23. Februar 2024

Hinspiel-Erinnerungen aufleben lassen!

Duellcheck: RWE tritt zum Traditionsduell bei Dynamo Dresden an.

Rot-Weiss Essens Moussa Doumbouya jubelt nach seinem Kopfballtor im Hinspiel.
Moussa Doumbouya (r.) jubelt nach seinem Kopfballtor im Hinspiel. (Foto: Höft)

3:1! So das Ergebnis an der Hafenstraße im Oktober letzten Jahres nach Abpfiff der Partie gegen Dynamo Dresden. Wiederholung gefällig? „Gerne“, denkt sich der RWE-Fan – und das am besten bereits am Samstag (24. Februar 2024, 14.00 Uhr) im Rudolf-Harbig-Stadion, wo die Rückrundenpartie gegen die SGD ansteht. Alles Wissenswerte zum Spiel im Duellcheck!

Die Ausgangslage:

Ulm-Niederlage, rotweissessendiese-Sondertrikot und Vertragsverlängerung mit Chef-Trainer Christoph Dabrowski: An der Hafenstraße war in den vergangenen Tagen eine Menge los, doch der Reihe nach!

Vor einer im Heimbereich ausverkauften Hafenstraße musste RWE gegen den SSV Ulm 1846 eine bittere Pille schlucken. 0:2 hieß es, als Schiedsrichter Frank Willenborg die Partie nach 90 Minuten abpfiff. Der Sprung auf den 3. Tabellenplatz für Rot-Weiss damit verpasst. „Das tut sehr weh, besonders weil ich vor dem Spiel guter Dinge war“, machte Andreas Wiegel keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. „Schießen wir das erste Tor, läuft’s anders“, meinte Thomas Eisfeld. Geht’s nach den Statistikern, hat der 31-jährige Mittelfeldmann Recht: RWE gewann in dieser Saison 13 von 14 Partien nach Führung.

Hinspiel-Erinnerungen aufleben lassen! – Rot-Weiss Essen
Sinnbildlich! Die Enttäuschung nach der Ulm-Niederlage war bei RWE groß. (Foto: Heidelberg)

Einen ersten Aufschwung nach der sportlichen Enttäuschung erlebten Rot-Weisse dann unter der Woche. RWE präsentierte ein in Zusammenarbeit mit Internet-Phänomen „essendiese“ entstandenes Sondertrikot in Stadtfarben. „Gemeinsam schaffen wir eine einzigartige Hommage an Essen“, sagt RWE-Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig.

Hinspiel-Erinnerungen aufleben lassen! – Rot-Weiss Essen

Doch zurück zum Sportlichen und der aktuellen Situation: „Von Rückschlägen lassen wir uns nicht unterkriegen“, sagte Christoph Dabrowski nach der Ulm-Niederlage. Dafür hat Rot-Weiss Essen in dieser Saison auch keinerlei Gründe, denn zum selben Zeitpunkt in der vorherigen Spielzeit hatte der Hafenstraßen-Klub zehn Zähler weniger auf dem Konto (32).

RWE hat den nächsten Schritt gemacht. Einer der Hauptverantwortlichen für den Positivtrend verlängerte Donnerstag seinen Vertrag bis 2026: Christoph Dabrowski. „Wir haben gemeinsam mit unseren Fans in dieser Saison eine tolle Entwicklung genommen – darauf will ich aufbauen. Mit der Wucht der Hafenstraße im Rücken ist mit diesem Verein noch einiges möglich“, so der 45-jährige Fußball-Lehrer.

Hinspiel-Erinnerungen aufleben lassen! – Rot-Weiss Essen
Hat sein auslaufendes Arbeitspapier um zwei Jahre verlängert. (Foto: RWE)

Etwas länger bei Rot-Weiss Essen als Dabrowski ist Stammkeeper Jakob Golz. Der 25-Jährige trägt seit 2019 das RWE-Trikot und steht gegen Dynamo Dresden vor seinem 100. Spiel für Rot-Weiss. „Ich bin hierhergekommen, weil ich Lust auf den Verein hatte. Es ist natürlich schön, so lange zu bleiben“, meint Golz über sein bevorstehendes Jubiläum. In 99 Partien blieb der gebürtige Hamburger 35-mal ohne Gegentor. Auf die Atmosphäre beim mit rot-weisser Vereinsbrille hoffentlich 36. Spiel mit weißer Golz-Weste im Rudolf-Harbig-Stadion freut sich der Schlussmann besonders: „Dort zu spielen ist immer besonders. Von der Atmosphäre lasse ich mich nicht einschüchtern, viel mehr freue ich mich darauf.“

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Hoffnung auf Punkte aus Dresden kann sich „Spitzenteam-Schreck“ RWE derweil mit Fug und Recht machen: Tabellenführer Jahn Regensburg schaffte es in zwei Spielen (0:0; 3:1) nicht, Rot-Weiss Essen zu schlagen. Auch die zweitplatzierten Dresdner haben keine guten Erinnerungen an die Dabrowski-Elf. RWE fügte Dynamo am 8. Spieltag mit einem 3:1-Erfolg die zu diesem Zeitpunkt zweite Saisonniederlage zu. Sollte es Essen erneut gelingen, einen Aufstiegsfavoriten zu ärgern und drei Zähler aus Sachsen zu entführen, wäre in der Tabelle ein Sprung von Platz sechs auf den vierten Rang möglich. Voraussetzung dafür ist, dass weder Dortmunds U23 (Sa., 14.00 Uhr, SpVgg Unterhaching) noch der SV Sandhausen (Sa., 14.00 Uhr, Viktoria Köln) ihre Partien gewinnen. Verliert RWE, droht – läuft alles gegen Rot-Weiss – der Fall auf den 10. Tabellenplatz.

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Zuletzt konnte RWE auswärts Jahn Regensburg ärgern und am Ende mit den Fans jubeln. (Foto: Endberg)

Keine guten Nachrichten derweil aus dem Lazarett. Weiterhin verletzt und damit gegen Dresden nicht zur Verfügung stehen Ekin Celebi (Schulterverletzung), Sandro Plechaty (Innenbandriss), Eric Voufack (Syndesmosebandanriss) und Fabian Rüth (muskuläre Probleme). Kapitän Vinko Sapina befindet sich nach Infekt und Knieproblemen in der Reha und wird ebenfalls nicht mit nach Dresden reisen. Außerdem fehlt Jose Enrique Rios Alonso (5. Gelbe Karte).

Das Hinspiel:

Riesenjubel an der Hafenstraße: Rot-Weiss Essen feierte in der Hinrunde einen eindrucksvollen 3:1 (1:0)-Heimsieg gegen Aufstiegsfavorit Dynamo Dresden, der zuvor sechs von sieben Ligaspielen gewonnen hatte. Das RWE-Team zeigte über die gesamte Spielzeit eine konzentrierte Defensivleistung und nutzte die sich bietenden Chancen konsequent aus. Felix Götze (25.) brachte die Rot-Weissen auf die Siegerstraße. In der Schlussphase sorgten Felix Bastians (80.) und Joker Moussa Doumbouya (89.) für die Entscheidung. Der Dresdner Anschlusstreffer durch den ebenfalls eingewechselten Panagiotis Vlachodimos (90.+7) fiel für die Gäste zu spät.

Essen-Chef-Trainer Dabrowski lobte nach der Partie die „Effizienz“ seines Teams: „Wir hatten das Spielglück auf unserer Seite!“

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Marvin Obuz (r.) im Zweikampf mit Claudio Kammerknecht. (Foto: Höft)

Der Gegner:

Dynamo Dresden ist einer der Topfavoriten auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Doch besonders in diesem Kalenderjahr haben die derzeit zweitplatzierten Sachsen Schwierigkeiten, das Erfolgslicht anzuwerfen. Die SGD liegt in der Drittliga-Tabelle für 2024 im unteren Mittelfeld auf dem 14. Rang. Aus sechs Duellen gewann das Team von Chef-Trainer Markus Anfang lediglich zwei Partien (2:0 gegen Mannheim, 7:2 gegen Lübeck). Die restlichen vier Spiele gingen gegen Sandhausen (0:1), Dortmund (1:2), Ingolstadt (1:2) und Aue (1:2) verloren. Besonderes der letzte Rückschlag im so wichtigen Sachsenderby tat weh: „Wir sind nicht gut in die Partie gestartet und haben Zweikampfhärte und Aggressivität vermissen lassen“, resümierte Anfang.

Dem Negativtrend wirkten die Verantwortlichen mit der Rückholaktion von Ahmet Arslan entgegen. Der 29-Jährige war in der letzten Saison Säule im Dresdner Spiel. Arslan sammelte 34 Scorerpunkte in 36 Partien. Zur Saison 2023/2024 verpflichtete der 1. FC Magdeburg den Mittelfeldmann, der auf Leihbasis von Holstein Kiel an der Elbflorenz kickte. Dort kam der 29-Jährige nicht zum Zug, darum der Wechsel zurück nach Dresden. Dort stand er bisweilen an drei möglichen Einsätzen noch nicht einmal in der Startelf.

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Die Saison 2022/2023 war für Arslan die torreichste Spielzeit seiner Karriere. (Foto: Endberg)

Damit Dynamo wieder in die Erfolgsspur findet, zählen für Anfang die Basics des Fußballs: „Wir müssen Zweikämpfe führen und gewinnen. Wenn wir die Grundtugenden auf den Platz bringen, dann können wir mit Demut und Fleiß auch wieder Spiele gewinnen.“

Dass Dresden das kann, bewiesen sich zuhauf: Die meisten Siege (16) aller Drittligisten gehen auf das Konto der SGD. Auch in puncto Toreschießen macht Dynamo kaum einer etwas vor: 45-mal klingelte es im gegnerischen Kasten. Nur die „Schanzer“ aus Ingolstadt schossen mehr Buden (48). Zurecht also beschreibt Dabrowski die Sachsen als „spielstärkstes Team der Liga“.

Auffällig: Der Dresdner Sturm verantwortet mit 30 Treffern Zwei-Drittel aller SGD-Tore. Kein anderer Drittligist ist in dieser Form so abhängig von seinen Angreifern. Einer dieser Stürmer in den Reihen von Markus Anfang: Stefan Kutschke. Der 35-jährige Routinier und Fanliebling traf in dieser Saison zehnmal. Zusätzlich legte der Stürmer drei weitere Treffer auf. Doch auch der Dynamo-Kapitän ist 2024 noch nicht heiß gelaufen: Nur einmal durfte Kutschke in den letzten sechs Partien über ein eigenes Tor jubeln.

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Schoss in seiner Karriere 143 Tore: Stefan Kutschke. (Foto: Endberg)

Dynamo-Coach Anfang muss gegen Essen auf die verletzten Stefan Drljaca (Muskelbündelriss) und Kyrylo Melichenko (Knieprobleme) verzichten. Zudem fehlt Dresden Lars Bünning (5. Gelbe Karte).

Der Schiedsrichter:

Lukas Benen (30, Nordhorn) pfeift am Samstag sein achtes Drittliga-Spiel der Saison und ebenfalls seine zweite Partie mit RWE-Beteiligung: Im letzten Jahr hatte der 30-Jährige die Spielleitung beim 1:0-Erfolg über Preußen Münster inne.

Benens assistieren Daniel Fleddermann (34, Nordhorn) und Maximilian Nie-Hoegen (25, Lingen). Vierter Offizieller ist nicht Wolfsburg-Stürmer Kevin Behrens, aber sein 27-jähriger Namensvetter aus Algermissen.

Das Wetter:

Am Spieltag lässt sich die Sonne ab und zu blicken. Die Meteorologen erwarten eine Temperatur von 9 Grad.

Übertragung:

Ab 13.45 Uhr ist Liga-Partner MAGENTA SPORT mit Andreas Mann als Kommentator und Stefanie Blochwitz als Moderatorin auf Sendung. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) überträgt die Partie ab 14.00 Uhr im Free-TV.

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