28. Oktober 2021
Deutscher Meister ist nur der RWE!
Neue Station im rot-weissen Freilichtmuseum „Kleine Gruga“ wird Samstag, ab 12.30 Uhr, eröffnet.
Bei jedem Heimspiel ziehen Tausende Fans an Deutschlands einzigem Fußball-Freilichtmuseum „Kleine Gruga“ vorbei. Sie verweilen einen Moment, trinken noch ein Wegbier auf einer der Sitzbänke und schauen auf die ausgestellten Exponate zur RWE-Historie, die sich auf dem Grünstreifen links neben der Zufahrtsstraße zur Haupttribüne befinden. Es ist das zentrale Projekt der „Initiative-GMS“, sie will „die Wurzeln und Werte von RWE wahren und dabei auch das Andenken an unseren Vereinsgründer Georg Melches wachhalten.“ Zum Heimspiel gegen Alemannia Aachen wird der nächste Abschnitt der einzigartigen Fankultur eingeweiht, der die Deutsche Meisterschaft 1955 thematisiert.
Die Initiatoren
Die GMS-Initiative entstand 2011. Es ging ihren Mitgliedern ursprünglich darum, die Haupttribüne des Georg-Melches-Stadion zu erhalten. Der Plan scheiterte und so dachte man sich andere Möglichkeiten aus, die RWE-Historie zu bewahren. Die Initiatoren erhielten nach Verhandlungen mit der städtischen GVE und Rot-Weiss Essen die Möglichkeit, ihre Ideen in der auf einem 120 Meter langen Grünstreifen entlang der Einfahrt zum Stadion an der Hafenstraße umzusetzen. Seit Mai 2015 entsteht auf dieser Fläche eine einzigartige Fußball-Erinnerungslandschaft, die „Kleine Gruga“. Ziel der von Fans und dem AWO-Fanprojekt finanzierten Aktion ist es, einen Zeitstrahl der über 100-jährigen RWE-Geschichte zu schaffen, der Stück für Stück erweitert wird.
Stationen des Freilichtmuseums „Kleine Gruga“
- Skulptur „kurze fuffzehn“
- Schriftzug „Georg-Melches-Stadion“
- Vier Fototafeln erinnen an die Anfangsjahre
- Wandmosaik aus dem Treppenaufgang der alten GMS-Geschäftsstelle
- Pergola und Flutlichttisch
- DFB-Pokalsieg 1953
- Amerikareise 1954
- Deutscher Meister 1955
Eröffnung zum Aachen-Heimspiel
Die neue Station in der „Kleinen Gruga“ wird am kommenden Samstag, den 30. Oktober, feierlich eröffnet. Ab 12.30 Uhr lädt die GMS-Initiative im Rahmen des Heimspieltags gegen Alemannia Aachen zur Einweihung des neuen Exponats an der Stadioneinfahrt. Unter anderem werden Vereinshistoriker Georg Schrepper sowie die Verantwortlichen Detlev Jaritz und Karsten Fähndrich Reden halten.
Deutscher Meister ist nur der RWE!
Die neue Station ist ein echter Hingucker. Ein Fußballtor in der Größe eines Jugendtores umrahmt das Mannschaftsbild des deutschen Meisterteams, aufgenommen unmittelbar nach dem 4:3 Erfolg über den 1. FC Kaiserslautern am 26. Juni 1955. Auf dem Bild sind auch zahlreiche Fans zu erkennen. Einer hat sich in der Bildmitte direkt hinter Helmut Rahn postiert.
Sein Gesicht ist auf unserem Bild allerdings ausgeschnitten. Und so könnt ihr nun Teil des Meisterteams sein, indem ihr euch an diese Stelle hinter das Bild stellt, euren Kopf durch die Fotowand steckt und somit der Meistermannschaft gleichsam über die Schultern schaut. Die neue Station ist ein echter Foto-Hotspot – allein oder mit Freunden.
Vor dem Fußballtor steht eine Granitsäule mit dem Bild vom Meisterschaftsball. An den Seiten stehen zwei Texttafeln, die Auskunft über das Endspiel 1955 und das spektakuläre Siegtor geben:
Per Flugkopfball zur Deutschen Meisterschaft
Das Finale um die Deutsche Meisterschaft 1955 erfüllte von Beginn an die hohen Erwartungen: Rot-Weiss Essen brauchte 20 Minuten, um ins Spiel zu kommen. In dieser Zeit erzielte Kaiserslautern durch Nationalspieler Horst Eckel das Führungstor. Doch dann fand die Mannschaft von der Hafenstraße immer besser ins Spiel, dominierte nun die Partie und ging nach Toren von Franz „Penny“ Islacker (2) und Johannes „Fred“ Röhrig mit 3:1 bis zur Halbzeitpause in Führung. Nach dem Wechsel setzte der 1. FC Kaiserslautern stellte alles auf eine Karte und stellte die taktische Ausrichtung um.
Mit einem Kopfballtor und einer für RWE harten Elfmeterentscheidung gelang den Pfälzern der Ausgleich zum 3:3. Das Stadion glich einem Tollhaus. Jeder wusste: Wer das nächste Tor erzielt, ist Deutscher Meister. Und erneut war es Penny Islacker, der per Flugkopfball in der 85. Minute sein drittes Tor zum 4:3 Endstand für RWE erzielte. Mehr als 100.000 Essener bereiteten der Mannschaft am Essener Hauptbahnhof nach ihrer Rückkehr einen begeisterten Empfang.
Glückauf – nur der RWE!
Ein besonderer Dank gilt Detlev Jaritz, dem langjährigen Geschäftsstellenleiter und heutigem Ehrenratsmitglied von Rot-Weiss Essen, der nicht nur die Idee zu der Meisterschaftsstation hatte, sondern auch Sponsoren und weitere Unterstützer für die Restaurierung der vorhandenen Sitzbänke und die Plattierung der Pergola gewinnen konnte.
Im Namen aller Mitglieder und RWE-Fans bedankt sich die GMS-Initiative bei folgenden Sponsoren für die großartige Unterstützung beim Projekt „DEUTSCHE MEISTERSCHAFT 1955“: Wohnbau eG, Wohnungsgenossenschaft Essen-Nord, Helmut Wehner Fliesen und Plattierungen GmbH sowie Gregor Granit. Wir danken der Sparkasse Essen für die Restaurierung der Pergola und Sitzbänke. Für die Bepflanzung der Pergola geht unser Dank an die Gärtnerei Mischa Schüttert. Ebenfalls ein großes Dankeschön an die ausführenden Partner Munsteiner Werbetechnik sowie die Jugendberufshilfe Essen gGmbH.
Die nächsten Stationen des Fußball-Freilichtmuseums sollen sich mit der rot-weissen Bundesliga- und Zweitligazeit beschäftigen. Die GMS-Initiative sucht noch nach passenden Ausstellungs- und Objektideen. Rot-Weisse könenn sich dazu unter info@rot-weiss-essen.de melden.
Ein Beitrag unseres ehrenamtlichen Vereinshistorikers Georg Schrepper.