Sapina, will auch Coach Christoph Dabrowski Zählbares entführen: „Wir haben gezeigt, dass wir uns fußballerisch entwickelt haben. Wir werden in Ulm in der Lage sein, zielstrebig nach vorne zu spielen und uns Torchancen zu erarbeiten.“ Essens Chef-Trainer muss bei seiner Punktemission dabei auf Ekin Celebi (Leistenprobleme), Thomas Eisfeld (Teilriss der Syndesmose), Nils Kaiser (Aufbautraining nach Innenbandriss) und Fabian Rüth (Kreuzbandriss) verzichten.
Der Gegner:
Eine Identifikationsfigur wünscht sich jeder Verein, der SSV Ulm hat sie gefunden. Johannes Reichert ist Innenverteidiger mit ausgeprägtem Drang Tore zu schießen (42 Tore in wettbewerbsübergreifend 374 Ulm-Spielen), Mannschaftskapitän und allen voran mit kurzer zweijähriger Unterbrechung seit 1996 (!) im Verein.
Treu, treuer geht’s nicht: Johannes Reichert erlebt in mehr als einem Viertel-Jahrhundert Ulm erstmals den Medienrummel der 3. Liga. (Foto: Deutscher Fußball-Bund / DFB)
In dieser Zeit gab es für den beidfüßigen 32-jährigen Defensivmann einiges zu erleben: Drei Insolvenzen, der zwischenzeitliche Fall von der Bundes- in die sechstklassige Verbandsliga und somit auch reichlich Aufstiege. Den Bedeutendsten nach steinigem Weg feierte der Schwimm- und Sportverein im Sommer 2023: Mit einem 5:0 gegen Barockstadt Fulda katapultierten sich die „Spatzen“ nach langatmigem Aufstiegskampf mit Steinbach Haiger und Hoffenheim II in den Profifußball zurück.
Vater des Ulmer Erfolgs ist Thomas Wörle, der sich vor allem im Frauenfußball einen Namen verdiente. Der 41-jährige Trainer formte den FC Bayern München zwischen 2010 und 2019 zu einer der besten Mannschaften des Landes. An der Isar gelangen Wörle zwei Meistertitel. Außerdem schaffte er es, 40 Bundesliga-Spiele in Folge ohne Niederlage zu bleiben.
Welch Offensivfeuer der Fußball-Lehrer trotz defensiver Ausrichtung – Ulm ging bislang jedes Spiel mit Fünferkette an – zum Lodern gebracht hat, dürfte wohl auch ihn selbst wundern: Mit zehn erzielten Treffern sind die „Spatzen“ zweitgefährlichster Drittligaverein – und das bei Gegnern, bei denen einem Aufsteiger eigentlich Angst und Bange wird.
Gegen Bielefeld (1:0), Lübeck (3:0) und jüngst Mannheim (2:0) gewann Ulm ohne Gegentor. Zu jeweils 1:1-Remis gegen Saarbrücken und Duisburg kommt eine einzige Niederlage: ein knappes 2:3 gegen Mitaufsteiger Unterhaching. All das bedeutet derzeit den dritten Tabellenplatz! Wörle im August gegenüber „sechzger.de“: „Wir wollen alles dransetzen, um den Klassenerhalt zu schaffen.“ Derzeit ist der Südwest-Klub auf dem besten Weg dahin.
Starke Aufsteiger? Übrigens eine Spezialität der 3. Liga! Zwischen 2011/12 und 2023/24 gab es in zehn von zwölf Saisons mindestens einen oder mehrere Klubs, der ähnlich respektable oder noch bessere Punkte-Werte wie der SSV Ulm vorweisen konnte.
Mischen derzeit die 3. Liga auf: das Team des SSV Ulm. (Foto: SSV Ulm)
Und trotzdem ist die Leistung des Wörle-Teams beachtlich, besonders weil der Verein weitestgehend seinem Aufstiegskader vertraut. Nur neun Neuzugänge wechselten im Transfersommer an die baden-württembergisch-bayrische Grenze – zwei davon allerdings mit Ulmer Vergangenheit: Bastian Allgeier unterschieb nach Leihe vom Karlsruher SC einen festen Vertrag, Felix Higl (zuvor VfL Osnabrück) zählte bereits Jahre zuvor zum SSV-Aufgebot.
Während Angreifer Higl zuletzt zweimal in Folge von der Bank kam, ist Rechtsverteidiger Allgeier festgesetzt. Er bestritt bislang jede Drittliga-Minute. Und auch sonst setzt Wörle in seiner Stammelf auf verdiente Ulmer: Torhüter Christian Ortag (540 Minuten) gehört seit 2018 dem Verein an, Innenverteidiger Thomas Geyer (514) kickt seit 2019 in schwarz-weiß, Stürmer Nicolas Jann (398 Minuten) trägt ebenfalls seit 2018 das schwarz-weiße Trikot.
Marc Philip Eckermann ist Referee der Partie. Der 26-Jährige leitet sein zweites Spiel mit RWE-Beteiligung. Am 02. September 2022 pfiff er den ersten rot-weissen Drittliga-Sieg zwischen dem Hafenstraßen-Team und Erzgebirge Aue (2:1).
Eckermanns Assistenten sind Dominik Schaal (38, Tübingen) und Tobias Huthmacher, zwischen den Trainerbänken steht Philipp Hofheinz (25, Niefern) als vierter Offizieller parat.
Das Wetter:
18 Grad in Ulm, dafür kein Regen.
Übertragung:
MAGENTA SPORT überträgt die Partie live ab 13.15 Uhr. Oskar Heirler kommentiert, Alexander Küpper moderiert.
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FAN-HINWEISE ZUM ULM-AUSWÄRTSSPIEL
850 Fans begleiten RWE nach Ulm. (Foto: Endberg)
Rot-Weiss Essen trifft am Sonntag, den 24. September, 13.30 Uhr, im Rahmen des 7. Drittliga-Spieltags der Saison 2023/24 auf den SSV Ulm. Wichtige Informationen zum Spielbesuch finden Zuschauer in den Fan-Hinweisen.
Im Stadion:
Die Tore des Donaustadions sind ab 12.00 Uhr und somit eineinhalb Stunden vor Spielbeginn geöffnet. Der Gäste-Steh-Bereich befindet sich in Block „G“.
Der Aufenthalt in offensichtlicher Gästekleidung in anderen Blöcken ist untersagt. In entsprechenden Fällen ist der Ordnungsdienst berechtigt, den Zugang zum Stadion zu verwehren bzw. die Zuschauer aus diesen Bereichen zu entfernen.
Tageskassen:
Die Gäste-Tageskassen im Donaustadion öffnet ab 12.00 Uhr. Erhältlich sind Vollzahler-Tickets zum Preis von 17 Euro und ermäßigte Tickets für 12 Euro. Die Preise beinhalten eine Tageskassengebühr in Höhe von 2 Euro.
Im RWE-Onlineshop bestellte Karten können noch bis Freitagabend (18.00 Uhr) am Ticketschalter am Fanshop an der Hafenstraße abgeholt werden.
Parken am Donaustadion:
Fans von Rot-Weiss Essen stehen drei Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Der „P1“ befindet sich hinter dem Gästeblock, die Nutzung der Parkfläche ist kostenfrei. Ist dieser Parkplatz voll besetzt, können Rot-Weisse auf „P2“ ausweichen. Die Kosten betragen hier 5 Euro je PKW, 10 Euro je 9er-Bus und 15 Euro je Reisebus.
Von „P1“ führt ein in etwa 150 Meter langer Weg entlang des Containerdorfs direkt zum Gästeeingang.
Fan-Utensilien:
Erlaubt sind:
Kleine Fahnen bis 2,0 Meter Stocklänge und Plastikleerrohr
Schwenkfahnen ab 2,0 Meter Stocklänge mit Plastik-Leerrohr/Teleskopstange
Doppelhalter bis 2,0 Meter Stocklänge und Plastikleerrohr
Megafone inkl. ein Satz Ersatzakkus
Trommeln, unten offen oder einsehbar inklusive einem Satz Trommelstöcke je Trommel
Zaunfahnen können aufgehangen werden solange Platz vorhanden ist. Die Aufhänghöhe darf 1,5 Meter nicht überschreiten.
Die Stadionordnung und eine Liste verbotener Gegenstände finden RWE-Fans auf der Homepage des SSV Ulm.
Später Anschluss reicht nicht zum Punktgewinn
Die Positivserie von Rot-Weiss Essen ist am 7. Spieltag in der 3. Liga gerissen. Nach fünf Partien ohne Niederlage (neun Punkte) musste sich das Team von Trainer Christoph Dabrowski beim starken Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball 1:2 (0:1) geschlagen geben. Vor allem in der ersten Halbzeit konnten die Rot-Weissen nicht an ihre starken Leistungen der zurückliegenden Wochen anknüpfen. Vor 8.692 Zuschauern im Ulmer Donaustadion erzielte Dennis Chessa (19./80.) beide Treffer für die Hausherren, die durch ihren dritten Dreier in Serie zunächst auf Platz zwei kletterten. Dem gebürtigen Ulmer Vinko Sapina (86.) gelang gegen seinen langjährigen Verein in der Schlussphase der Anschlusstreffer. Danach warf RWE noch einmal alles nach vorne, wurde aber nicht mehr mit dem „Lucky Punch“ zum Ausgleich belohnt. „Unter dem Strich hatten wir es nicht verdient, etwas mitzunehmen“, gab RWE-Trainer Dabrowski ehrlich zu: „Wir sind nicht an unser Maximum gekommen, vor allem die erste Halbzeit war sehr unbefriedigend. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass man in dieser 3. Liga nichts geschenkt bekommt und jeder Punkt hart erarbeitet werden muss.“ Torschütze Vinko Sapina meinte: „Ulm hat es sehr gut gemacht, war auch unser bislang stärkster Gegner. Dennoch hatten wir kurz vor dem 2:0 den Ausgleich auf dem Fuß.“
Moussa Doumbouya beginnt für Ron Berlinski Im Vergleich zur überzeugenden Leistung beim 0:0 im Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg nahm Christoph Dabrowski nur eine Veränderung in seiner Anfangsformation vor. Für Ron Berlinski begann Moussa Doumbouya, der vor dem Regensburg-Spiel noch mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, wieder im Sturmzentrum.
In der Abwehr setzte „Dabro“ wieder auf die Viererkette mit Andreas Wiegel, José-Enrique Rios Alonso, Felix Götze und Lucas Brumme. Vor dem Sechser Vinko Sapina bildeten Isaiah Young, Cedric Harenbrock, Torben Müsel und Marvin Obuz die offensive Mittelfeldreihe hinter Mittelstürmer Doumbouya.
Verletzungsbedingt standen weiterhin Thomas Eisfeld (Teilriss des Syndesmosebandes und Innenbandzerrung) sowie Ekin Celebi (Leisten-Operation), Nils Kaiser (Aufbautraining nach Innenbandanriss) und Fabian Rüth (Kreuzbandriss) nicht zur Verfügung.
Die letzten Vergleiche mit den Ulmern lagen schon eine ganze Weile zurück. Zwischen 1983 und 1988 standen sich beide Traditionsklubs insgesamt sechsmal in der 2. Bundesliga gegenüber. Nach zwei Ulmer Erfolgen und einem Remis in den ersten drei Partien setzte sich danach RWE dreimal hintereinander durch. Diesmal klappt es nicht.
Abgefälschter Freistoß beendet Zu-Null-Serie Die Gastgeber, die mit derselben Startformation aufliefen wie beim vorherigen 2:0-Auswärtserfolg beim SV Waldhof Mannheim, waren schon zu Beginn der Partie die aktivere Mannschaft und hatten auch mehr Ballbesitz. Zwar tauchten die Rot-Weissen ebenfalls regelmäßig vor dem Kasten der „Spatzen“ auf, wurden aber kaum einmal wirklich gefährlich.
Eine von mehreren Standardsituationen in dieser Phase brachte die Hausherren in Führung. Der frühere Uerdinger Dennis Chessa trat aus etwa 18 Metern zum Freistoß an und traf zum 1:0 (19.). Dabei hatten die Ulmer Glück, dass Chessas Schuss vom Rücken von Torben Müsel unglücklich abgefälscht wurde. RWE-Torhüter Jakob Golz bekam die Fingerspitzen noch an den Ball, hatte letztlich aber keine Chance, das erste Essener Gegentor nach exakt 452 Minuten (oder mehr als siebeneinhalb Stunden) zu verhindern.
Nach einer guten halben Stunde war Linksverteidiger Lucas Brumme für den einzigen vielversprechenden RWE-Abschluss der ersten Hälfte verantwortlich, setzte seinen Schuss von der Strafraumgrenze aber zu hoch an. Auf der Gegenseite hatte der SSV zumindest noch zweimal die Chance, den Vorsprung auszubauen. Zunächst zögerte Lucas Röser in bester Mittelstürmerposition zu lange, so dass der Ex-Ulmer Vinko Sapina letztlich noch klären konnte. Kurz vor der Pause war dann Jakob Golz bei einem Schuss des starken Leo Scienza auf dem Posten und verhinderte den zweiten Gegentreffer.
Auf Sapina-Anschlusstreffer folgt nur noch der Abpfiff Zur Pause forderte Co-Trainer Lars Fleischer im TV-Interview bei MagentaSport „deutlich mehr Aggressivität und auch mehr Ballbesitzphasen“ vom zunächst unveränderten Team. Das Bemühen, mehr Druck auf den Gegner auszuüben, war dann auch deutlich zu erkennen. Die Rot-Weissen drängten die Ulmer wesentlich häufiger in die eigene Hälfte, mussten aber bei schnellen Konterangriffen des Gegners auch immer auf der Hut sein. Hochkarätige Tormöglichkeiten gab es auf beiden Seiten lange Zeit kaum.
Nach etwa 70 Minuten reagierte RWE-Trainer Dabrowski mit einem Dreifachwechsel. Für die beiden Außenverteidiger Andreas Wiegel und Lucas Brumme sowie Mittelstürmer Moussa Doumbouya kamen Kapitän Felix Bastians, der dann neben José-Enrique Rios Alonso und Felix Götze auf der zentralen Position in einer Dreierkette in der Abwehr agierte, sowie die beiden frischen Angreifer Ron Berlinski und Leonardo Vonic. In der Schlussphase kamen später auch noch Eric Voufack (für „Isi“ Young) und Sascha Voelcke (für Marvin Obuz).
Nach glänzender Vorarbeit des eingewechselten Leonardo Vonic hatte Torben Müsel nur wenig später die große Chance zum Ausgleich, traf den Ball vom Elfmeterpunkt aber nicht optimal, so dass die Kugel am Tor vorbeiging. Praktisch im Gegenzug baute der SSV Ulm den Vorsprung aus. Leo Scienza und Romario Rösch kombinierten im Essener Strafraum, den Querpass lenkte Matchwinner Dennis Chessa zum 2:0 (80.) ins Netz.
Wer nun geglaubt hatte, das Spiel sei endgültig entschieden, sah sich jedoch getäuscht. Nachdem ein Versuch von Leonardo Vonic von der Ulmer Abwehr geblockt worden war, traf Vinko Sapina aus der Distanz mit einem ebenfalls leicht abgefälschten Schuss zum 1:2 (86.). Plötzlich war die Hoffnung auf einen Punktgewinn zurück, zumal die Gastgeber einige klare Chancen vergaben. RWE drückte auf den Ausgleich, wurde aber nicht mehr belohnt. Die rund 1.000 mitgereisten Fans honorierten jedoch, dass die Mannschaft bis zum Schluss alles versucht hatte, und verabschiedete das Team trotz der Niederlage mit Applaus.
„Englische Woche“ in Tönisvorst und gegen Dresden Für die Rot-Weissen war das Gastspiel in Ulm der Auftakt zu zwei „Englischen Wochen“ nacheinander. Am kommenden Mittwoch, 27. September, geht es ab 19 Uhr in der zweiten Runde des Niederrheinpokals zum Oberligisten SC St. Tönis, der vom ehemaligen RWE-Spieler Alexander Thamm trainiert wird. Gespielt wird auf der Jahn-Sport-Anlage (Gelderner Straße 69) in Tönisvorst.
Am nächsten Sonntag (1. Oktober) geht es dann ab 13.30 Uhr in der Liga mit dem Top-Spiel gegen den gut gestarteten Aufstiegsfavoriten SG Dynamo Dresden im Stadion an der Hafenstraße weiter.
Stimmen zum Spiel
Ein verdienter Sieg für Ulm! Wir wussten, wie schwer es wird. Wir konnten keine Intensität entwickeln, haben nicht in unser Spiel gefunden und Bälle zu leichtfertig verloren. Das anschließende Hinterherlaufen kostet Kraft, dadurch haben wir Vertrauen in unser eigenes Spiel verloren. Entsprechend konnten wir nur wenig Entlastung und Chancen kreieren.
Es ist eine Kopfsache, die Aufgabe von der ersten Minute an anzunehmen. In vielen Spielen ist uns das gelungen. Heute nicht. Jetzt müssen unsere Antennen ausfahren: Wir müssen in jedem Spiel gegen jeden Gegner maximal investieren!
Christoph Dabrowski (Chef-Trainer Rot-Weiss Essen)
Wir sind natürlich sehr enttäuscht. In der ersten Halbzeit haben wir nicht das abgeliefert, für was wir stehen. Wir haben nicht richtig in unsere Spiel gefunden. Zur Halbzeit haben wir uns viel vorgenommen, haben auch das 1:1 auf dem Fuß und bekommen dann im direkten Gegenzug das 2:0. Wir kommen dann nochmal zurück, erzielen den Anschlusstreffer, aber dann wollte der Ball nicht mehr rein.
Cedric Harenbrock (Mittelfeldspieler RWE)
Wir haben heute gegen einen richtig guten Gegner gespielt. Ulm kommt mit einer großen Wucht. Wir waren nicht gallig genug. Durch das erste Tor hat Ulm natürlich Rückenwind. Obwohl wir nicht gut im Spiel waren, haben wir dann die Chance auf das 1:1, verpassen diese Möglichkeit aber. Am Ende des Tages ist das ärgerlich.
Vinko Sapina (Mittelfeldspieler RWE)
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Wir konnten unser gutes Spiel in ein positives Ergebnis übertragen und so drei Punkte gegen eine starke Mannschaft gewinnen. Wir haben gut gegen den Ball gearbeitet und die Räume geschlossen. So ist RWE nicht in die gewohnten Muster im Kurzpass-Spiel gekommen.