31. März 2023

Hinspielerfolg wiederholen!

Duellcheck: Rot-Weiss Essen empfängt U23 von SC Freiburg.

Gegen den SV Wehen Wiesbaden riss für Ron Berlinski (l.) und Rot-Weiss Essen die Serie von elf ungeschlagenen Heimspielen.
Gegen den SV Wehen Wiesbaden riss für Ron Berlinski (l.) und RWE die Serie von elf ungeschlagenen Heimspielen. (Foto: Heidelberg)

Rot-Weiss Essen hat gute Erinnerungen an das Hinspiel. Mit 3:0 schlug RWE Freiburgs Reservemannschaft im Oktober. Am 30. Drittliga-Spieltag soll gegen das Team aus dem Breisgau zurück in die Erfolgsspur gefunden werden. An der Hafenstraße kommt es am Samstag, 14.00 Uhr, zum Duell mit der U23 des SC Freiburg. Bestens informiert gehen Fans mit dem Duellcheck in die Partie.

Die Ausgangslage:

Eine ereignisreiche Englische Woche neigt sich dem Ende zu. Am Dienstag zog Rot-Weiss Essen mit einem 6:5-Erfolg nach Elfmeterschießen über West-Regionalligist 1. FC Bocholt ins Endspiel ein, wo am 03. Juni (Uhrzeit und Spielort noch ausstehend) Rot-Weiß Oberhausen wartet. Doch die Freude blieb angesichts des unzufriedenstellenden Spielverlaufs aus. „So haben wir uns das nicht vorgestellt! Die Leistung in der zweiten Halbzeit war sehr enttäuschend – auch in der Verlängerung war sie nicht besser“, brachte es Chef-Trainer Christoph Dabrowski auf den Punkt. Der 44-jährige Fußball-Lehrer weiter: „Wir werden natürlich über Auftreten und Körpersprache sprechen und dann den Blick auf die nächste Aufgabe richten.“

Hinspielerfolg wiederholen! – Rot-Weiss Essen
„Am Hünting“ ging es für Rot-Weiss Essen gegen den 1. FC Bocholt bis ins Elfmeterschießen. (Foto: Endberg)

Die nächste Aufgabe wartet bereits vier Tage später auf RWE. An der Hafenstraße bekommen es die Rot-Weissen mit der U23 des SC Freiburg zu tun. Das Ziel gegen Freiburg ist klar: Zurück zur alten Defensiv-Stärke an der Hafenstraße finden und so den Favoriten aus dem Breisgau ärgern. Lässt man das letzte Spiel gegen Wehen Wiesbaden außen vor, dann hat RWE seit Jahresbeginn in fünf Heimspielen lediglich zwei Gegentreffer bekommen. Gelingt es, diese Quote wieder aufleben zu lassen, steigt die Wahrscheinlichkeit gegen Freiburg zu punkten, weiß auch Torwart Jakob Golz: „Uns hat ausgezeichnet, dass wir gut verteidigt haben. Wir müssen die vielen Gegentreffer der letzten Partien abschalten und morgen am liebsten zu Null spielen, denn so holen wir Punkte.“

Der Abstand auf die Abstiegsränge beträgt noch immer fünf Punkte. Damit diese Distanz gehalten oder bestenfalls ausgebaut wird, muss Zählbares her. Siegt RWE über das Breisgau-Team, hat die Dabrowski-Elf 36 Punkte auf der Habenseite und kann im Falle einer Ingolstädter-Niederlage (gegen 1860 München) an den „Schanzern“ vorbeiziehen. Spielt Essen Remis, verändert sich an der 14. Tabellensituation nichts. Sollte Rot-Weiss allerdings verlieren und die Reserve von Borussia Dortmund ihr Spiel gegen den Halleschen FC (Sa., 14.00 Uhr) gewinnen, tauschen beide Mannschaft Plätze und der Abstiegsbereich rückt näher. Das will Trainer Christoph Dabrowski mit Sicherheit verhindern. Zur Verfügung steht ihm dabei wieder Stürmer Simon Engelmann, der nach seiner Mandelentzündung bereits gegen Wiesbaden und Bocholt zu Einsätzen kam.

Hinspielerfolg wiederholen! – Rot-Weiss Essen
Stand gegen den SVWW schon wieder 20 Minuten auf dem Platz: Simon Engelmann. (Foto: Heidelberg)

Definitiv nicht am Heimerfolg mitwirken wird Andreas Wiegel. Der 31-jährige Rechtsverteidiger sah gegen den SVWW seine fünfte Gelbe Karte und fehlt damit gesperrt.

„Bei Felix Götze, der wegen eines grippalen Infekts aussetzen musste, dürfte es sehr eng werden mit einem Einsatz. Björn Rother und Michel Niemeyer haben dagegen schon wieder trainiert und könnten im besten Fall dabei sein“, gab Dabrowski im Vorfeld der Partie bekannt.

Besonders aufpassen müssen Ron Berlinski und Felix Herzenbruch. Beide sammelten in der bisherigen Spielzeit je vier Gelbe Karte. Sollten sie gegen den SCF verwarnt werden, wären sie für das Auswärtsspiel gegen Dynamo Dresden (Sa., 08. April, 14.00 Uhr) gesperrt.

Das Hinspiel:

Als der Schlusspfiff am 11. Drittliga-Spieltag im Dreisamstadion ertönte, ging bei allen Rot-Weissen nur eins im Kopf vor: „ Endlich!“ Im sechsten Anlauf machte Rot-Weiss Essen den ersten Auswärtssieg der Saison perfekt. Bei der U23 des SC Freiburg gewann das Team von RWE-Trainer Christoph Dabrowski völlig verdient 3:0 (1:0).

Nach einer halben Stunde reagierte Oguzhan Kefkir auf einen langen Ball von Torhüter Jakob Golz am schnellsten und bediente Simon Engelmann, der aus der Drehung zum 1:0 traf. Dabei hatte „Engel“ auch ein wenig Glück, sein Abschluss wurde unhaltbar für Noah Atubolu im SCF-Kasten abgefälscht. Auch in der zweiten Hälfte war Essen agil. Ein Konter wie aus dem Lehrbuch brachte nach 51 Zeigerumdrehungen den zweiten Essener Treffer. Felix Götze eroberte den Ball, Andreas Wiegel und Kefkir spielten einen Doppelpass, Wiegels Hereingabe von der linken Seite fand Engelmann, der wiederum maßgerecht für Ron Berlinski auflegte, der die Kugel aus kurzer Entfernung zum 2:0 über die Linie schob. Den Schlusspunkt setzte Lawrence Ennali in der 83. Minute. Der junge Flügelstürmer verwerte einen Abpraller von Isaiah Young. Für Mittelstürmer Engelmann war es ein ganz besonderer Sonntagmittag. In seinem 100. Pflichtspiel für Rot-Weiss Essen erzielte der Routinier selbst einen Treffer und bereitete zudem ein Tor vor.

„Wir wollten kompakt verteidigen. Es ist ein riesiger Vorteil, 1:0 in Führung zu gehen. Wir waren im Umschaltspiel beim 2:0 und 3:0 sehr gut“, war Christoph Dabrowski mit der Leistung seines Teams zufrieden.

Hinspielerfolg wiederholen! – Rot-Weiss Essen
Gute Stimmung bei Jose Enrique Rios Alonso (l.), Björn Rother (m.) und Andreas Wiegel (r.) beim 3:0-Erfolg im Hinspiel. (Foto: Endberg)

Der Gegner:

Die U23 des SC Freiburg ist in der 3. Liga seit zwölf (!) Partien ungeschlagen und verließ dabei achtmal als Sieger das Feld. Mit einem Last-Minute-Tor im letzten Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken hielt Stürmer Vincent Vermeij die Serie am Leben. Die Bundesliga-Reserve trennte sich so am Ende 1:1-Remis vom FCS.

Der SCF stellt zurzeit das formstärkste Team in Deutschlands dritthöchster Spielklasse. Aus den letzten zehn Spielen sammelte das von Thomas Stamm trainierte Team 24 Punkte. Lediglich Dynamo Dresden und der VfL Osnabrück kommen mit 23 Zählern im gleichen Zeitraum in die Nähe der Breisgauer. Dass RWE sich vor Serien nicht verstärken braucht, zeigten die Rot-Weissen in der Hinrunde. Der SCF war zum Zeitpunkt des Hinspiels in fünf Heimpartien ungeschlagen, doch musste gegen Essen eine klare 0:3-Niederlage hinnehmen.

Zurück in die Gegenwart: Trainer Thomas Stamm weiß ganz genau, warum es aktuell so gut für sein Team läuft: „Wir schaffen es immer wieder, unsere Basics auf den Platz zu bekommen. Man merkt, dass einige Jungs schon eine Saison bei der U23 verbracht und unsere Inhalte und Prinzipien verinnerlicht haben.“ Der 40-Jährige weiter: „Die Mischung passt einfach.“

Hinspielerfolg wiederholen! – Rot-Weiss Essen
Thomas Stamm ist seit 2021 Trainer der U23 des SC Freiburg. (Foto: Endberg)

Dass die Mischung stimmt, zeigt der Erfolg der Freiburger. Seit Saisonbeginn hat Stamm Spieler aufgestellt, die im Schnitt 21,8 Jahre alt sind, damit stellt die U23 des SC Freiburg den jüngsten Kader der Liga. Doch neben dieser Mehrheit an jungen Spielern finden sich auch drei Routiniers in den Reihen des SCF wieder. Sandrino Braun-Schumacher (34 Jahre alt), Patrick Lienhard (30) und Vincent Vermeij (28) sind die ältesten Spieler bei der Bundesliga-Reserve und besonders Letztgenannter ein Garant für Erfolg.

Der 1,96 Meter großgewachsene Mittelstürmer kommt in dieser Saison auf 22 Scorerpunkte (14 Tore / 8 Torvorlagen) und ist damit an über der Hälfte aller Freiburger Tore (42) direkt beteiligt. Der Niederländer verpasste in dieser Spielzeit erst eine Partie. Vermeij befindet sich bei Freiburgs Reserve in der zweiten Drittliga-Saison. In der vergangenen Spielzeit kam der Angreifer in 28 Spielen auf elf Tore, damit hat er bereits jetzt seinen persönlichen Rekord geknackt.

Zur Personalsituation der Freiburger: Verzichten muss Stamm auf Andre Barbosa (Schulterverletzung), Andi Hoti (Muskelverletzung), Daniels Ontuzans (Aufbautraining) und Philipp Treu, der am Montag gegen den 1. FC Saarbrücken seine fünfte Gelbe Karte gesehen hat.

Vorherige Duelle:

In der Hinrunde kam es beim 0:3-Erfolg Rot-Weiss Essens zum ersten Duell gegen die U23 des SC Freiburg. Davor gab es noch nie eine Partie beider Mannschaften.

19-mal hingegen traf RWE schon in Pflichtspielen auf das Profiteam der Breisgauer. Abgesehen einer DFB-Pokal-Partie 1979, stiegen alle Duelle in der 2. Bundesliga. Siebenmal war Essen erfolgreich, zehnmal verließ der SC Freiburg das Spielfeld als Gewinner, nur zweimal trennten sich beide Mannschaften Remis.

Der Schiedsrichter:

Der 27-jährige Zwingenberger Christian Ballweg pfeift die Partie. Marcel Schütz (34, Worms) und Tim Waldinger (27, Marburg) assistieren ihm.

Das Wetter:

Bei 8 Grad wird es am Samstagmittag im Stadion an der Hafenstraße regnerisch.

Übertragung:

MAGENTA SPORT überträgt das Aufeinandertreffen zwischen Rot-Weiss Essen und der U23 des SC Freiburgs ab 13.45 Uhr. Markus Höhner kommentiert die Partie, durch die Sendung führt Moderator Gari Paubandt.

mehr von der hafenstraße: