14. Oktober 2022

„Qualität auf den Platz bringen!“

Chef-Trainer Christoph Dabrowski vor Dynamo-Heimspiel.

Christoph Dabrowski beim SV Wehen Wiesbaden
Dabrowski: „Gezeigt, dass wir gegen die Topmannschaften der Liga bestehen können!“ (Fotos: Endberg)

Mit Dynamo Dresden ist am 12. Spieltag (Sa., 14.00 Uhr) in der 3. Liga einer der Aufstiegsfavoriten im Stadion an der Hafenstraße zu Gast. Nach sieben Punkten aus den letzten drei Heimspielen sowie mit dem jüngsten 3:0-Auswärtserfolg bei der U23 des SC Freiburg im Rücken hat aber auch Rot-Weiss Essen allen Grund, mit viel Selbstvertrauen in dieses Traditionsduell zu gehen. Vor dem Anpfiff stand RWE-Cheftrainer Christoph Dabrowski wie gewohnt ausführlich Rede und Antwort.

Hallo Dabro! Wie groß war die Erleichterung nach dem ersehnten 3:0-Auswärtserfolg bei der U23 des SC Freiburg?
Christoph Dabrowski: Ich würde jetzt gar nicht so sehr von einer großen Erleichterung, sondern eher von einer riesigen Freude über die drei Punkte und auch über die Art und Weise, wie wir das Spiel für uns entschieden haben. Darauf hatten wir schließlich lange warten müssen. Da macht dann auch eine lange Busfahrt nach Hause viel mehr Spaß.

Was waren die wichtigsten Erkenntnisse der Partie im Dreisamstadion?
Christoph Dabrowski: In der ersten Halbzeit war es zunächst noch ein recht offenes Spiel, das sich dann durch eine einzige Aktion zur 1:0-Führung in unsere Richtung gedreht hat. Das ist typisch für die 3. Liga. Du musst immer hellwach sein, darfst möglichst keine Fehler machen und musst dann deine Chancen konsequent nutzen. Wie bei unserem 2:0, als wir nach einem starken Ballgewinn von Felix Götze durch einen schnellen Konter über Oguzhan Kefkir, Andreas Wiegel, Simon Engelmann und schließlich Ron Berlinski vor das Freiburger Tor und schließlich dann zum erfolgreichen Abschluss gekommen sind. Danach war es für den Gegner natürlich sehr schwierig. Unter dem Strich haben wir extrem gut verteidigt und den Freiburgern kaum eine gute Tormöglichkeit gestattet.

"Qualität auf den Platz bringen!" – Rot-Weiss Essen
Gleich dreimal durften Dabrowskis Schützlinge in Freiburg jubeln.

Stichwort Ron Berlinski: War tatsächlich sein Doppelpack im Testspiel gegen den belgischen Erstligisten KAS Eupen entscheidend für seinen Startelf-Einsatz?
Christoph Dabrowski: Eines vorweg – Ron lässt sich nie hängen, gibt im Training immer Gas. Das war auch in der Phase so, in der er nicht von Anfang an gespielt hat. Ihm fehlte aber vielleicht die nötige Leichtigkeit und Lockerheit, um seine bestmögliche Leistung zu bringen. Durch seinen starken Auftritt und die beiden Tore gegen Eupen hatte er neues Selbstvertrauen getankt, was für einen Stürmer ungemein wichtig ist. Deshalb hat er in Freiburg seine Chance von Beginn an bekommen und sie auch genutzt. Das zeigt auch, wie sinnvoll es ist, immer wieder Testspiele einzuschieben, um möglichst vielen Spielern Wettkampfpraxis zu geben.

War die Partie in Freiburg auch der Beleg dafür, dass Simon Engelmann und Ron Berlinski sehr gut zusammen stürmen können? Ist das auch eine Option für das Duell mit Dynamo Dresden?
Christoph Dabrowski: Ron kann auf allen Offensivpositionen eingesetzt werden. Von daher war es für mich nie ausgeschlossen, beide von Beginn spielen zu lassen. In Freiburg hat Ron für Lawrence Ennali auf dem rechten Flügel gespielt. Lawrence, der zuvor immer von Beginn an gespielt hatte, brauchte mal eine Pause. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass er nach seiner Einwechselung ebenfalls noch getroffen hat. Das wird auch ihm guttun. Für das Dresden-Spiel könnte es gut sein, dass die siegreiche Mannschaft erneut das Vertrauen bekommt. Es sind aber auch andere Varianten möglich. Ich habe da im Training genau hingeschaut.

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Kapitän Daniel Heber, der zuvor beim 1:3 in Wiesbaden erst eingewechselt worden war, spielte in Freiburg wieder von Beginn an. Wie bewertest Du seine Leistung?
Christoph Dabrowski: Ich habe immer gesagt, dass Daniel für unsere Mannschaft ein sehr wichtiger Spieler ist und bleibt. Nachdem er das Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken verletzungsbedingt verpasst hatte und auch einige Zeit aus dem Trainingsbetrieb raus war, wollte ich für das Wiesbaden-Spiel nicht gleich wieder wechseln, da es die Jungs zuvor auch gut gemacht hatten. Darüber habe ich mit Daniel gesprochen und er hatte für die Entscheidung auch volles Verständnis. Das zeichnet einen Teamplayer aus. In Freiburg war er ein wichtiger Teil unserer insgesamt starken Defensive, war sehr robust, kopfball- und zweikampfstark. Das hat mir gut gefallen.

Dynamo Dresden hat als Absteiger aus der 2. Bundesliga als einer der Aufstiegsfavoriten in die Saison gestartet, kam nach einem holprigen Start zuletzt immer besser ins Rollen. Wie schätzt Du den Gegner ein?
Wir treffen auf ein sehr gut besetztes und hochambitioniertes Team, das in den letzten Wochen konstant gepunktet hat und sich inzwischen wieder in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen befindet. Entsprechend motiviert werden die Dresdner sein, um ihre positive Serie weiter fortzusetzen.

"Qualität auf den Platz bringen!" – Rot-Weiss Essen
Dabrowskis Zielsetzung: Erneut mit den Fans jubeln!

Was habt Ihr Euch gegen Dynamo vorgenommen?
Wir wollen natürlich verhindern, dass Dresden weiter erfolgreich ist. In den letzten Heimspielen gegen den FC Ingolstadt 04, den FC Erzgebirge Aue und den 1. FC Saarbrücken haben wir gezeigt, dass wir auch gegen die Topmannschaften der Liga bestehen und sie sogar besiegen können, wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen. Das wollen wir natürlich auch gegen Dynamo beweisen.

Das Stadion wird voll sein. Was erwartest Du für eine Partie?
Wir freuen uns sehr auf die Atmosphäre und hoffen gleichzeitig alle, dass es auf den Rängen und um das Stadion herum friedlich und gewaltfrei bleibt. Auf dem Platz werden wir jedoch alles in die Waagschale werfen, um Dynamo einen intensiven Fight zu bieten und mit unseren Fans im Rücken möglichst die drei Punkte an der Hafenstraße zu behalten.

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