SV Straelen – Rot-Weiss EssenRot-Weiss Essen – Rot-Weiss Essen

Sa., 18.12.2021 14:00 Uhr

SV Straelen : Rot-Weiss Essen

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AUF ACHTERBAHNFAHRT!

Thomas Gerstner schon dritter Straelener Trainer der Saison.

Straelen-Spieler Cagatay Kader im Laufduell mit Daniel Heber.
Einer von Gerstners Schützlingen: Goalgetter Cagatay Kader (l.), hier im Laufduell mit Daniel Heber. (Foto: Endberg)

Zum Abschluss des Fußballjahres 2021 wartet auf Rot-Weiss Essen noch eine knifflige Aufgabe. Im Rahmen des 21. Spieltages ist die Mannschaft von RWE-Trainer Christian Neidhart am Samstag, 18. Dezember, ab 14.00 Uhr beim SV Straelen zu Gast. Für die Rot-Weissen geht es dabei nicht nur darum, die gute Ausgangsposition im Titelrennen weiter zu festigen. Ein Erfolg im Stadion an der Römer Straße wäre auch gleich eine „doppelte“ Wiedergutmachung, denn die letzten beiden Vergleiche mit dem SVS gingen aus RWE-Sicht schmerzlich verloren. Im Niederrheinpokal-Halbfinale im Frühjahr setzte sich Straelen an der Hafenstraße (4:6 nach Elfmeterschießen, 2:2 nach Verlängerung) ebenso durch wie im Hinspiel dieser Saison (1:4).

Beim SV Straelen hat sich seitdem sehr viel getan. Seit sechs Pflichtspielen trägt Thomas Gerstner bei den Grenzländern als Trainer die Verantwortung. Bei RW Ahlen sowie beim SV Rödinghausen (0:3) ging der SVS erstmals unter seiner Regie leer aus. Neben dem 3:1 im Verbandspokal beim Essener Bezirksliga-Tabellenführer DJK Adler Union Frintrop stehen Siege gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach (1:0) und bei den Sportfreunden Lotte (2:1) sowie ein 0:0 gegen den FC Wegberg-Beeck zu Buche.

Geht es nach dem langjährigen Straelener Präsidenten und Bau-Unternehmer Hermann Tecklenburg, dann darf der Blick in der Tabelle auch gerne noch ein Stückchen weiter nach oben gerichtet werden. Der frühere Vorstand von Fortuna Düsseldorf, verheiratet mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, gilt als besonders ehrgeizig und hält mit seiner Meinung zu sportlichen Entwicklungen nur selten hinter dem Berg.

Unter dem vorherigen Cheftrainer Weeks verlief der Saisonstart mit drei Siegen – darunter das 4:1 an der Hafenstraße – und dem Sprung an die Tabellenspitze unerwartet erfolgreich. Dann wurden dem 31-Jährigen aber sechs weitere Partien ohne Dreier zum Verhängnis. Ähnlich verliefen die Spiele unter Rudi Zedi, der interimsweise in sieben Spielen als Trainer an der Seitenlinie stand. Nach sieben Punkten aus den ersten drei Partien unter seiner Regie folgten beim SC Wiedenbrück (0:2), gegen die U21 des 1. FC Köln (1:2) und bei Alemannia Aachen (3:5) ausschließlich Niederlagen, so dass der Verein erneut reagierte.

Jetzt soll also Thomas Gerstner Konstanz in die Leistungen und Ergebnisse bringen. Für den Ex-Profi von Arminia Bielefeld, FC 08 Homburg, VfB Oldenburg, VfL Wolfsburg, 1. FC Saarbrücken und FC Carl Zeiss Jena ist der SV Straelen die Rückkehr in den Männerfußball. Zuvor war der gebürtige Wormser vier Jahre lang für den MSV Duisburg in der Frauen-Bundesliga tätig. Früher arbeitete Gerstner schon als Cheftrainer bei Arminia Bielefeld in der 2. Bundesliga.

RWE überwintert auf Platz 1!

Rot-Weiss Essen überwintert in der Regionalliga West an der Tabellenspitze. Mit einem 1:0 (1:0)-Auswärtserfolg am 21. Spieltag beim SV Straelen verteidigte die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart zum Jahresabschluss ihre Spitzenposition. Mit jetzt 47 Punkten lassen die Rot-Weissen den Wuppertaler SV (46 Zähler nach dem 4:2-Heimsieg gegen Rot Weiss Ahlen) und den SC Preußen Münster (45 Punkte nach dem 1:1 gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach) hinter sich. Beide Verfolger haben aber mit jeweils 21 Partien schon eine Begegnung mehr ausgetragen als der Ligaprimus von der Hafenstraße. Der entscheidende Treffer fiel unmittelbar vor dem Ende der ersten Halbzeit durch RWE-Torjäger Simon Engelmann (45.), der eine unübersichtliche Situation im Strafraum zu seinem 13. Saisontor nutzte. In der zweiten Halbzeit hatten die Gastgeber die große Chance zum Ausgleich, aber ihr Stürmer Cagatay Kader traf per Foulelfmeter die Latte (62.). „Wir hatten in der ersten Halbzeit gute Chancen und Abschlüsse. Führst du 2 oder 3:0, nach dem Durchgang dann wäre alles im Lot gewesen. Wenn so eine ‚Gurke‘ solch ein Spiel entscheidet, dann ist das schon der Wahnsinn“, resümiert RWE-Coach Neidhart augenzwinkernd.

Startformation wie beim 6:1-Kantersieg gegen Bonn
Im Vergleich zum Rückrundenstart gegen den Bonner SC (6:1) nahm Christian Neidhart keine Veränderungen an seiner Startformation vor. Vor Torhüter und Kapitän Daniel Davari bildeten erneut Sandro Plechaty, José-Enrique Rios Alonso, Felix Herzenbruch und Felix Bastians die Viererkette in der Abwehr. Im defensiven Mittelfeld spielten Niklas Tarnat und Luca Dürholtz. Auf den Flügeln sorgten Isaiah Young und Cedric Harenbrock für Wirbel und unterstützten die beiden Angreifer Zlatko Janjic und Simon Engelmann.

Im Aufgebot gab es auch nur eine Umstellung. Für Ben Heuser nahm diesmal sein U19-Teamkollege Guiliano Zimmerling auf der Bank Platz. Mit Mustafa Kourouma gehörte ein weiterer A-Junior zum Kader. Außerdem standen neben Torhüter Jakob Golz noch Yannick Langesberg, Erolind Krasniqi, Nils Kaiser, Sascha Voelcke, Felix Heim und David Sauerland als Ergänzungsspieler zur Verfügung. In der Schlussphase wurden Voelcke, Langesberg, Heim und Kourouma eingewechselt und halfen mit, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Für Abwehrtalent „Musti“ Kourouma war es gleichzeitig die Regionalliga-Premiere.

RWE-Chancen in Hülle und Fülle – bis zum „Kullertor“
Bereits nach wenigen Minuten hatte der gut aufgelegte Cedric Harenbrock den Führungstreffer auf dem Fuß. Nach Zuspiel von Isaiah Young tauchte der Blondschopf frei vor dem Straelener Kasten auf, scheiterte jedoch an Torhüter Robin Udegbe. Auch in der Folgezeit stand der SVS-Schlussmann häufig im Blickpunkt. Ein weiterer Versuch von Cedric Harenbrock wurde auf der Linie geklärt, einen Volleyschuss von Simon Engelmann lenkte Udegbe zur Ecke. Auch Isaiah Young und Zlatko Janjic hatten gute Abschlussmöglichkeiten, konnten die Kugel aber ebenfalls nicht im Kasten unterbringen.

Nachdem die Gastgeber in der ersten halben Stunde zumindest zwischenzeitlich noch für ein wenig Entlastung sorgen konnten, wurde der RWE-Druck vor der Pause immer größer. Daran konnte auch ein früher Doppelwechsel von Straelens Trainer Thomas Gerstner nichts ändern. Vielmehr gab es RWE-Chancen nahezu im Minutentakt. Cedric Harenbrock traf das Außennetz, Luca Dürholtz zielte etwas zu hoch, Isaiah Young scheiterte nach einer Flanke von Felix Bastians per Kopfball die Latte, bei einem Versuch von Felix Bastians retteten die Hausherren erneut auf der Linie und Simon Engelmann schoss knapp drüber.

Erst in der letzten Minute der ersten Halbzeit wurde der Bann gebrochen. Nach einer Ecke herrschte Verwirrung im Straelener Strafraum – und schließlich kullerte der Ball zum 0:1 (45.) über die Linie. Simon Engelmann und Felix Herzenbruch waren beteiligt, im offiziellen Spielbericht wurde „Engel“ der Treffer gutgeschrieben.

Cagatay Kader scheitert mit Strafstoß an der Latte
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte RWE die Chance, mit dem zweiten Treffer für die Vorentscheidung zu sorgen. Zlatko Janjic traf jedoch nach einem Kopfball von José-Enrique Rios Alonso den Ball nicht richtig. Nur wenig später konnte Straelens Torhüter Robin Udegbe einen Schuss von Isaiah Young parieren.

Plötzlich jedoch hatte der SVS die große Chance zum Ausgleich. Nach einem Foul von RWE-Torhüter Daniel Davari an Gianluca Rizzo im Strafraum entschied Schiedsrichter Florian Visse (Ibbenbüren) auf Strafstoß. Straelens Torjäger Cagatay Kader, der im Hinspiel drei Treffer erzielt hatte, traf jedoch nur die Latte (62.).

RWE-Keeper Daniel Davari kommentierte die Situation nach dem Spiel: „Aus meiner Sicht war es kein Elfmeter. Ich habe den Ball gespielt und dann ist der Straelener in mich reingerutscht.“

In der letzten halben Stunde wurde das Spiel deutlich zerfahrener, klare Tormöglichkeiten wurden deutlich seltener. Vor allem in den letzten Minuten mussten die mitgereisten RWE-Fans noch um die wichtigen drei Punkte zittern, weil Straelen alles nach vorne warf. Mit vereinten Kräften wurde jedoch der Ausgleich verhindert. Unter anderem klärte José-Enrique Rios Alonso vor dem einschussbereitet Cagatay Kader. Auch Debütant Mustafa Kourouma glänzte noch mit einer starken Rettungsaktion. Kurz danach war – endlich – Schluss.

Trainingsauftakt am 3. Januar – Ligastart gegen WSV
Mit dem 14. Sieg im 20. Saisonspiel verabschiedete sich Rot-Weiss Essen in die kurze Weihnachtspause. Nach gut zwei Wochen Urlaub bittet Cheftrainer Christian Neidhart bereits am Montag, 3. Januar 2022, zur ersten Einheit im neuen Jahr.

Um eine optimale Vorbereitung zu gewährleisten, bezieht das Team vom 16. bis zum 23. Januar ein Trainingslager im türkischen Belek. Am Sonntag, 23. Januar, ab 14.00 Uhr wartet dann zum Ligastart nach der Winterpause im Stadion an der Hafenstraße gleich das Top-Spiel und Derby gegen den ersten Verfolger Wuppertaler SV.

Stimmen zum Spiel

Wir hatten in der ersten Halbzeit gute Chancen und Abschlüsse. Führst du 2 oder 3:0, dann wäre alles im Lot gewesen. Wenn so eine Gurke solch ein Spiel entscheidet, dann ist das schon der Wahnsinn (lacht).

Zur Elfmeterentscheidung: Am Ende bringt es nur Hektik rein, Straelen ist klar zum Abschluss gekommen, die Situation war nicht deutlich.

Christian Neidhart (Chef-Trainer RWE)

Ein riesiges Kompliment an die Mannschaft! Wir haben auf solch einem Acker guten Fußball gespielt! Steht es 2:0 zur Halbzeit, kann sich Straelen nicht beschweren. Wir haben dann hinten gut verteidigt, die Defensive hat sich in jeden Ball reingeworfen.

Zur Elfmeter-Situation: Aus meiner Sicht war es kein Elfmeter. Ich habe den Ball gespielt und dann ist der Straelener in mich reingerutscht. Der Linienrichter hat gesagt, dass es kein Elfmeter war, der Schiedsrichter, dass es einer war. Am Ende kommt dadurch Hektik rein.

Daniel Davari (Torwart RWE)

Wir haben es geschafft, auf einem nicht einfach zu bespielenden Platz über die Außenbahnen gefährlich zu werden. Eigentlich müssen wir in den ersten 45 Minuten den Deckel drauf machen – dann haben wir mehr Ruhe. Mit diesem Spielverlauf wird es immer eklig. Wir haben gezeigt, dass wir kämpfen können!

Luca Dürholtz (Mittelfeldspieler RWE)