1. Oktober 2021

RWO: Klassen- und Gipfeltreffen an der Hafenstraße

Terranova-Team mischt nach gutem Saisonstart gleich ganz oben mit.

RWO: Klassen- und Gipfeltreffen an der Hafenstraße – Rot-Weiss Essen
RWO-Kapitän Jerome Propheter (r.), hier im Zweikampf mit Isaiah Young, kehrt zurück an die Hafenstraße. (Foto: Endberg. (Foto: Endberg)

Die Zutaten für ein Spitzenspiel könnten kaum besser sein: Mit den beiden Reviernachbarn RWE und Rot-Weiß Oberhausen treffen am Samstag (14.00 Uhr) an der Hafenstraße die aktuell erfolgreichsten Mannschaften der Regionalliga West im direkten Duell und Derby aufeinander. Lediglich zwei Punkte trennen den Spitzenreiter aus Essen vom Verfolger aus Oberhausen, beide Teams erwartet ein ausverkauftes Stadion Essen und eine Kulisse von 12.500 Zuschauern.

In ihren ersten acht Saisonspielen sammelte die Mannschaft von RWO-Trainer Mike Terranova 19 von 24 möglichen Punkten bei 19:5 Toren – und bewies dabei auch Moral. Ein Beispiel: Gegen Borussia Mönchengladbachs U23 holten die Oberhausener einen 0:2-Rückstand auf und gewannen noch 3:2. Zuletzt gab es im Heimspiel gegen Rot Weiss Ahlen ein 4:0 (mit drei Treffern des Ex-Esseners Sven Kreyer). Die bislang einzige Niederlage mussten die „Kleeblätter“ beim SC Wiedenbrück (0:1) hinnehmen.

Die RWO-Fans dürfte das bisherige Abschneiden freuen – und möglicherweise auch dazu bewegen, ihr Haustier für den Verein einzubringen. Der Traditionsklub hat deshalb den „Underdog-Fanclub“ ins Leben gerufen. Egal ob Hund, Katze, Maus oder Hausschwein: Der „Underdog“, das offizielle RWO-Maskottchen, freut sich über jedes neue Mitglied in seinem Fanklub, heißt es von RWO-Seite. Der Jahresbeitrag kostet 30 Euro. Von dem Beitrag spendet Rot-Weiß Oberhausen jeweils fünf Euro an den Tierschutzbund Oberhausen. Neben einem Zertifikat zum Eintritt des Haustiers erhält jeder Fan die Möglichkeit, ein Bild mit seinem Haustier im Stadion Niederrhein zu machen. Die Fotos werden dann auf der Internetseite des Vereins zu sehen sein und zeigen: „Mein Haustier ist rot-weiß!“ RWE-Fans dürfte das alles ziemlich bekannt vorkommen. Rot-Weiss hatte schließlich schon einige Monate zuvor eine ähnliche Aktion gestartet. Diese diente RWO nun wohl als Vorbild.

Entscheidend sind aber nicht so sehr die Aktionen neben dem Platz, sondern – das wissen Fußball-Fans – die Aktionen auf dem Platz. Und dort setzt RWO-Trainer und Ex-Profi Mike Terranova auch auf mehrere ehemalige Essener. Die Defensivspieler Jeffrey Obst und Jerome Propheter, Mittelfeldspieler Jan-Lucas Dorow sowie Stürmer Sven Kreyer haben allesamt eine RWE-Vergangenheit. Dorow, zuletzt als „Joker“ berücksichtigt, war bekanntlich erst im Sommer von der Hafenstraße nach Oberhausen gewechselt.

Bei RWE stehen wiederum – nicht zuletzt auch wegen der geringen Entfernung zwischen beiden Klubs – einige frühere Oberhausener unter Vertrag. Sportdirektor Jörn Nowak war für die „Kleeblätter“ als Spieler und Sportchef aktiv. Auch Torhüter Daniel Davari, die Abwehrspieler Daniel Heber und Felix Herzenbruch, Mittelfeldspieler Dennis Grote sowie Torjäger Simon Engelmann trugen früher ebenfalls das RWO-Trikot.

An die jüngsten fünf „Klassentreffen“ hat RWE (fast) nur gute Erinnerungen. Vier Siege und ein Remis sprangen dabei heraus. Darunter ist auch der 4:1-Auswärtssieg im Niederrheinpokal-Viertelfinale im Mai. Nur das 1:1-Remis im März im Ligaspiel in Oberhausen, als Sven Kreyer erst in der Nachspielzeit einen Strafstoß zum Endstand verwandelte und RWE dadurch zwei Punkte verlor, trübt ein wenig die jüngste Bilanz. Die Gesamtstatistik beider Teams in der Regionalliga West (in ihrer aktuellen Form) spricht aber ebenfalls für Rot-Weiss Essen. In insgesamt 18 Begegnungen gab es sechs Siege für RWE, für Oberhausen vier. Gleich acht Spiele endeten ohne Sieger.