12. Oktober 2021

Niederrheinpokal wartet: Wer sind eigentlich die Sportfreunde Neuwerk?

Vorortklub mit Ambitionen: „Ordentlich Jubel“ nach der Auslosung.

Cedric Harenbrock, hier im Zweikampf im Stadion Velbert, reist mit RWE am Dienstag zum Bezirksligisten Sportfreunde Neuwerk.
Auf Cedric Harenbrock und sein Team wartet nach dem 11:0-Rekordsieg beim KFC Uerdingen ein Gastspiel auf einer Bezirksliga-Anlage. (Foto: Endberg)

Live vor Ort war Sportfreunde Neuwerk-Vorstand Roger Neumann bei der Auslosung am 30. September nicht, als Ex-RWEler Arie van Lent die Paarung zwischen RWE und seinem Bezirksliga-Klub zog – berufliche Verpflichtungen hielten ihn davon ab, in die Sportschule Wedau zu kommen. Wohl hatte man das Geschehen jedoch im Vereinsheim via Livestream auf dem Fernseher verfolgt und ordentlich gejubelt, als die Rot-Weissen aus dem Topf gezogen wurden. „Schon in der ersten Runde hatten wir gehofft: Wenn schon einer von den großen Klubs, dann RWE“, so Neumann. Nun erfüllt sich das Wunschlos zur zweiten Runde, die Sportfreunde bitten den Regionalliga-Tabellenführer am Mittwoch, den 13. Oktober, 19.30 Uhr, zum Niederrheinpokal-Duell.

„Ich würde behaupten, dass das zumindest in meiner Vorstandszeit das größte Pflichtspiel ist“, gibt Neumann, der seit 2005 im Vorstand ist und seit 2016 das Amt des 1. Vorsitzenden inne hat, zu Protokoll. Zu Vereinsjubiläen ist der Mönchengladbacher Vorortklub, der per Freilos die 2. Runde erreichte, für Freundschaftsspiele schon auf die große Borussia getroffen. Ein echtes Event, schließlich sind die meisten Spieler privat „Fohlen“-Fans.

In Essen hingegen wurde wohl eine gewisse Suchmaschine angeschmissen, um überhaupt zu schauen, wo die Reise hingeht. „Wir wissen aktuell noch nicht viel über den Gegner, außer, dass es ein Mönchengladbacher Stadtteil-Verein ist und sie in der Bezirksliga spielen“, behauptete RWE-Vorstand Marcus Uhlig nach der Auslosung augenzwinkernd. Mittlerweile dürfte die Route aber nicht nur für den Mannschaftsbus-Fahrer bekannt sein! „Wir werden uns natürlich professionell auf dieses Spiel vorbereiten, um seriös eine Runde weiter zu kommen“, gibt der 50-Jährige vor.

Sportfreunde Neuwerk: Absprachen mit Stadt und Sicherheitsbehörden waren nötig

Besondere Vorfreude wecken bei Neuwerk die Essener Fans und die 1.000 zu erwartenden Zuschauer, auch wenn die Organisation solcher Partien einen Mehraufwand gegenüber üblichen Ligaspielen bedeutet. Die Neuwerker verfügen zwar mit etwa 150 Zuschauern über einen recht hohen Schnitt in der Bezirksliga, dennoch fordert besonders die Trennung von Heim- und Gästefans heraus: „Ein zweiter Getränkestand und ein zweiter Imbisswagen müssen eingerichtet werden, um die Wege möglichst bequem zu machen“, erklärt Sportfreunde-Neuwerk-Vorstand Neumann, der nach der Ansetzung mit Stadt sowie Sicherheitsbehörden klären musste, ob die Austragung eines Heimspiels auf der eigenen Bezirkssportanlage überhaupt möglich sei.

Tabellenplatzierung lässt zu wünschen übrig

So zufriedenstellend die Auslosung, so wenig Glück im Liga-Alltag: Auch wenn die Niederrheinpokal-Qualifikation für das nächste Jahr mit einem 4:1-Halbfinal-Sieg über den höherklassigen Landesligisten  DJK/VfL Giesenkirchen schon geschafft ist, befindet sich die von Markus Lehnen trainierte Mannschaft aktuell auf dem elften Tabellenplatz und hinkt den eigenen Erwartungen hinterher. Englische Wochen in der Pokalsaison und Verletzungssorgen hindern die Ambitionen der Mönchengladbacher – mittelfristig möchte der Vorortklub, der 2019 den Sprung aus der A-Kreisliga machte, den Landesliga-Aufstieg schaffen. 

„Wir haben sehr viele junge und talentierte Spieler“, erklärt Neumann, der Neuwerk-Vorstand weiß aber auch um das Können des Branchenprimus Victoria Mennrath sowie dem Spielwitz der 2. Mannschaft von RWE-Liga-Konkurrent SV Straelen. „Darum wird es wohl in diesem Jahr noch nichts werden“, so Neumann, der dennoch positiv gestimmt in die Zukunft schaut.